Jules Verne
Jules Gabriel Verne war ein Schriftsteller aus Frankreich. Er interessierte sich sehr für Wissenschaft und Technik und schrieb auch Reisegeschichten. Bekannt ist er heute vor allem für seine Science-Fiction-Geschichten, etwa über eine Reise zum Mond oder ein U-Boot, das monatelang unter Wasser bleiben kann. Vieles von dem, was er sich ausgedacht hat, ist später Wirklichkeit geworden.
Geboren wurde er im Jahr 1828 in der französischen Stadt Nantes. Sein Vater war Rechtsanwalt in Paris. Auch Jules Verne selbst studierte dort Recht. Unter anderem arbeitete er am Theater und auch an der Börse, wo er mit Aktien handelte.
Er heiratete eine Witwe, die schon zwei Kinder hatte, und wurde Vater eines weiteren Sohns. Seit dem Jahr 1871 wohnten sie in Amiens im Norden von Frankreich. Dort ist er später auch gestorben, als er 77 Jahre alt war.
Wodurch wurde Verne berühmt?
Im Jahr 1862 erschien der erste Roman von Jules Verne: „Fünf Wochen im Ballon“. Damit hatte er schon viel Erfolg. Der Verleger, Pierre-Jules Hetzel, hat Verne eine ganze Serie von Büchern schreiben lassen. Der Name der Serie war „Außergewöhnliche Reisen“. Die Serie erschien bis zum Tod von Verne. Auch nach dem Tod hat man Geschichten veröffentlicht, die Verne noch nicht ganz fertig geschrieben hatte oder die er nicht gut genug gefunden hatte.
Ein weiterer wichtiger Roman war „Reise um die Welt in achtzig Tagen“. Verne war mittlerweile reich und berühmt. Aber die großen Kenner der Literatur nahmen ihn als Schriftsteller nicht richtig ernst. Vernes Romane wurden vor allem von jungen Männern gelesen. Oft waren seine Romane auch übertrieben und witzig.
Etwa 15 bis 20 Jahre lang schrieb Verne Romane, von denen einige immer noch gelesen werden. Das meiste, was er danach noch geschrieben hat, ist heute wenig bekannt. In seinen Reisegeschichten fanden sich immer öfter viele Seiten, in denen er Informationen aus der Wissenschaft nacherzählte. Das machte sie für viele Leser weniger spannend.
Hat Verne die Zukunft vorausgesehen?
Verne ist einer der Erfinder der Science-Fiction. Damit meint man Romane und heute auch Filme, in denen Wissenschaft wichtig ist. Sie spielen oft in der Zukunft, in der die Menschen anders leben und viele neue Erfindungen kennen.
Viele Romane von Verne handeln von Reisen und Abenteuern. Manchmal werden die Abenteuer erst durch bestimmte Erfindungen möglich. Meistens leben die Menschen aber in Vernes eigener Zeit, nicht in der Zukunft.
In „20.000 Meilen unter dem Meer“ zum Beispiel baute jemand ein gewaltiges Unterseeboot. Bis dahin hatte es nur einfache, kleine Unterseeboote gegeben. Man probierte die Unterseefahrt erst aus. In Vernes Roman wird das Unterseeboot, die Nautilus, von einer geheimnisvollen Kraft angetrieben. Viel später, in einem Spielfilm, wurde erklärt, dass das die Atomkraft sei. Verne selbst hat nie beschrieben, was das für eine Kraft sein soll.
Bei der „Reise zum Mond“ fliegen drei Männer und zwei Hunde den Weltraum. Sie leben im Innern einer riesigen Kanonenkugel, die aus einem langen Kanonenrohr abgeschossen wurde. Das würde in Wirklichkeit nicht funktionieren: Eine Kanone schießt die Kugel so ruckartig in die Luft, dass Menschen in der Kugel sofort tot wären. Die Reisenden fliegen nur um den Mond und kehren zurück, ohne den Mond zu betreten.
Fast hundert Jahre nach dem Roman sind tatsächlich Astronauten zum Mond gefahren. Sie benutzten eine Rakete, um in den Weltraum zu gelangen. Mit einer Rakete kann man das Gefährt langsam immer schneller fliegen lassen. Manche Dinge sind durchaus ähnlich: Die Reisenden bei Verne landeten mit ihrem Gefährt am Ende nicht auf dem Erdboden, sondern auf dem Ozean. Genauso taten es die Astronauten bei ihrer Rückkehr.
Ein Band aus der Serie „Außergewöhnliche Geschichten“, auf Französisch
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