Computerspiel

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Eine Gamerin auf einer Spiele-Messe in den USA

Ein Computerspiel ist ein Programm, mit dem man auf einem Computer, einer Konsole oder einem Handy spielt. Dabei kann man allein oder mit anderen spielen. Man sagt auch Videospiel oder Game, das ist einfach Englisch für „Spiel“. Wenn die Spieler nicht im selben Raum sind, sondern über das Internet miteinander verbunden, spricht man von Online-Spielen.

Für ein Computerspiel braucht man irgendeine Art von Computer, einen Bildschirm und ein Eingabegerät. Das kann ein Controller, eine Tastatur oder eine Maus sein. Damit steuert man die Figuren und bestimmt, was im Spiel passiert.

Nicht jedes Programm, das wie ein Spiel aussieht, ist auch ein Computerspiel. Ein Lernprogramm kann ebenfalls wie ein Spiel gestaltet sein, soll aber vor allem Wissen vermitteln oder dabei helfen, dass man etwas danach besser kann. Computerspiele sollen vor allem Spaß machen und unterhalten.

Wer hat die ersten Spiele erfunden?

Ein Reklame-Bild aus den USA, im jahr 1977. Hier wird Pong gespielt.

Die Geschichte der Computerspiele begann schon um das Jahr 1940. Damals hat man versucht, Spiele wie Schach oder Dame zu programmieren. Man wollte damit auch ausprobieren, wie bessere Computersprachen funktionieren könnten. Es dauerte aber Jahre, bis daraus wirklich gute Schachprogramme wurden.

Im Jahre 1958 wurde ein ganz neues Spiel erfunden: ein „Tennis-Spiel“. Dabei bewegte sich ein Punkt, der Ball, von links nach rechts über den Bildschirm. Mit einem Knopf konnte der Spieler den Ball schlagen, und mit einem Drehknopf ließ sich der Winkel einstellen. Einen sichtbaren Schläger gab es jedoch nicht.

Eine Computerspiel-Konsole aus dem Jahr 1982: ColecoVision. Gespielt wird mit einem Joystick.

In den 1970er-Jahren entstanden die ersten Automaten für Spielhallen, für die sogenannten Arkaden. Dort konnte man einfache Spiele wie „Pong“ spielen, das ebenfalls ein Tennis-Spiel war. Gezahlt wurde mit Münzen, die man in den Automaten steckte.

In den 1980er-Jahren konnte man dann Heimcomputer und Konsolen kaufen, die man zuhause aufstellte. Manche Spielcomputer waren so klein, dass man sie mitnehmen konnte. Oft gab es darauf aber nur ein einziges Spiel. Spiele wurden immer ausgefeilter, die Grafiken besser, und neue Ideen entstanden.

In den 1990er-Jahren kam eine wichtige Erfindung dazu: das Internet. Jetzt konnten Menschen aus aller Welt miteinander spielen, ohne im selben Raum zu sein. Dabei verbinden sich Computer oder Konsolen über das Internet. So kann man mit Freunden spielen, die weit weg wohnen, oder sogar gegen Spieler aus anderen Ländern antreten. In der Welt des E-Sports, wo die besten Spieler gegeneinander antreten, ist das Online-Spielen besonders wichtig.

Heute gibt es noch mehr Möglichkeiten. Viele Menschen nutzen Computer oder Konsolen wie die PlayStation, Xbox oder Nintendo Switch. Andere spielen lieber auf dem Handy, weil sie es überallhin mitnehmen können. Dadurch kann man zum Beispiel im Bus, im Wartezimmer oder im Park spielen.

Computerspiele sind eine riesige Industrie. Große Spieleproduktionen brauchen Teams von Programmierern, Künstlern und Musikern. Das ist ähnlich wie bei einem Hollywood-Film. Jedes Jahr werden hunderte neue Spiele entwickelt, die von Millionen von Menschen gespielt werden.

Was für verschiedene Arten gibt es?

Ein Arcaden-Spiel, bei dem man wie auf einem Motorrad sitzt

Computerspiele gibt es in allen möglichen Formen und für jeden Geschmack. Abenteuerspiele laden dazu ein, fremde Welten zu erkunden und spannende Geschichten zu erleben. Am Anfang bestanden sie aus Seiten mit Text, dann kamen Bilder hinzu. Heute bewegt man in Abenteuerspielen Figuren wie in anderen Spielen auch. Strategiespiele erfordern kluges Planen, um etwa in einer Schlacht zu gewinnen.

Actionspiele sind rasant und erfordern schnelle Reflexe. In Simulationsspielen kann man ein Leben nachstellen – etwa in einem Zoo, als Pilot eines Flugzeugs oder als Chef einer ganzen Stadt. Sportspiele bringen Sportarten wie Fußball oder Tennis auf den Bildschirm, sodass man sie bequem von der Couch aus spielen kann. Manche spielt man mit einem Controller, den man ähnlich wie ein Sportgerät bewegt.

