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Die Grenze zwischen Konstanz und dem [[Thurgau|Thurgauer]] Städtchen Kreuzlingen bildete zu dieser Zeit ein Maschendrahtzaun. Schindler kaufte eine Drahtschere und beobachtete, wann die Grenzwächter Pause machten. Während der Mittagszeit schnitt er ein Loch in den Zaun. Doch die Zollbeamten entdeckten Schindler und übergaben ihn der französischen Polizei im besetzten Konstanz. | Die Grenze zwischen Konstanz und dem [[Thurgau|Thurgauer]] Städtchen Kreuzlingen bildete zu dieser Zeit ein Maschendrahtzaun. Schindler kaufte eine Drahtschere und beobachtete, wann die Grenzwächter Pause machten. Während der Mittagszeit schnitt er ein Loch in den Zaun. Doch die Zollbeamten entdeckten Schindler und übergaben ihn der französischen Polizei im besetzten Konstanz. | ||
Schindler konnte die Polizisten dazu überreden ihn freizulassen. In den Jahren danach versuchte sich Schindler erneut als Unternehmer. Er wurde jedoch nie so erfolgreich wie mit seiner Emaille-Fabrik in Krakau. Schindler lebte einige Jahre in [[Argentinien]] und besuchte oft seine jüdischen Freunde in [[Israel]]. | Schindler konnte die Polizisten dazu überreden ihn freizulassen. In den Jahren danach versuchte sich Schindler erneut als Unternehmer. Er wurde jedoch nie so erfolgreich wie mit seiner Emaille-Fabrik in Krakau. Schindler lebte auch einige Jahre in [[Argentinien]] und besuchte oft seine jüdischen Freunde in [[Israel]]. | ||
Im Jahr 1974 starb Schindler in einem [[Krankenhaus]] in [[Hildesheim]]. In seinen letzten Lebensjahren wohnte er verarmt in einer Einzimmerwohnung. Noch heute besuchen viele Juden sein Grab in [[Jerusalem]] und legen [[Stein]]e nieder. | Im Jahr 1974 starb Schindler in einem [[Krankenhaus]] in [[Hildesheim]]. In seinen letzten Lebensjahren wohnte er verarmt in einer Einzimmerwohnung. Noch heute besuchen viele Juden sein Grab in [[Jerusalem]] und legen [[Stein]]e nieder. |
Version vom 20. Juni 2019, 22:47 Uhr
Oskar Schindler war ein deutscher Unternehmer, der im Jahr 1908 in Zwittau geboren wurde. Während dem Zweiten Weltkrieg rettete er etwa 1200 Juden das Leben. Er ließ sie in seiner Fabrik in Krakau arbeiten und bewahrte sie dadurch vor der Ermordung im Konzentrationslager.
Später erhielt Schindler von der Bundesrepublik Deutschland einen Verdienstorden. Es wurde auch ein Buch über ihn geschrieben. So richtig berühmt wurde Oskar Schindler allerdings erst im Jahr 1993, 19 Jahre nach seinem Tod, als in Hollywood der Film „Schindlers Liste“ gedreht wurde. Der Film gewann viele Preise, darunter sieben Oscars.
Wie wurde Schindler ein erfolgreicher Unternehmer?
Oskar Schindler wuchs in Zwittau im heutigen Tschechien auf. Damals lebten dort noch viele Menschen, die Deutsch sprachen. Mit nur 20 Jahren heiratete er Emilie, die Tochter eines reichen Landwirten.
Um das Jahr 1930 ging es der Wirtschaft in der Welt schlecht. So musste auch die Landmaschinenfabrik des Vaters Hans Schindler geschlossen werden. Den Sohn Oskar zog es daraufhin in die Großstadt Ostrau am Fluss Oder. Dort arbeitete er ab dem Jahr 1935 als Spion für den deutschen Nachrichtendienst. Als im Jahr 1939 eine von Schindlers Spionageaktionen aufgedeckt wurde, wurde er des Hochverrats beschuldigt. Schindlers Hinrichtung konnte nur deshalb verhindert werden, weil zur selben Zeit deutsche Soldaten in die Stadt stürmten.
