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Eine Raupe ist die [[Larve]] eines [[Schmetterling]]s und einiger anderer [[Insekten]]. Die Raupe schlüpft aus dem [[Ei]]. Sie frisst sehr viel, wächst schnell und verpuppt sich dann. In der Puppe verwandelt sie sich, schlüpft aus und entfaltet ihre Schmetterlingsflügel. | Eine Raupe ist die [[Larve]] eines [[Schmetterling]]s und einiger anderer [[Insekten]]. Die Raupe schlüpft aus dem [[Ei]]. Sie frisst sehr viel, wächst schnell und verpuppt sich dann. In der Puppe verwandelt sie sich, schlüpft aus und entfaltet ihre Schmetterlingsflügel. | ||
Der Körper der Raupe besteht aus drei Teilen: Kopf, Brust und Hinterleib. Der Kopf ist härter, weil er viel Chitin enthält. Dies ist ein Material mit viel Kalk. Auf jeder Kopfseite haben die Raupen sechs Punktaugen. Am wichtigsten sind die Mundwerkzeuge, denn die Raupe hat eigentlich nur einen | Der [[Körper]] der Raupe besteht aus drei Teilen: [[Kopf]], [[Brust]] und Hinterleib. Der Kopf ist härter, weil er viel Chitin enthält. Dies ist ein Material mit viel Kalk. Auf jeder Kopfseite haben die Raupen sechs [[Auge|Punktaugen]]. Am wichtigsten sind die Mundwerkzeuge, denn die Raupe hat eigentlich nur einen Aufgabe: fressen. | ||
Raupen haben 16 | [[File:Caterpillar morphology diagram.svg|thumb|Eine [[Zeichnung]] von einer Raupe. Zu sehen sind [[Kopf]] (A), Schild (1), Atemlöcher (2), Vorderbeine (3), Bauchbeine (4), Nachschieber (5), Afteröffnung (6) und Horn (7).]] | ||
Raupen haben 16 [[Bein]]e, also acht Paare. Die sind allerdings nicht alle gleich. Gleich hinter dem Kopf sitzen sechs [[Brust]]beine. In der Körpermitte hat die Raupe acht Bauchfüsse. Das sind kurze Beine, die wie Saugnäpfe aussehen. Ganz am Ende hat sie nochmals zwei Beine, die nennt man „Nachschieber“. An verschiedenen Körperstellen hat die Raupe Öffnungen, durch die sie atmet. | |||
==Wie verpuppen und verwandeln sich Raupen?== | ==Wie verpuppen und verwandeln sich Raupen?== | ||
[[ | [[Datei:Hallo, bald bin ich da (Aglais urticae).jpg|mini|Aus dieser Puppe wird bald ein Schmetterling der Art „Kleiner Fuchs“ schlüpfen.]] | ||
Zuerst sucht sich die Raupe einen günstigen Ort. Je nach Art findet sie diesen auf Blättern, in der Ritze von | Zuerst sucht sich die Raupe einen günstigen Ort. Je nach Art findet sie diesen auf Blättern, in der Ritze von [[Baum]]rinden oder auf der [[Erdboden|Erde]]. Einige Raupen spinnen auch Blätter mit ein, um sich besser zu tarnen. Einige hängen mit dem Kopf nach unten, andere mit dem Kopf nach oben. | ||
Wenn die Haut zu eng wird, streift die Raupe sie ab. Das passiert mehrmals. Vor der Verpuppung ist es das letzte Mal. Dann beginnen ihre Spinnendrüsen einen dicken Saft herzustellen. Dieser tritt am Kopf aus der Spinnwarze aus. Durch geschickte Bewegungen mit dem Kopf wickelt sich die Raupe ein. An der [[Luft]] trocknet der Faden sofort zu einem Kokon | Wenn die [[Haut]] zu eng wird, streift die Raupe sie ab. Das passiert mehrmals. Vor der Verpuppung ist es das letzte Mal. Dann beginnen ihre Spinnendrüsen einen dicken Saft herzustellen. Dieser tritt am Kopf aus der Spinnwarze aus. Durch geschickte Bewegungen mit dem Kopf wickelt sich die Raupe ein. An der [[Luft]] trocknet der Faden sofort zu einem Kokon. Bei der Seidenraupe kann man diesen Faden sogar abwickeln und daraus [[Seide]] herstellen. | ||
Im Kokon wird die Raupe total umgebaut. Die Körperteile verändern sich stark, und sogar Flügel wachsen. Das dauert je nach Art einige Tage oder | Im Kokon wird die Raupe total umgebaut. Die Körperteile verändern sich stark, und sogar [[Flügel]] wachsen. Das dauert je nach Art einige Tage oder [[Woche]]n. Schließlich bricht der junge Schmetterling seinen Kokon auf, kriecht heraus und breitet seine Schmetterlingsflügel aus. | ||
==Welche Feinde haben Raupen?== | ==Welche Feinde haben Raupen?== | ||
[[Datei:Chenilles processionnaires (14).JPG| | [[Datei:Chenilles processionnaires (14).JPG|thumb|Diese Prozessionsspinner-Raupen schützen sich, indem sie auf ihrer Wanderung eine Art „Schlange“ bilden.]] | ||
Viele [[ | Viele [[Vögel]], darunter auch die [[Eulen]], fressen gerne Raupen. Aber auch [[Mäuse]] und sogar [[Füchse]] haben Raupen auf ihrem Speiseplan. Auch viele [[Käfer]], [[Wespe]]n und [[Spinne]]n ernähren sich teilweise von Raupen. | ||