Was sind die erfolgreichsten Spiele?

Im Jahr 2006: Man spielt ein Sportspiel mit Wii Sports.

Lange Zeit waren Kaufspiele, die man in einer Box im Laden kaufte, die beliebtesten. Diese Spiele kamen auf Kassetten, CDs oder DVDs und wurden auf dem Computer oder der Konsole installiert. Noch heute gibt es solche Spiele, besonders für Konsolen wie die PlayStation oder Xbox. Bekannte Beispiele sind „The Legend of Zelda“, „Call of Duty“ oder „FIFA“. Diese Spiele sind oft teuer, bieten aber eine große Welt, richtige Geschichten und viele Stunden Spielspaß.

In den letzten Jahren sind Spiele, die man nicht mehr kauft, sondern direkt über das Internet herunterlädt oder streamt, immer beliebter geworden. Dabei bezahlt man manchmal einen monatlichen Betrag, wie bei einem Abonnement. Dienste wie „Xbox Game Pass“ oder „PlayStation Plus“ bieten Spielern Zugang zu vielen Spielen, ohne dass sie jedes einzeln kaufen müssen. So kann man Spiele ausprobieren, die man sonst vielleicht nie entdeckt hätte. Einige dieser Spiele werden durch regelmäßige Updates immer wieder verbessert und erweitert.

Handyspiele sind oft kostenlos, verdienen ihr Geld aber mit Werbung oder kleinen Käufen, die Spieler während des Spiels tätigen. Diese Spiele wie „Candy Crush“ oder „Clash of Clans“ sind einfach zu spielen und überall verfügbar. Gerade weil sie schnell zu lernen sind, spielen sie viele Menschen in ihrer Freizeit oder zwischendurch, zum Beispiel auf dem Weg zur Schule oder Arbeit. Auch manche Konsolen-Spiele bringen den Herstellern Geld ein, weil Spieler zusätzliche Inhalte kaufen, etwa besondere Kleidung für ihre Spielfigur oder anderes. Das nennt man Mikrotransaktionen.

Einige Computerspiele sind so erfolgreich, dass sie jeder kennt. „Minecraft“ ist ein Beispiel: In diesem Spiel kann man mit Blöcken alles bauen, was man sich vorstellen kann.

Auch „Fortnite“ gehört zu den bekanntesten Spielen. Hier kämpfen Spieler in einer bunten Welt gegeneinander und bauen Schutzwände. Ein weiteres berühmtes Spiel ist „Pokémon“, bei dem es darum geht, kleine Monster zu fangen und zu trainieren.

Klassiker wie „Tetris“ oder „Super Mario“ haben ebenfalls Millionen Fans auf der ganzen Welt. Diese Spiele sind teilweise schon Jahrzehnte alt, werden aber immer noch gespielt. Neue Spiele wie „Roblox“ oder „FIFA“ begeistern vor allem jüngere Spieler, die online mit Freunden spielen möchten.

Sind Computerspiele schlecht für Kinder?

Kinder in Japan spielen Computerspiele auf Handheld-Konsolen.

Ob Computerspiele gut oder schlecht für Kinder sind, hängt von vielen Dingen ab. Es gibt Spiele, die sehr spannend und lehrreich sein können. In manchen Spielen muss man knifflige Aufgaben lösen, schnell reagieren oder mit anderen zusammenarbeiten. Solche Spiele fördern das Denken und die Geschicklichkeit. Es gibt sogar Spiele, bei denen man etwas über Geschichte, Wissenschaft oder Sprachen lernen kann.

Aber nicht jedes Spiel ist für Kinder geeignet. Manche Spiele sind zu brutal, zeigen viel Gewalt oder benutzen Wörter, die Kinder nicht lernen sollten. Manche dieser Spiele sind für Kinder verboten. Ab welchem Alter man sie spielen darf, das bestimmt die Altersfreigabe. Auch Spiele, die viel Werbung oder teure Käufe enthalten, können problematisch sein: Kinder haben oft noch keine gute Übersicht, wie viel Geld sie ausgeben.

Ein weiteres Problem kann entstehen, wenn Kinder zu viel Zeit mit Computerspielen verbringen. Wer zu lange spielt, hat weniger Zeit für Freunde, Familie, Schule oder Bewegung. Stundenlanges Sitzen vor dem Bildschirm ist ungesund für den Körper, und wenn man vor dem Schlafengehen noch spielt, fällt es oft schwerer, einzuschlafen. Deshalb ist es wichtig, die Zeit fürs Spielen gut zu planen und Pausen zu machen.

Am besten ist es, wenn Kinder und Eltern gemeinsam Spiele aussuchen und sich über die Inhalte unterhalten. Wenn Eltern wissen, was gespielt wird, können sie besser einschätzen, ob ein Spiel geeignet ist. Computerspiele sind also nicht immer schlecht, aber wie bei vielen Dingen gilt: Es kommt darauf an, wie und wie oft man sie nutzt.




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