Freikörperkultur
Freikörperkultur nennt man es, wenn Menschen gern nackt herumlaufen. Bekannt ist vor allem die Abkürzung FKK. Ein anderes Wort ist „Nudismus“, das kommt vom lateinischen Wort für „nackt“. Vor allem denkt man an das Nacktsein beim Baden draußen an einem Strand. Ein weiteres Wort ist Naturismus.
Lange Zeit war es normal, dass die Menschen nackt an einem Fluss, einem See oder am Meer gebadet haben. Vor allem kleine Kinder liefen oft ohne Kleidung herum. Allerdings mussten Frauen woanders baden als Männer. Später wurde man strenger, und es wurde üblich, dass man einen Badeanzug oder eine Badehose anhatte. Viele Leute schämen sich, wenn sie nackt gesehen werden.
Um das Jahr 1900 aber wollten manche Leute beim Baden und in der Freizeit nackt sein. Sie fanden das praktisch, weil sie keine nasse Badekleidung anhaben wollten. Außerdem hatten sie noch eine bestimmte Idee dabei: Sie fanden, dass sie ohne Kleidung besser zur Natur passten. Sie wollten gesund leben und waren deshalb auch gegen Drogen. Aus dieser Zeit stammt der deutsche Ausdruck „Freikörperkultur“.
In den Jahren danach haben immer mehr Menschen auf Kleidung beim Baden verzichtet. Zunächst durfte man das nur in kleinen Gebieten, in denen das extra erlaubt wurde. Später gab es immer mehr Stellen zum Nacktbaden. Die meisten Menschen machen das aber einfach, weil ihnen das Spaß macht. Die alte Idee, zur Natur zu gehören, ist für sie nicht so wichtig.
Wo darf man nackt sein?
An einem Strand zum Nackt-Baden steht nicht immer ein Schild. Es gibt auch Strände, die weit entfernt von Städten oder Dörfern liegen. Dort baden viele Menschen einfach so, wie sie es am besten mögen. Manchmal liegen da auch Nackte und Angezogene am selben Strand.
In Deutschland und in anderen Ländern darf man überall nackt herumlaufen: Es gibt kein Gesetz, das verbietet, dass man zum Beispiel im Wald nicht nackt spazieren gehen dürfte. Allerdings ist es verboten, andere Menschen zu belästigen. Wenn sich jemand also durch die Nacktheit gestört fühlt, kann es sein, dass man ein Bußgeld bezahlen muss. Außerdem dürfen Gemeinden Regel aufstellen, wo man nackt sein darf und wo nicht.
Es ist eher eine ungeschriebene Regel, dass man in der Öffentlichkeit etwas an hat. Wer hingegen nackt sein will, der sollte das nur dort tun, wo andere es nicht sehen.
Es kommt auch darauf an, in welchem Land man sich gerade befindet. In Ländern, in denen der katholische oder der orthodoxe Glaube sehr wichtig ist, wird das Nackt-Baden an den Stränden weniger gern gesehen als in anderen Ländern, wie zum Beispiel in Frankreich. Ganz streng sind auch die USA und vor allem die muslimischen Länder.
Dieses Schild verbietet, dass man Badekleidung an hat.
Dieses Schild in Schleswig-Holstein kündigt an, dass der Nacktstrand endet.
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