Romandie
Die Romandie ist der Teil der Schweiz, in dem die meisten Menschen französisch spricht. Man sagt auch „Suisse romande“, Westschweiz oder Welschland. Fast jeder vierte Schweizer wohnt dort.
In vier Kantonen Jura, Neuenburg, Waadt und Genf ist französisch die Amtssprache. Hier sprechen die Leute fast ausschließlich französisch. In den Kantonen Bern und Freiburg spricht man nur in den westlichen Teilen französisch, ebenso im Unterwallis. Die Bewohner der Romandie nennen sich selbst „Suisses romands“ oder etwas abgekürzt „Romands“. Damit wollen sie zeigen, dass sie keine Deutschschweizer, Tessiner oder Bündner sind, aber auch keine Franzosen.
In der Politik gilt die Romandie nicht als besondere Einheit. Die Romands haben also keine besonderen Rechte oder Pflichten. Man achtet aber auch die Ausgewogenheit zwischen den Sprachregionen. So sollte zum Beispiel immer mindestens ein Bundesrat aus der Romandie kommen. Auch bei neuen Autobahnen oder Eisenbahnstrecken achtet man darauf, alle Sprachgebiete gerecht zu berücksichtigen. Dies gilt überall dort, wo die Schweiz viel Geld ausgibt.
Manchmal entscheiden sie aber anders als die Deutschschweizer. Bei der Ausschaffungsinitiative zum Beispiel ging es darum, dass Ausländer, die für schwere Dinge verurteilt wurden, aus der Schweiz verwiesen werden können. Hier war die Romandie eher dagegen. Die Schweiz als Ganzes stimmte jedoch dazu. In einem solchen Fall spricht man vom Röstigraben. Rösti ist ein Kartoffel-Gericht aus der Deutschschweiz.
Die Kultur lehnt sich manchmal ehre an Frankreich an. Die Romands umarmen sich häufiger zur Begrüßung oder zum Abschied als die Deutschschweizer, auch unter Männern oder Frauen. Überhaupt sind ihnen körperliche Berührungen weniger fremd als den Deutschschweizern.
Einzelne Abteilungen des Schweizerischen Nationalmuseums befinden sich in der Romandie. Das „Radio suisse romande“ berichtet auf französisch. Es gibt auch andere bekannte Museen oder Anlässe wie das Jazz-Festival in der Stadt Montreux am Genfersee.