Mobbing

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 24. Oktober 2024, 22:45 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Beleidigung“ durch „Beleidigung“)
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Mobbing ist ein Ausdruck dafür, wenn mehrere einem einzelnen das Leben schwer machen. Das kann bedeuten, dass jemand andauernd belästigt, beschimpft oder auf andere Weise geärgert wird. Typisch für Mobbing ist es, etwas Falsches über jemanden zu behaupten, ihn ständig zu kritisieren oder absichtlich nicht mehr mit jemandem zu sprechen.

Das kann in der Schule passieren, am Arbeitsplatz, im Sportverein oder auch im Internet. Mobbing im Internet wird auch Cybermobbing genannt.

Was ist ein typisches Beispiel für Mobbing in der Schule?

Angenommen, drei aus einer Klasse sprechen absichtlich nicht mehr mit einem Mitschüler, weil ihnen angeblich seine Frisur nicht gefällt. In der Pause am Schulhof stellen sie sich absichtlich weit weg, tuscheln über ihn. Das nennt man Mobbing. Sie „mobben“ ihren Mitschüler. Sie machen ihm das Leben in der Schule schwer, manchmal fühlt er sich richtig schlecht deswegen. Er überlegt, ob seine Frisur vielleicht wirklich blöd ist. Aber auch wenn er sie ändert, geht das Mobbing weiter. Manche Kinder, die gemobbt werden, können abends schlecht einschlafen. Am nächsten Morgen haben sie gar keine Lust, in die Schule zu gehen, obwohl ihnen die Schule eigentlich Spaß macht.

Ob das Mobbing den Schülern, die es tun, gut tut, weiß man nicht. Man weiß aber, dass es der Seele des Gemobbten weh tut. Mobbing kommt in fast jeder Klasse vor, mal stärker, mal schwächer, bei Jungs und bei Mädchen. Oft sind die Mobber Kinder, die zu Hause Probleme haben und sich dann in der Schule mit anderen verbünden, um sich stärker zu fühlen. Es hat oft mit Zufall zu tun, wen sie dann mobben. Es kann auch wechseln. Eine Woche später wird vielleicht nicht mehr der eine Mitschüler, sondern eine Mitschülerin gemobbt. Es gibt auch Gemobbte, die später andere mobben. Immer steckt dahinter die Lust, jemandem weh zu tun, um selbst mehr Spaß zu haben.

Woher kommt das Wort Mobbing?

Das Wort Mobbing hat ein Tierforscher „erfunden“.

Das Wort Mobbing kommt aus der englischen Sprache. Dort bedeutet „mob“ einfach Mehrheit. Es sind normalerweise ja mehrere, die einen einzelnen mobben. 1963 hat ein Tierforscher namens Konrad Lorenz das Wort erstmals für Gänse benutzt: Er sagte, dass Gänse Mobbing betreiben, wenn sie sich zusammentun, um einem viel stärkeren Tier die Beute zu rauben. Das stärkere Tier war bei Konrad Lorenz der Fuchs. Eine einzelne Gans hätte gegen einen Fuchs keine Chance. Zehn Jahre später hat der Arzt Heinz Leymann in Schweden ein Buch geschrieben. Darin geht es um Menschen in einer Firma, die anderen das Leben schwer machen. Er nannte das Mobbing. Mobbing kommt also nicht nur in der Schule vor.

Wie sieht Mobbing im Internet aus?

Viel Zeit verbringen Kinder heute im Internet, bei WhatsApp oder mit Online-Computerspielen. Das Mobbing findet auch da statt. Beispiel: Jemand schreibt, dass er eine Person doof findet. Ein anderer liest das und schreibt noch eine Beleidigung dazu. Noch ein anderer schickt das ganze an 20 Bekannte im Netz weiter. Dann wird man die beleidigte Person am nächsten Morgen in der Schule schräg ansehen, ohne dass sie irgend etwas Schlechtes getan hat. Das, was in den sozialen Netzen im Internet passiert, hat immer auch mit der Welt außerhalb des Computers zu tun. Man kann da nicht jemanden fertigmachen und in der Schule dann so tun, als sei nichts gewesen.

Wie kann sich der Gemobbte wehren?

Wenn jemand von anderen gemobbt wird, hat er meist mehrere gegen sich und braucht viel Mut, sich gegen sie zu wehren. Muskelkraft hilft da nicht, und auch kluge Worte nicht. Die Mobber lachen nur. Man kann versuchen, ihnen aus dem Weg zu gehen. Das funktioniert aber meistens nicht, weil sie jemanden als „Opfer“ brauchen und ihn deswegen suchen. Schon besser ist es, selbst Freunde zu finden. Wenn jemand dicke Freunde hat, ist er für Mobber uninteressant. Sie sind da oft nur neidisch.

Spätestens wenn man sich aber eine Woche lang ärgert und schlecht fühlt, sollte man mit einem Erwachsenen reden, dem man vertraut. Meistens sind das die Eltern, vielleicht aber auch ein Lehrer, den man gern mag. Heute wissen die Lehrer, dass es Mobbing gibt. Sie haben Tricks, wie sie an die Mobber herantreten, ohne dem Gemobbten das Leben noch schwerer zu machen. Der soll ja nicht als „Petze“ dastehen. Oft kriegen die Mobber schon „Schiss“, wenn sie ein Erwachsener offen darauf anspricht, was sie hier anrichten.

Was sollten die Mobber tun?

Sie sollten sich zunächst überlegen, warum sie das tun. Dann sollten sie sich vorstellen, wie es dem anderen geht, wenn er gemobbt wird. Das Mobbing bringt schlechte Stimmung für alle, es schafft keine echten Freundschaften. Man sollte damit aufhören. Wenn man richtig stark ist, sollte man sich bei dem, den man gemobbt habt, entschuldigen. Das fällt nicht leicht, aber es geht.

Jeder Mensch ist verschieden, und jemandem das Leben schwer zu machen, weil er irgendwie anders ist, ist ganz einfach unfair. Wenn sich zum Mobbing eine Gruppe bildet, dann ist es keine echte Gruppe. Ein Gruppe von Freunden hält nur zusammen, wenn man etwas Wichtiges gemeinsam hat. Sich nur gegen jemand anderen zu verbünden, ist Gift für Freundschaften. Oft haben die, die mobben, nie geübt, wirkliche Freunde zu finden – auch wenn es nach außen hin aussieht, als seien sie dickste Freunde. Damit kann man anfangen, schon heute.




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