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Ein Moor ist ein Gebiet, in dem die [[Erdboden|Erde]] ständig nass ist. Weil der Boden immer wie ein nasser Schwamm mit [[Wasser]] vollgesogen ist, können dort nur bestimmte [[Pflanzen]] | Ein Moor ist ein Gebiet, in dem die [[Erdboden|Erde]] ständig nass ist. Weil der Boden immer wie ein nasser Schwamm mit [[Wasser]] vollgesogen ist, können dort nur bestimmte [[Pflanzen]] und [[Tiere]] leben. Es gibt kaum Tiere, die im Moorboden selbst leben. Aber es gibt viele Insekten, zum Beispiel [[Schmetterling|Schmetterlinge]], [[Spinne|Spinnen]] oder [[Käfer]]. Im Moor wachsen besondere [[Moose]] und auch [[fleischfressende Pflanze]]n, zum Beispiel der Sonnentau. | ||
Ein Moor ist nicht dasselbe wie ein [[Sumpf]]. Wenn man einen Sumpf trockenlegt, bleibt fruchtbarer [[Erdboden|Boden]] übrig, auf der man gut einen [[Acker]] anlegen kann. In einem Moor bleibt es über viele [[Jahr]]e feucht, und es entsteht Torf. Das sind alte Pflanzenreste. | |||
== Wie entstehen Moore?== | |||
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Moore gab es noch nicht immer auf der [[Erde]]. Sie sind erst nach der letzten [[Eiszeit]] entstanden. In der Eiszeit waren große Gebiete der Erde mit Eis bedeckt. Als es wärmer wurde, schmolz das [[Eis]] und wurde zu [[Wasser]]. Gleichzeitig [[Regen|regnete]] es nach der letzten Eiszeit viel. An einigen Stellen gab es Böden, die kein Wasser durchlassen. Dort, wo es [[Tal|Täler]] oder „Dellen“ im Boden gab, konnten sich [[See|Seen]] bilden. | |||
{{Artikel}} | An diesen Seen wachsen nun Pflanzen, die Wasser mögen. Wenn diese Pflanzen absterben, sinken sie auf den Boden des Sees. Unter Wasser können die Pflanzen aber nicht komplett verrotten, denn es gibt durch das viele Wasser auch nur sehr wenig [[Sauerstoff]] im Boden. Es bildet sich eine Art Schlamm aus Wasser und den Pflanzenresten. | ||
Das, was von den Pflanzen nach einiger Zeit übrig bleibt, nennt man Torf. Weil nach und nach immer mehr Pflanzen absterben, entsteht immer mehr Torf. Das Moor wächst über viele Jahre ganz langsam in die Höhe. Pro Jahr wächst die Schicht aus Torf ungefähr einen [[Millimeter]] nach oben. | |||
Auch tote Tiere oder sogar [[Mensch]]en verwesen manchmal nicht in einem Moor. Man findet sie deshalb manchmal sogar nach [[Jahrhundert]]en. Solche Funde von Menschen nennt man [[Moorleiche]]n. | |||
==Was für Moore gibt es?== | |||
Es gibt verschiedene Arten von Mooren: | |||
<br/>Niedermoore nennt man auch Flachmoore. Sie nehmen ihr Wasser vor allem aus dem Untergrund. Das ist dort der Fall wo es beispielsweise einen See gab. Es kann sein, dass Wasser im Untergrund in das Moor fließt, zum Beispiel durch eine [[Quelle]]. | |||
Hochmoore entstehen, wenn es über das ganze [[Jahr]] hinweg viel regnet. Hochmoore können deshalb auch „Regenwassermoore“ genannt werden. Ihren [[Name]]n „Hochmoor“ haben sie durch die gewölbte Oberfläche, die aussehen kann wie ein kleiner [[Bauch]]. In einem Hochmoor wohnen besonders seltene Pflanzen und Tiere. Eine davon ist das Torfmoos, welches oft große Flächen von Hochmooren bedeckt. | |||
==Wie kann man Moore nutzen?== | |||
[[Datei:Torfabbau-Schwenninger-Moos.jpg|mini|Im Jahr 1920 wurde so Torf in einem trockengelegten Moor abgebaut.]] | |||
Früher dachten die Menschen, das Moor sei nutzlos. Sie haben die Moore austrocknen lassen. Man sagt auch: Die Menschen haben das Moor „trockengelegt“. Dazu haben sie Gräben angelegt, durch die das Wasser abfließen konnte. Die Menschen haben dann den Torf abgebaut und zum Verbrennen benutzt, um ihre Äcker zu düngen oder um [[Häuser]] damit zu bauen. Heute wird Torf noch als Blumenerde verkauft. | |||
Aber heute legt man Moore nur noch selten trocken: Man hat erkannt, dass viele Tiere und Pflanzen nur in Mooren leben können. Zerstört man die Moore und baut den Torf ab, so verlieren die Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum. Sie können nicht woanders leben, weil sie sich nur im und am Moor wohlfühlen. | |||
Außerdem sind Moore für den [[Klimaschutz]] wichtig: Die Pflanzen speichern das klimaschädliche [[Gas]] [[Kohlenstoffdioxid]]. Sie wandeln es dann in [[Kohlenstoff]] um. Im Torf eines Moores wird durch die Pflanzen sehr viel Kohlenstoff gespeichert. | |||
Viele Moore sind [[Naturschutz]]gebiete. Darum versuchen Menschen heute sogar, Moore wieder herzustellen. Man sagt auch, die Moore werden „wiedervernässt“. Das ist aber sehr aufwendig und dauert viele Jahre. | |||
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File:WolfsmoorFlut.JPG|Ein Moor ist so nass, dass bei [[Regen]] die Wanderwege unter Wasser stehen können. | |||
File:Bad Wurzach - Ried, Bohlenweg.JPG|Oft führen solche Wege durch das Moor. Nur dort ist man sicher. | |||
File:Torfmoos.jpg|Torfmoos bedeckt im Moor große Flächen. | |||
File:Hochmoor02.jpg|Ein Hochmoor im [[Erzgebirge]] | |||
File:Sonnentau im Pfrunger-Burgweiler Ried.jpg|Der Sonnentau ist eine [[fleischfressende Pflanze]], die im Moor wächst. | |||
File:Kleine Moosjungfer, Leucorrhinia dubia 2.JPG|Diese [[Libelle]] heißt kleine Moosjungfer. Sie lebt im Hochmoor und ist sehr selten. | |||
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[[Kategorie:Tiere und Natur]] | [[Kategorie:Tiere und Natur]] |
Aktuelle Version vom 16. Oktober 2024, 20:04 Uhr
Ein Moor ist ein Gebiet, in dem die Erde ständig nass ist. Weil der Boden immer wie ein nasser Schwamm mit Wasser vollgesogen ist, können dort nur bestimmte Pflanzen und Tiere leben. Es gibt kaum Tiere, die im Moorboden selbst leben. Aber es gibt viele Insekten, zum Beispiel Schmetterlinge, Spinnen oder Käfer. Im Moor wachsen besondere Moose und auch fleischfressende Pflanzen, zum Beispiel der Sonnentau.
