Bundeskanzler: Unterschied zwischen den Versionen
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
Admin2 (Diskussion | Beiträge) (→Wer war bisher schon deutscher Bundeskanzler?: Änderungen mit einer Schulklasse. Der Satz mit dem Reichskanzler kommt unvermittelt und wird nicht näher erklärt. Daher hier gestrichen, aber vielleicht könnte ein Kapitel erklären, dass es vor 1949 auch schon Kanzler gab.) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
Schon seit 1867 heißen die Regierungschefs in Deutschland Bundeskanzler oder Reichskanzler. Das [[Wort]] „Kanzler“ kommt von „Kanzlei“, das war im [[Mittelalter]] der Ort, wo man wichtige Schriftstücke aufbewahrt hat. Der Kanzler war derjenige, der eine solche Kanzlei geleitet hat. | Schon seit 1867 heißen die Regierungschefs in Deutschland Bundeskanzler oder Reichskanzler. Das [[Wort]] „Kanzler“ kommt von „Kanzlei“, das war im [[Mittelalter]] der Ort, wo man wichtige Schriftstücke aufbewahrt hat. Der Kanzler war derjenige, der eine solche Kanzlei geleitet hat. | ||
Seit 1949 gibt es die Bundesrepublik Deutschland. Erster Bundeskanzler war [[Konrad Adenauer]], ein schon sehr alter [[Mann]], der vorher unter anderem [[Bürgermeister|Oberbürgermeister]] von [[Köln]] war. Nach ihm | Seit 1949 gibt es die Bundesrepublik Deutschland. Seitdem gab und gibt es insgesamt neun Bundeskanzler, darunter nur eine Bundeskanzlerin. Erster Bundeskanzler war [[Konrad Adenauer]], damals ein schon sehr alter [[Mann]], der vorher unter anderem [[Bürgermeister|Oberbürgermeister]] von [[Köln]] war. Nach ihm wurden Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler gewählt, aber jeweils für nur wenige Jahre. Diese drei Bundeskanzler waren alle Mitglied der Partei [[CDU]]. | ||
1969 wurde [[Willy Brandt]] Bundeskanzler, ein Politiker von der [[SPD]] | 1969 wurde [[Willy Brandt]] Bundeskanzler, ein Politiker von der [[SPD]]. Auf Brandt folgte Helmut Schmidt als Bundeskanzler. Schmidt war ebenfalls SPD-Mitglied. Ab 1982 war dann Helmut Kohl von der CDU Bundeskanzler. In seiner Amtszeit wurde Deutschland [[Wiedervereinigung|wiedervereinigt]], im Jahr 1990. Helmut Kohl war sehr lange Bundeskanzler, erst nach 16 Jahren gab es wieder einen neuen: Gerhard Schröder von der SPD. Von 2005 bis 2021 war [[Angela Merkel]] von der CDU Bundeskanzlerin, die erste [[Frau]] in diesem Amt und auch 16 Jahre lang. Am 8. Dezember 2021 hat der [[Bundestag]] dann den SPD-Politiker [[Olaf Scholz]] zum neunten Bundeskanzler gewählt. | ||
==Wo arbeiten die Bundeskanzler?== | ==Wo arbeiten die Bundeskanzler?== |
Version vom 17. Oktober 2024, 11:09 Uhr
Bundeskanzler oder Bundeskanzlerin heißt in Deutschland und Österreich der Chef der Bundesregierung. Das ist die Regierung des ganzen Staates, nicht nur eines Bundeslandes. In der Schweiz gibt es auch einen Bundeskanzler. Dort ist er aber kein Mitglied der Regierung, sondern ein Beamter, der die Regierung unterstützt.
Der deutsche Bundeskanzler wählt die Bundesminister aus und bestimmt „die Richtlinien der Politik“. Damit ist der Bundeskanzler der wichtigste Politiker. Er wird vom Bundestag gewählt, dem Parlament. Seit Dezember 2021 ist Olaf Scholz Bundeskanzler.
In Österreich darf der Bundespräsident den Bundeskanzler ernennen. Der Bundeskanzler wird also nicht vom Nationalrat gewählt, dem Parlament. Dennoch ernennt der Bundespräsident normalerweise jemanden, dem der Nationalrat vertraut. Denn der Bundeskanzler muss viel mit dem Nationalrat zusammenarbeiten, um etwas durchzusetzen.
Wie wird man deutscher Bundeskanzler?
Wenn ein neuer Bundestag gewählt worden ist, muss der Bundespräsident dem Bundestag einen Kandidaten vorschlagen. Bundeskanzler wird der Kandidat nur, wenn die Mehrheit der Bundestagsmitglieder ihn wählt. Mehrheit bedeutet, dass mehr Mitglieder für den Kandidaten stimmen als gegen ihn.
Es ist auch möglich, dass der Bundestag den Bundeskanzler abwählt. Das geht aber nur, wenn mehr als die Hälfte aller Bundestagsmitglieder das wollen. Außerdem muss der Bundestag gleichzeitig einen neuen Bundeskanzler wählen, damit das Land nicht plötzlich keinen Bundeskanzler mehr hat.
Normalerweise wird man nur Bundeskanzler, wenn man Mitglied in einer politischen Partei ist. Die Partei ist ein Verein mit Mitgliedern, die ähnlich darüber denken, was im Land passieren soll. Wenn eine Partei von jemandem denkt, dass er ein guter Bundeskanzler sein könnte, dann hilft sie ihm, dass die Wähler ihn kennenlernen und mögen. Wenn diese Partei bei einer Bundestagswahl die meisten Stimmen bekommt, ist es wahrscheinlich, dass der Bundestag den Kandidaten dieser Partei zum Bundeskanzler wählt.
