Hieroglyphen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(Weitergeleitet von Entwurf:Hieroglyphen)
Ägyptische Hieroglyphen auf Stein in einem ägyptischen Tempel: Links und rechts steht das Henkelkreuz. Es bedeutet „Leben“. Die Binse und die Biene stehen für Unter- und Oberägypten. Der König herrschte also über beide Teile Ägyptens. Es folgt eine Kartusche, gemeint sind damit die umrandeten Hieroglyphen. Daran kann man erkennen, dass es sich den Namen eines Pharaos handelt. Es ist in diesem Fall der Pharao Ramses. Sein Name beginnt mit „ra“. Das wurde wie das Wort für Sonne, „ra“, ausgesprochen.

Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Ein solches Bild kann für einen Laut, eine Silbe oder ein ganzes Wort stehen. Das altgriechische Wort „hieros“ bedeutet „heilig“, „glyphe“ ist etwas, das eingegraben wurde. Es sind also heilige Zeichen, meist in Stein geritzt oder gemeißelt. Die alten Ägypter selbst nannten ihre Schrift die „Schrift der Gottesworte“.

Die alten Ägypter schrieben schon vor über 5000 Jahren mit Hieroglyphen. Ursprünglich war es eine reine Bilderschrift mit etwa 700 Zeichen. Später kamen auch Symbole für Mitlaute hinzu. Die Selbstlaute musste man sich also selber dazu denken. Falls zwei Folgen von Mitlauten auf verschiedene Art gelesen werden konnten, gab es auch noch Hilfszeichen. Das ist, wie wenn man auf Deutsch „Wrt“ schreiben würde. Das kann „Wort“, „Wert“ oder „Wirt“ bedeuten.

Seit wann kann man die Schriftzeichen wieder lesen?

Im Jahr 1799 besetzten französische Soldaten Teile von Ägypten. Damals wurde der Stein von Rosetta gefunden. Die Stadt Rosetta heißt heute Rashid. Auf dem Stein waren drei Texte, oder eigentlich ein Text in drei verschiedenen Sprachen.

Der Stein wurde vor 2200 Jahren beschrieben, als griechische Herrscher in Ägypten regierten. Ägyptische Priester haben darin erklärt, wie der Herrscher verehrt werden sollte. Das taten sie auf Griechisch für den Herrscher selbst. Demotisch war eine ägyptische Schrift, die man damals verwendet hat. Die Hieroglyphen hingegen waren schon damals sehr alt. Nur Priester konnten sie lesen und schreiben.

In den Jahren nach 1799 haben Forscher wie Jean-François Champollion versucht, die Hieroglyphen auf dem Stein zu verstehen. Dabei half das Griechische auf dem Stein, denn Griechisch kannten viele Forscher gut. Sehr nützlich: Die Namen von Herrschern wurden mit einem Rand geschrieben, der sogenannten Kartusche. So konnte man den Namen im griechischen Text gut in den anderen Sprachen auf dem Stein wiederfinden. Im Jahr 1822 veröffentlichte Champollion ein Buch über seine Entzifferung.

Was für ähnliche Schriften gab es?

Die Glyphen der Maya sind die einzige bekannte Schrift in Amerika aus der Zeit vor Ankunft des Entdeckers Christoph Kolumbus. Diese Schrift bestand aus einer Mischung von Silbenzeichen und Bildzeichen. Im 16. Jahrhundert schrieb ein spanischer Entdecker das Maya-Alphabet mit lateinischen Schriftzeichen auf, die wir auch heute verwenden. Aber diese Aufzeichnungen gingen wieder verloren. Viele Forscher haben sich später mit der Maya-Schrift beschäftigt. Im Jahr 1983 waren die allermeisten Zeichen entziffert.

Die luwischen Hieroglyphen stammen aus Anatolien in der Türkei, sie sind auch bereits entziffert. Entziffert wurde auch die Schrift der Mikmak-Indianer aus Nordamerika. Es gibt auch Hieroglyphen von der Insel Kreta, die man noch nicht versteht. Genauso ist es bei der urartäischen Keilschrift. Davon hat man einfach noch zu wenige Beispiele gefunden.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Hieroglyphen findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.
HALLO, liebes Klexikon!