Willy Brandt
Willy Brandt war ein deutscher Politiker. In den Jahren, als Deutschland geteilt war, hatte er wichtige Ämter in der Bundesrepublik, im Westen. Als Bundeskanzler bekam er im Jahr 1971 den Nobelpreis für den Frieden.
Brandt wurde als Karl-Herbert Frahm in der norddeutschen Stadt Lübeck geboren. Er machte bei verschiedenen Parteien mit, unter anderem bei der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Im Jahr 1933 übernahmen die Nationalsozialisten die Macht. Damals war er erst 19 Jahre alt. Trotzdem floh er allein in ein anderes Land, nach Norwegen.
Dort schrieb er für Zeitungen gegen den Nationalsozialismus. Damit seine Familie in Deutschland keinen Ärger bekam, unterschrieb er in der Zeitung mit anderen Namen, darunter Willy Brandt. Das war ein gewöhnlicher Name, wie ihn viele Norweger hatten. Als Deutschland im Jahr 1940 Norwegen besetzte, floh er nach Schweden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam er als Willy Brandt wieder nach Deutschland. Im Jahr 1957 wurde er Bürgermeister von Berlin, genauer gesagt: dem Westteil der geteilten Stadt. Seit 1969 war er für fünf Jahre der Bundeskanzler der Bundesrepublik.
Bundeskanzler Brandt wollte vieles verändern, damit es auch den ärmeren Menschen besser ging. In dieser Zeit schloss die Bundesrepublik Verträge mit den kommunistischen Staaten im Osten von Europa. Brandt wollte mehr mit dem Osten zusammenzuarbeiten, damit Krieg weniger wahrscheinlich wurde. Die Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik wurden immer noch unterdrückt, aber sie konnten nun etwas leichter in den Westen reisen.
Im Jahr 1974 verzichtete Brandt darauf, weiterhin Bundeskanzler zu sein. Man hatte nämlich herausgefunden, dass ein Mitarbeiter von Brandt in Wirklichkeit ein kommunistischer Spion aus dem Osten war. Brandt blieb aber noch lange Zeit der Chef der sozialdemokratischen Partei, insgesamt über 20 Jahre lang. Im Jahr 1992 starb er, die Wiedervereinigung hat er also noch erlebt.
Im Willy-Brandt-Haus in Lübeck. So könnte sein Arbeitszimmer ausgesehen haben.
Brandt mit dem Ost-Spion Günter Guillaume
In der Deutschen Demokratischen Republik kurz vor der Wiedervereinigung
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