Raupen können sich nicht verteidigen. Sie müssen sich also gut tarnen, deshalb sind viele von ihnen grün oder bräunlich. Andere | Raupen können sich nicht verteidigen. Sie müssen sich also gut tarnen, deshalb sind viele von ihnen grün oder bräunlich. Andere täuschen einfach mit grell-bunten [[Farbe]]n vor, dass sie [[gift]]ig sind. Ähnlich machen es schließlich auch die [[Pfeilgiftfrosch|Pfeilgiftfrösche]]. Einige Raupen wirken aber tatsächlich [[gift]]ig, wenn man sie berührt. Es fühlt sich dann an, als ob man eine [[Brennnessel]] angefasst hätte. | ||
Eine eigene Spezialität | Eine eigene Spezialität haben Prozessionsspinner. Diese Raupen hängen sich aneinander, so dass sie aussehen wie eine lange Schnur. Vermutlich tun sie dies, damit ihre Fressfeinde glauben, die Raupe sei eine [[Schlange]]. Auch dieser Schutz ist wirksam. | ||
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Chenille 2-052006.JPG|Raupe des Tagpfauenauges | File:CH Caterpillar.jpg|Eine Raupe des Wolfsmichsschwärmers. Man hat ihn in der [[Schweiz]] auf 2000 Meter Höhe gesehen. | ||
Le Caylar fg12.jpg|Als | Chenille 2-052006.JPG|Eine Raupe des Tagpfauenauges | ||
File:Calliteara pudibunda caterpillar - Keila1.jpg|Eine Raupe des Buchen-Streckfuß | |||
File:Cucullie de la scrofulaire MHNT Chenille.jpg|Diese Raupe heißt Braunwurz-Mönch und wurde in den [[Pyrenäen]] gesehen. | |||
Le Caylar fg12.jpg|Als kleiner Ast getarnt | |||
File:Bird-cherry ermine moth (Yponomeuta evonymella) caterpillars.jpg|Ein Nest mit Mottenraupen | |||
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Aktuelle Version vom 15. Juni 2024, 15:35 Uhr
Eine Raupe ist die Larve eines Schmetterlings und einiger anderer Insekten. Die Raupe schlüpft aus dem Ei. Sie frisst sehr viel, wächst schnell und verpuppt sich dann. In der Puppe verwandelt sie sich, schlüpft aus und entfaltet ihre Schmetterlingsflügel.
Der Körper der Raupe besteht aus drei Teilen: Kopf, Brust und Hinterleib. Der Kopf ist härter, weil er viel Chitin enthält. Dies ist ein Material mit viel Kalk. Auf jeder Kopfseite haben die Raupen sechs Punktaugen. Am wichtigsten sind die Mundwerkzeuge, denn die Raupe hat eigentlich nur einen Aufgabe: fressen.
Raupen haben 16 Beine, also acht Paare. Die sind allerdings nicht alle gleich. Gleich hinter dem Kopf sitzen sechs Brustbeine. In der Körpermitte hat die Raupe acht Bauchfüsse. Das sind kurze Beine, die wie Saugnäpfe aussehen. Ganz am Ende hat sie nochmals zwei Beine, die nennt man „Nachschieber“. An verschiedenen Körperstellen hat die Raupe Öffnungen, durch die sie atmet.
Wie verpuppen und verwandeln sich Raupen?
Zuerst sucht sich die Raupe einen günstigen Ort. Je nach Art findet sie diesen auf Blättern, in der Ritze von Baumrinden oder auf der Erde. Einige Raupen spinnen auch Blätter mit ein, um sich besser zu tarnen. Einige hängen mit dem Kopf nach unten, andere mit dem Kopf nach oben.
Wenn die Haut zu eng wird, streift die Raupe sie ab. Das passiert mehrmals. Vor der Verpuppung ist es das letzte Mal. Dann beginnen ihre Spinnendrüsen einen dicken Saft herzustellen. Dieser tritt am Kopf aus der Spinnwarze aus. Durch geschickte Bewegungen mit dem Kopf wickelt sich die Raupe ein. An der Luft trocknet der Faden sofort zu einem Kokon. Bei der Seidenraupe kann man diesen Faden sogar abwickeln und daraus Seide herstellen.
Im Kokon wird die Raupe total umgebaut. Die Körperteile verändern sich stark, und sogar Flügel wachsen. Das dauert je nach Art einige Tage oder Wochen. Schließlich bricht der junge Schmetterling seinen Kokon auf, kriecht heraus und breitet seine Schmetterlingsflügel aus.
Welche Feinde haben Raupen?
Viele Vögel, darunter auch die Eulen, fressen gerne Raupen. Aber auch Mäuse und sogar Füchse haben Raupen auf ihrem Speiseplan. Auch viele Käfer, Wespen und Spinnen ernähren sich teilweise von Raupen.
Raupen können sich nicht verteidigen. Sie müssen sich also gut tarnen, deshalb sind viele von ihnen grün oder bräunlich. Andere täuschen einfach mit grell-bunten Farben vor, dass sie giftig sind. Ähnlich machen es schließlich auch die Pfeilgiftfrösche. Einige Raupen wirken aber tatsächlich giftig, wenn man sie berührt. Es fühlt sich dann an, als ob man eine Brennnessel angefasst hätte.
Eine eigene Spezialität haben Prozessionsspinner. Diese Raupen hängen sich aneinander, so dass sie aussehen wie eine lange Schnur. Vermutlich tun sie dies, damit ihre Fressfeinde glauben, die Raupe sei eine Schlange. Auch dieser Schutz ist wirksam.
Eine Raupe des Wolfsmichsschwärmers. Man hat ihn in der Schweiz auf 2000 Meter Höhe gesehen.
Diese Raupe heißt Braunwurz-Mönch und wurde in den Pyrenäen gesehen.
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