Stil
Mit Stil bezeichnet man die besondere und typische Eigenart von Sachen. An Kleidung zum Beispiel ist der Stil gut erkennbar. Meistens gehört ein Stil auch in eine Epoche, also in eine bestimmte Zeit. So ist zum Beispiel der Jugendstil eine Epoche am Anfang des 20. Jahrhunderts und gleichzeitig auch ein Stil, wie der Name bereits sagt.
Mit „Stil“ meint man aber auch die Art und Weise, wie jemand etwas tut. Im Sport spricht man zum Beispiel vom Laufstil oder Schwimmstil. Auch an der Schrift eines jeden Menschen erkennt man den eigenen Stil. Jeder Künstler hat seinen Stil, an dem man seine Werke erkennt.
Das Wort kann man auf zweierlei Weise aussprechen: Mit scharfem S, also „S-tiel“ oder weich wie „Schtiel“, in beiden Fällen mit lang gesprochenem „i“. Das hängt unter anderem von der Gegend ab, in der das gerade gesprochen wird. Die Mehrzahl von Stil ist Stile.
Der Stil aller Dinge ändert sich im Lauf der Zeit. Deshalb kann man an Gebäuden, Bildern oder an der Mode erkennen, aus welcher Epoche etwas stammt. Je besser sich jemand in einem Fachgebiet auskennt, desto genauer kann der Ursprung eines Gegenstandes zeitlich eingeordnet werden.
Welche Bedeutung hat Stil in der Kunst?
Bei Kunstwerken spricht man am häufigsten über Stil. Dabei geht es um Gemeinsamkeiten, durch welche die Bilder eines Künstlers oder einer Epoche miteinander ähnlich sind. Es geht also nicht darum, was dargestellt ist, sondern wie. Denn verschiedene Künstler können die Wirklichkeit sehr unterschiedlich wiedergeben.
Wie man mit Formen und Farben umgeht, welche Mittel gewählt werden, um einen Ausdruck oder eine Stimmung darzustellen, ist bei jedem Künstler anders. An solchen Eigenschaften können Fachleute nicht nur erkennen, aus welcher Zeit ein Kunstwerk stammt. Sie erkennen auch, wer das Kunstwerk gemacht hat.
Welche Bedeutung hat Stil in der Baukunst?
Noch mehr als bei der Malerei ist am Stil von Bauwerken erkennbar, in welcher Zeit sie entstanden sind. Je mehr Teile und Ornamente ein Bauwerk hat, desto besser kann man erkennen, wann es ungefähr errichtet wurde.
Die Übergänge von einem Stil zum anderen oder von einer Epoche zur anderen waren fließend. Die Rundbögen der Romanik bekamen anfänglich nur leichte Spitzen, die dann immer stärker wurden. Die Spitzbögen wurden auch immer höher und schlanker.
Man muss aber beachten, dass es immer wieder Zeiten gab, in denen der Stil längst vergangener Epochen wieder modern wurde. Im Klassizismus sahen die Bauwerke oft so aus wie griechische oder römische Tempel. Hier wurde also ein alter Stil gerade wieder modern.
Welche Bedeutung hat Stil in der Musik?
Auch die Musikstile haben sich im Lauf der Geschichte ständig verändert und so geschieht es auch in der Gegenwart. Gleichzeitig kann es verschiedene Musikstile geben, dann spricht man von Musikrichtungen. Das ist abhängig davon, wer und wo die Musik macht und von den Menschen, die sie hören sollen.
Eine Bauernkapelle und ein klassisches Orchester zum Beispiel spielen sicher ganz unterschiedliche Musik. Man kann auch hören, ob Klänge von einem brasilianischen Samba-Umzug oder einem bayerischen Volksfest kommen.
Die Instrumente der Spieler bestimmen ebenso den Stil: Straßenmusiker auf Jamaika trommeln auf leeren Ölfässern, in einem europäischen Konzerthaus spielt das Orchester auf wertvollen Musikinstrumenten.
Ganz wichtig ist, warum die Musik gemacht wird: So soll die Orgel eine feierliche Stimmung in der Kirche verbreiten, die Tanzkapelle aber mit ihrem deutlichen Rhythmus die Leute in Schwung bringen.
Welche Bedeutungen hat das Wort „Stil“ sonst noch?
„Stil“ kann man auch auf das menschliche Verhalten anwenden. Sportler haben unterschiedliche Lauf-, Sprung- und Schwimmstile. Handwerker haben ihren Stil, Friseure, Schriftsteller und Menschen aus vielen anderen Berufen. Auch bei einem Hobby hat jeder seinen eigenen Stil.
Die Menschen benehmen sich auch unterschiedlich. Wer sich kultiviert und vornehm benimmt, ist kein ungehobelter Kerl. Menschen richten ihre Wohnung verschieden ein und ziehen sich anders an. All das ist abhängig von Moden und ändert sich im Laufe der Zeit. Weil man sich häufig neue Kleidung kauft, ändern sich die Kleidermoden besonders schnell.
Gerade der Kleidungsstil zeigt auch, zu welcher Gruppe man gehört oder gehören will. Es gibt den „gehobenen“ Stil mit feiner oder festlicher Kleidung, damit geht man zum Beispiel in die Oper. Ein Punk mit Irokesenschnitt und Nieten in den Kleidern passt dort wohl kaum hin.
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