Nach dem Vorfall in Ostrau versuchte Schindler sein Glück in Krakau. Dort kaufte er eine eine Fabrik, die Emaille herstellte, ein Material aus dem Töpfe, Teller und Becher gemacht werden. Wer zur Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland Geschäfte machen wollte, musste sich zuerst mit der Regierung gut stellen. Schindler trat deshalb der NSDAP bei und pflegte engen Kontakt zu hochrangigen Nationalsozialisten.
Weil Blech zu Kriegszeiten knapp war, verdiente Schindler mit seinem Essgeschirr sehr viel Geld. Schnell wurde er ein angesehener Geschäftsmann. Schindler unterstütze sogar den örtlichen Fußballverein mit Geld. Später wurde in seiner Fabrik auch Munition für den Krieg hergestellt.
Wie wurde Schindler zum Helden?
Um das Jahr 1940 lebten in Krakau etwa 60.000 Juden. Die Nationalsozialisten siedelten sie alle in ein einziges Stadtviertel um. Man nannte es das „Krakauer Ghetto“. Schindler erkannte die Not der jüdischen Bevölkerung. Er kaufte einige Juden, um sie kostenlos in seiner Fabrik arbeiten zu lassen.
Schindler konnte die Nationalsozialisten davon überzeugen, dass die Arbeit der Juden für den Krieg wichtig sei. Dadurch konnte er sie zunächst vor einer Deportation ins Konzentrationslager bewahren.
Nach der Räumung des Krakauer Ghettos im Jahr 1943 kaufte Schindler noch mehr Juden für seine Fabrik. Er bestach dafür einige Leute der Schutzstaffel. Schindler fälschte auch Dokumente, um Kinder und Studierte als gelernte Metallarbeiter auszugeben. Als ihm langsam das Geld ausging, begann er eigene Besitztümer zu verkaufen.
Gegen Ende des Krieges beschäftigte Schindler in seiner Fabrik rund 1200 Juden. Im Jahr 1945 eroberten die Russen Polen und befreiten die 1200 Juden in der Fabrik. Schindler flüchtete einige Tage zuvor aus Krakau.
Was passierte nach dem Krieg?
Weil Schindler ein Mitglied der NSDAP war, musste er befürchten, dass die Russen ihn schnappen und in ein Straflager deportieren würden. Schindler flüchtete aus Krakau ohne etwas mitzunehmen. Er schlug sich mit seiner Frau bis nach Konstanz am Bodensee durch. Von dort aus wollte Schindler unerlaubt in die Schweiz flüchten.
Die Grenze zwischen Konstanz und dem Thurgauer Städtchen Kreuzlingen bildete zu dieser Zeit ein Maschendrahtzaun. Schindler kaufte eine Drahtschere und beobachtete, wann die Grenzwächter Pause machten. Während der Mittagszeit schnitt er ein Loch in den Zaun. Doch die Zollbeamten entdeckten Schindler und übergaben ihn der französischen Polizei im besetzten Konstanz.
Schindler konnte die Polizisten dazu überreden ihn freizulassen. In den Jahren danach versuchte sich Schindler erneut als Unternehmer. Er wurde jedoch nie so erfolgreich wie mit seiner Emaille-Fabrik in Krakau. Schindler lebte auch einige Jahre in Argentinien und besuchte oft seine jüdischen Freunde in Israel.
Im Jahr 1974 starb Schindler in einem Krankenhaus in Hildesheim. In seinen letzten Lebensjahren wohnte er verarmt in einer Einzimmerwohnung. Noch heute besuchen viele Juden sein Grab in Jerusalem und legen Steine nieder.