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Version vom 1. Mai 2021, 21:59 Uhr
Ein König oder eine Königin ist ein Staatsoberhaupt, vertritt also einen Staat. Außer einem Kaiser ist ein König die wichtigste Art von Monarch. Das griechische Wort „Monarch“ bedeutet „Alleinherrscher“. Tatsächlich haben manche Könige große Macht und dürfen selbst die Regierung auswählen. Andere Könige ernennen nur die Regierung, denn tatsächlich wählt das Parlament die Regierungsmitglieder aus.
Man darf solange König bleiben, bis man stirbt. Es gab aber auch schon Könige, die vorher abgedankt haben. Sie haben also erklärt, dass sie nicht mehr König sein wollen, vielleicht, weil sie schon sehr alt waren. Wenn ein König stirbt oder abdankt, wird normalerweise der älteste Sohn oder das älteste Kind neuer König. In manchen Staaten wurde ein König auch gewählt.
Waren Könige früher mächtiger?
Früher wurden fast alle Staaten von Königen regiert. Im 19. Jahrhundert, das ist die Zeit von 1800 bis 1900, mussten die meisten aber viel Macht an die Parlamente abgeben. 1918 haben viele Staaten ihre Monarchen verloren, und wenn seitdem ein neuer Staat entsteht, ist es normalerweise kein Königreich mehr, sondern eine Republik. Auch Deutschland und Österreich haben seitdem keine Kaiser und Könige mehr.
In Europa haben noch Großbritannien, Spanien, die Niederlande, Belgien, Schweden, Dänemark und Norwegen Könige. Einige andere Länder haben andere Monarchen, wie das Fürstentum Liechtenstein mit einem Fürst. Sie sind Könige ohne viel Macht. Außerhalb von Europa gibt es Staaten, deren Staatsoberhaupt übersetzt auch König heißen würde. Ein Beispiel ist Saudi-Arabien, dort darf der „Malik“, der König, alles bestimmen.
Wie wird man König?
Wenn der alte König stirbt, wird sein Sohn der neue König. Wenn dieser stirbt, wird wiederum dessen Sohn der neue König, und so weiter. Das ist die Idee. Allerdings gibt es in der Geschichte viele andere Beispiele.
Es konnte vorkommen, dass der Sohn des verstorbenen Königs noch zu jung war. Dann wurde ein Regent eingesetzt. Dieses Wort heißt soviel wie Herrscher oder Regierender. Der Regent war eine Art Ersatz-König, der solange regierte, bis es wieder einen richtigen König gab. So war Theophanu im Mittelalter eine Regentin. Später wurde ihr Sohn König.
In vielen Ländern wurde der älteste Sohn König. Doch in manchen durfte auch eine Frau Königin werden, und zwar die richtige Königin, nicht nur die Ehefrau eines Königs. Im Jahr 1837 starb Wilhelm, der König von Großbritannien und Hannover. Seine Nichte Victoria wurde die neue Königin von Großbritannien. Doch im Königreich Hannover dufte nur ein Mann König werden. Dort wurde Ernst August der neue König, ein Onkel von Victoria.
Manchmal musste ein Land sich einen König suchen, wenn der alte König keine Kinder hatte. Man nahm dann jemanden, der aus einer königlichen Familie kam. Das konnte auch jemand aus einem anderen Land sein. Im Jahr 1868 jagten die Spanier ihre Königin fort. Es dauerte mehrere Jahre, bis sie einen neuen König gefunden haben. Er sollte nämlich nicht aus der alten Königsfamilie kommen. Viele wollten gar nicht spanischer König werden, aus Angst, ebenfalls abgesetzt zu werden. Schließlich wurde es ein Königssohn aus Italien. Nach drei Jahren musste auch er fliehen.
Ist man wirklich König so lange, bis man stirbt?
Manche Könige wollen möglichst lang König bleiben. Normalerweise dürfen sie das auch. Es ist zum Beispiel nicht vorgeschrieben, dass man sich als alter Mensch zurückziehen muss. Königin Victoria von Großbritannien wurde mit 18 Jahren Königin und blieb das, bis sie starb, mit 81 Jahren.
Einige Könige sind freiwillig zurückgetreten, sie haben abgedankt. Oft passierte das, weil sie sich für ihre Aufgabe zu alt fühlten. Manche hatten keine Lust, König zu sein, oder fühlten, dass sie es nicht gut machten.
So mancher König hatte einen besonderen Grund. Eduard der Achte war gerade mal einige Monate König von Großbritannien, da wollte er eine Schauspielerin aus den USA heiraten. Sie war aber schon zweimal geschieden. Die Regierung fand das unmöglich: Das Volk würde es ablehnen, dass eine Frau an der Seite des Königs ist, die schon zwei Ehemänner hatte. Eduard dankte darum ab, um die Dame seines Herzens zu heiraten.
Warum gab es in Deutschland mehrere Könige?
Das alte Deutschland hieß das Heilige Römische Reich. Das Reich hatte einen König. Oft war der König aber gleichzeitig auch römischer Kaiser. Weil der Titel Kaiser wichtiger war, sprach man meist einfach vom Kaiser.
Daneben kannte man aber weitere Könige. So war das alte Österreich nur ein Herzogtum. Der Herzog von Österreich konnte sich aber König nennen, weil er gleichzeitig der König von Böhmen war. Später wurde er auch noch König von Ungarn.
Der Fürst von Brandenburg wurde mit diesem Trick König: Er ließ sich zum König von Preußen krönen. Preußen gehörte ihm, es lag damals nicht im Reich. So durfte er sich zunächst zwar nur „König in Preußen“ nennen, aber der Kaiser hat es zugelassen. Brandenburg-Preußen war damals schon ein mächtiges Land, und der Kaiser wollte es sich nicht zum Feind machen.
Schließlich erhielt Deutschland einige Könige um das Jahr 1800. Napoleon Bonaparte hatte in großen Teilen von Deutschland das Sagen. Einige deutsche Fürsten haben ihn dabei unterstützt. Zur Belohnung hat er es anerkannt, dass sie einen höheren Titel verwendeten. Erst dadurch kam es zu einem Königreich Bayern, einem Königreich Württemberg und einem Königreich Sachsen. Später kam noch das Königreich Hannover hinzu.
Seit dem Jahr 1871 war Deutschland ein neuer Staat. Der König von Preußen wurde gleichzeitig Deutscher Kaiser. Die übrigen Könige und anderen Fürsten blieben, was sie waren. Nur waren ihre Länder keine freien, selbstständigen Länder mehr. Sie waren eine Art Bundesland geworden.
In den Jahren 1918 und 1919 wurde Deutschland eine Republik. Seitdem gibt es dort keine Kaiser, Könige und sonstige Fürsten mehr. Aber die Familien gibt es noch. Wer zu so einer Familie gehört, heißt dann zum Beispiel „Prinz von Bayern“. Das ist aber einfach nur der Nachname.
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