Witz

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein sichtbarer Witz aus dem Jahr 1954: Hier sieht es so aus, als wenn der Junge links in hohem Bogen pinkeln würde. In Wirklichkeit ist es eine Wasser-Fontäne, die zum Schwimmbad gehört.

Ein Witz ist eine kurze Erzählung. Am Ende gibt es eine Überraschung, dadurch wird die Geschichte lustig. Darum sagt man auch „witzig“, wenn etwas komisch ist. Witz ist ein altes deutsches Wort, das früher „gescheit“ oder „geistreich“ bedeutete. Das findet man heute noch im Wort „gewitzt“ wieder.

Viele Menschen haben sich Gedanken darüber gemacht, wann ein Witz witzig ist. Manche sagen, dass ein Witz sich gegen jemanden richtet. Er ist eine Art Waffe. Mit dem Witz kann man Menschen angreifen und verhöhnen.

Ein Witz darf nicht zu weit gehen: Wenn er von zu schlimmen Dingen erzählt, finden viele Menschen ihn überhaupt nicht witzig. Eine andere Idee ist: Witze zeigen, was die Menschen sich wirklich wünschen. Vielleicht möchten sie etwas haben, das ihnen nicht zusteht, oder sie möchten wichtiger sein, als sie es sind.

Wo gibt es Witze?

Komiker auf einer Bühne in Norwegen. Schlechte Komiker erzählen einfach einen Witz nach dem anderen. Gute Komiker erzählen eine längere Geschichte, in die sie lustige Dinge einbauen.

Ein Witz kann schnell zwischen zwei Freunden erzählt werden. Oder aber der Witz gehört zu einer langen Rede, er soll die Rede interessanter machen. Manchmal werden in einem kurzen Theaterstück viele witzige Dinge gesagt: Das kann dann ein Sketch sein. Längere lustige Theaterstücke nennt man eine Komödie.

Ein Witz ist nicht immer etwas, das gesprochen wird. Ein sichtbarer oder visueller Witz wird gezeigt. Der Komiker macht etwas, das lustig aussieht. Auch Gegenstände können komisch sein, wie eine Toilette mit eingebautem Fön. Scherzartikel sind Gegenstände, die eine kleine lustige Sache machen. Ein Beispiel ist ein Foto-Apparat, der keine Bilder macht, sondern einen Wasserstrahl nach vorn schießt.

Ein besonderer Witz ist der April-Scherz. Diese Tradition gibt es in vielen Ländern: Am 1. April erzählt man kleine seltsame Geschichten so, als wenn sie wahr wären. Tatsächlich hat man sich die Sache ausgedacht. Ein guter April-Scherz fängt erst ernsthaft und glaubwürdig an und wird dann immer seltsamer, damit die Hörer von selbst merken, dass die Geschichte nicht stimmen kann.

Bei welchen Witzen gibt es Opfer?

Ein 150 Jahre altes Gemälde von Gaetano Chierici. Wahrscheinlich ist der Junge gerade mit Maske auf dem Gesicht ins Zimmer gekommen. Das kleine Mädchen hat sich erschreckt. Die Mutter schimpft, aber der Junge grinst. Er kann mit seinem Opfer wohl noch nicht mitfühlen. Das können meist erst ältere Kinder.

Eine Art Witz im echten Leben ist der Streich. Man nimmt auch gern das englische Wort „prank“. Dabei macht man etwas, das für jemand anderen ein wenig unangenehm ist: Man schmiert etwa Zahnpasta unter eine Türklinke. Ein anderer, der nichts davon weiß, fasst dann an die Türklinke und bekommt Zahnpasta an die Hand.

Manche Leute filmen solche Streiche heimlich. Sie zeigen das im Internet oder auch im Fernsehen. Es gibt dazu ganze TV-Sendungen wie „Verstehen Sie Spaß?“

Tatsächlich ist es streng verboten, Menschen heimlich aufzunehmen. Die Fernseh-Sender machen es trotzdem und fragen erst danach um Erlaubnis. Wenn das Opfer es nicht erlaubt, darf man das Aufgenommene nicht zeigen. Das Opfer kann sogar zum Gericht gehen, damit der Aufnehmende eine Strafe erhält.

Auch sonst kann es passieren, dass das Opfer den Streich überhaupt nicht lustig findet. Dann ist es eigentlich kein Streich mehr, sondern ein Angriff. Manchmal werden die Opfer sogar richtig verletzt. Auch dann kann das Opfer den Täter anzeigen. Bei einem guten Streich kann das Opfer mitlachen: Es darf nicht in Gefahr geraten oder erniedrigt werden. Es darf auch nichts kaputt gehen.




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