Welche Aufgaben hat ein deutscher Bundeskanzler?
Die Bundesregierung trifft sich von Zeit zu Zeit und entscheidet vieles von dem, was in Deutschland geschehen soll. Der Bundeskanzler leitet diese Sitzungen. Normalerweise dürfen Bundesminister allein entscheiden, was sie für richtig halten in ihrem Fach. Ist eine Sache sehr wichtig, dann entscheiden die Bundesminister gemeinsam. Aber ein Bundeskanzler kann auch sagen, dass er selbst entscheidet. Allerdings wird ein Bundeskanzler das nur sehr selten tun, wenn er nicht will, dass die Bundesminister schließlich gegen ihn sind.
Ein Bundeskanzler muss vor allem mit vielen Menschen reden: mit Wählern, mit Bundesministern, mit Menschen aus der eigenen Partei, mit Fachleuten und vielen anderen. Auf diese Weise erfährt der Bundeskanzler, was die Leute im Land denken und wollen. Er hält auch Reden und macht auf Probleme aufmerksam, die ihm wichtig sind.
Der Bundeskanzler arbeitet im Bundeskanzleramt. Dort sind auch seine Mitarbeiter, die ihm helfen, einen Überblick zu behalten. Seit 2001 ist das Bundeskanzleramt im selben Gebäude in Berlin.
Wer war bisher schon deutscher Bundeskanzler?
Schon seit 1867 heißen die Regierungschefs in Deutschland Bundeskanzler oder Reichskanzler. Das Wort „Kanzler“ kommt von „Kanzlei“, das war im Mittelalter der Ort, wo man wichtige Schriftstücke aufbewahrt hat. Der Kanzler war derjenige, der eine solche Kanzlei geleitet hat.
Seit 1949 gibt es die Bundesrepublik Deutschland. Seitdem gab und gibt es insgesamt neun Bundeskanzler, darunter nur eine Bundeskanzlerin. Erster Bundeskanzler war Konrad Adenauer, damals ein schon sehr alter Mann, der vorher unter anderem Oberbürgermeister von Köln war. Nach ihm wurden Ludwig Erhard und Kurt Georg Kiesinger als Bundeskanzler gewählt, aber jeweils für nur wenige Jahre. Diese drei Bundeskanzler waren alle Mitglied der Partei CDU.
1969 wurde Willy Brandt Bundeskanzler, ein Politiker von der SPD. Auf Brandt folgte Helmut Schmidt als Bundeskanzler. Schmidt war ebenfalls SPD-Mitglied. Ab 1982 war dann Helmut Kohl von der CDU Bundeskanzler. In seiner Amtszeit wurde Deutschland wiedervereinigt, im Jahr 1990. Helmut Kohl war sehr lange Bundeskanzler, erst nach 16 Jahren gab es wieder einen neuen: Gerhard Schröder von der SPD. Von 2005 bis 2021 war Angela Merkel von der CDU Bundeskanzlerin, die erste Frau in diesem Amt und auch 16 Jahre lang. Am 8. Dezember 2021 hat der Bundestag dann den SPD-Politiker Olaf Scholz zum neunten Bundeskanzler gewählt.
Wo arbeiten die Bundeskanzler?
In Deutschland gibt es ein Bundeskanzleramt. In dem Gebäude ist das Arbeitszimmer der Bundeskanzlerin. Außerdem arbeiten dort noch viele andere Leute für die Regierung. Diese Leute bereiten zum Beispiel eine Reise der Bundeskanzlerin vor, oder sie schreiben für sie eine Rede. Man findet im Bundeskanzleramt auch einen Saal, in dem sich die Bundesregierung trifft.
Das Bundeskanzleramt von heute steht in Berlin. Es ist ein langes Gebäude aus der Zeit, als Berlin wieder die deutsche Hauptstadt wurde, nach der Wiedervereinigung. Davor arbeiteten die Bundeskanzler in Bonn. Dort war zuerst das Palais Schaumburg das Bundeskanzleramt. Als man es zu klein fand, baute man ein neues Bundeskanzleramt in Bonn.
In Österreich steht ebenfalls ein Bundeskanzleramt. Der österreichische Bundeskanzler arbeitet am Ballhausplatz in Wien. Darum sagt man zum Bundeskanzleramt kurz nur „Ballhausplatz“. Dieses Gebäude ist viel älter als das in Berlin: Man hat es vor über 300 Jahren gebaut.
Im deutschen Bundeskanzleramt gibt es ein Zimmer, in dem der Bundeskanzler mal übernachten kann. Eigentlich hat der Bundeskanzler aber ganz normal eine Wohnung in Berlin oder einer anderen Stadt. Das war in der früheren deutschen Hauptstadt Bonn noch anders: Dort lebten die Bundeskanzler in einer Wohnung nur für Bundeskanzler. Man nannte sie den Kanzlerbungalow. Auch in Österreich hat der Bundeskanzler woanders eine eigene Wohnung in der Stadt.
Das Bundeskanzleramt von Österreich steht in Wien. Wegen der Adresse sagt man auch „Ballhausplatz“.
Das Palais Schaumburg: Es war der erste Amtssitz eines Bundeskanzlers in Bonn in Nordrhein-Westfalen.
Das Bundeskanzleramt in Berlin steht dort seit dem Jahr 2001.
Das Bundeskanzleramt am Ballhausplatz in Wien
Dieses Flugzeug der deutschen Luftwaffe ist ein Airbus A319. Es ist für den Bundeskanzler und bestimmte andere Politiker da.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Bundeskanzler findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.