Ein Moor ist nicht dasselbe wie ein Sumpf. Wenn man einen Sumpf trockenlegt, bleibt fruchtbarer Boden übrig, auf der man gut einen Acker anlegen kann. In einem Moor bleibt es über viele Jahre feucht, und es entsteht Torf. Das sind alte Pflanzenreste.
Wie entstehen Moore?
Moore gab es noch nicht immer auf der Erde. Sie sind erst nach der letzten Eiszeit entstanden. In der Eiszeit waren große Gebiete der Erde mit Eis bedeckt. Als es wärmer wurde, schmolz das Eis und wurde zu Wasser. Gleichzeitig regnete es nach der letzten Eiszeit viel. An einigen Stellen gab es Böden, die kein Wasser durchlassen. Dort, wo es Täler oder „Dellen“ im Boden gab, konnten sich Seen bilden.
An diesen Seen wachsen nun Pflanzen, die Wasser mögen. Wenn diese Pflanzen absterben, sinken sie auf den Boden des Sees. Unter Wasser können die Pflanzen aber nicht komplett verrotten, denn es gibt durch das viele Wasser auch nur sehr wenig Sauerstoff im Boden. Es bildet sich eine Art Schlamm aus Wasser und den Pflanzenresten.
Das, was von den Pflanzen nach einiger Zeit übrig bleibt, nennt man Torf. Weil nach und nach immer mehr Pflanzen absterben, entsteht immer mehr Torf. Das Moor wächst über viele Jahre ganz langsam in die Höhe. Pro Jahr wächst die Schicht aus Torf ungefähr einen Millimeter nach oben.
Auch tote Tiere oder sogar Menschen verwesen manchmal nicht in einem Moor. Man findet sie deshalb manchmal sogar nach Jahrhunderten. Solche Funde von Menschen nennt man Moorleichen.
Was für Moore gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Mooren:
Niedermoore nennt man auch Flachmoore. Sie nehmen ihr Wasser vor allem aus dem Untergrund. Das ist dort der Fall wo es beispielsweise einen See gab. Es kann sein, dass Wasser im Untergrund in das Moor fließt, zum Beispiel durch eine Quelle.
Hochmoore entstehen, wenn es über das ganze Jahr hinweg viel regnet. Hochmoore können deshalb auch „Regenwassermoore“ genannt werden. Ihren Namen „Hochmoor“ haben sie durch die gewölbte Oberfläche, die aussehen kann wie ein kleiner Bauch. In einem Hochmoor wohnen besonders seltene Pflanzen und Tiere. Eine davon ist das Torfmoos, welches oft große Flächen von Hochmooren bedeckt.
Wie kann man Moore nutzen?
Früher dachten die Menschen, das Moor sei nutzlos. Sie haben die Moore austrocknen lassen. Man sagt auch: Die Menschen haben das Moor „trockengelegt“. Dazu haben sie Gräben angelegt, durch die das Wasser abfließen konnte. Die Menschen haben dann den Torf abgebaut und zum Verbrennen benutzt, um ihre Äcker zu düngen oder um Häuser damit zu bauen. Heute wird Torf noch als Blumenerde verkauft.
Aber heute legt man Moore nur noch selten trocken: Man hat erkannt, dass viele Tiere und Pflanzen nur in Mooren leben können. Zerstört man die Moore und baut den Torf ab, so verlieren die Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum. Sie können nicht woanders leben, weil sie sich nur im und am Moor wohlfühlen.
Außerdem sind Moore für den Klimaschutz wichtig: Die Pflanzen speichern das klimaschädliche Gas Kohlenstoffdioxid. Sie wandeln es dann in Kohlenstoff um. Im Torf eines Moores wird durch die Pflanzen sehr viel Kohlenstoff gespeichert.
Viele Moore sind Naturschutzgebiete. Darum versuchen Menschen heute sogar, Moore wieder herzustellen. Man sagt auch, die Moore werden „wiedervernässt“. Das ist aber sehr aufwendig und dauert viele Jahre.
Ein Moor ist so nass, dass bei Regen die Wanderwege unter Wasser stehen können.
Ein Hochmoor im Erzgebirge
Der Sonnentau ist eine fleischfressende Pflanze, die im Moor wächst.
Diese Libelle heißt kleine Moosjungfer. Sie lebt im Hochmoor und ist sehr selten.
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