Spion

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Während dem deutsch-französischen Krieg: Ein Spion der Franzosen wurde soeben von den preußischen Soldaten entdeckt und gefangen genommen.
Die Central Intelligence Agency, kurz CIA, ist ein Geheimdienst aus den USA.

Ein Spion ist eine Person, die damit beauftragt wurde, bestimmte Informationen zu beschaffen. Das darf jedoch niemand anderes wissen. Darum arbeiten Spione im Verbogenen. Das, was ein Spion macht, nennt man Spionage.

Das Wort Spion kommt ursprünglich vom lateinischen Verb „spicare”. Das bedeutet so viel wie beobachten. Ein verwandter Begriff im Deutschen ist Späher.

Spionage kann viele Vorteile bringen. In einem Krieg kann es zum Beispiel sehr hilfreich sein, wenn ein Spion Informationen über die Pläne des Feindes in Erfahrung bringt. So ist man besser auf den Angriff vorbereitet.

Die Feinde wollen das natürlich nicht. Darum werden entdeckte Spione gefangen genommen oder getötet. Spione werden aber auch eingesetzt, um Information zu beschaffen, mit denen man jemanden erpressen kann. Auch in der Wirtschaft wird spioniert: Zum Beispiel spioniert eine Firma eine andere aus, was die Firma gerade erforscht oder was sie in Zukunft herstellen will.

Spione gab es schon im Altertum. Im Laufe der Zeit haben sie sich immer neue Tricks ausgedacht. Wenn ein Spion beispielsweise früher einen Brief an seinen Auftraggeber geschrieben hat, verwendete er dabei eine unsichtbare Tinte. Erst, wenn das Blatt erhitzt wurde, konnte man den Text lesen. Andere Spione dachten sich eine besondere Geheimsprache aus.

Früher stahlen Spione einfach Briefe oder belauschten Gespräche. Heute arbeiten Spione mit viel Technik. Sie hören zum Beispiel Telefongespräche ab oder kopieren heimlich E-Mails der Zielpersonen.

Fast alle Staaten haben heute einen Geheimdienst. Das sind Organisationen vom Staat, deren Aufgabe es ist, durch Spionage für die Sicherheit im Land zu sorgen. Ein Geheimdienst beobachtet zum Beispiel eine Person, von der man glaubt, sie könnte einen Terroranschlag planen. Die Spione, die bei einem Geheimdienst arbeiten werden Agenten genannt. Über Agenten gibt es viele Filme, beispielsweise die James Bond-Filme.

Ist Spionage erlaubt?

Es gibt kein Gesetz, dass die Spionage an sich verbietet. Sie verletzt jedoch bestimmte Völker- und Menschenrechte. Dazu gehört beispielsweise das Völkerrecht der staatlichen Souveränität. Zu diesem gehört dazu, dass die Staaten selber entscheiden dürfen, welche Informationen sie an andere Staaten weitergeben. Wenn ein ausländischer Spion also die Geheimnisse eines Staates auskundschaftet, verstößt das gegen dieses Völkerrecht.

Darüberhinaus ist Spionage ein großer Eingriff in die Privatsphäre einer Person, eine der Menschenrechte der UNO. Ein Mensch hat das Recht, selbst zu bestimmen, was andere über ihn erfahren. Geschützt ist vor allem das, was sehr privat und persönlich ist.

Manchmal gehen sogenannte „Whistleblower“ mit geheimen Informationen an die Öffentlichkeit. Sie arbeiten eigentlich für denjenigen, dem die Informationen gehören. Ein Beispiel ist der amerikanische Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden. Im Jahr 2013 deckte er Spionageaktionen der Behörde NSA auf und bat danach außerhalb der USA um Asyl. Die NSA ist der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten.

Hat das Wort Spion noch andere Bedeutungen?

Ein Blick durch einen Türspion

Es gibt noch verschiedene andere Dinge, die man Spion nennt. An manchen Haustüren hat es ein kleines Loch mit einer Linse. Wenn jemand klingelt kann man hindurchschauen und sieht, wer vor der Tür steht. Die Person vor der Tür sieht aber nicht, dass der Hausbewohner durch den Spion guckt. Ein Spion kann aber auch ein kleines Fenster sein, durch das man zum Eingangsbereich hinausschauen kann.

Andere Objekte, mit denen man unentdeckt etwas beobachten kann, werden ebenso als Spion bezeichnet. So gibt es auch besondere Spiegel, durch die man in ein anderes Zimmer schauen und so eine Person unbemerkt beobachten kann. Der Spion ist zudem auch ein Werkzeug, mit dem man die Breite eines Spaltes abmessen kann.




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