Versicherung

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein deutscher Vertrag aus dem Jahr 1959: Ein Mann bezahlte der Versicherung damals 229 D-Mark im Jahr, damit seine Ehefrau nach seinem Tod 10.000 D-Mark erhält.

Einer Versicherung bezahlt man regelmäßig einen bestimmten Geldbetrag ein, dafür bezahlt einem die Versicherung einen Schaden, den man erleidet. Versichern kann man sich gegen Krankheiten und Unfälle, aber auch gegen Diebstahl, einen Brand in der Wohnung und andere Schäden.

Versicherungen helfen also dem Menschen, eine große Last zu stemmen. Solche Lasten treffen zwar selten ein, aber dafür sind sie dann umso schlimmer. Wer ein Leben lang Geld in eine Unfallversicherung einbezahlt und selber nie einen Unfall hat, verliert sein Geld. Wer aber einmal einen schweren Unfall hat, bekommt mehr Geld für die ärztliche Versorgung, als er einbezahlt hat.

Die Versicherungsgesellschaften sind Dienstleistungsbetriebe. Sie müssen genau ausrechnen, wie viel Prämien sie verlangen. So nennt man den Betrag, den man regelmäßig einzahlt. Am Schluss des Jahres müssen sie genügend Geld eingenommen haben, damit sie alle Schäden bezahlen können. Dann braucht es auch noch Geld für die Angestellten. Etwas Reserve für schlechte Jahre sollte ebenfalls angelegt werden können.

Gegen welche Schäden kann man sich versichern?

Eine Krankenversicherung brauchen bei uns alle Menschen. Das ist so vorgeschrieben, gilt aber lange nicht in allen Ländern. Meist muss man kleinere Dinge wie etwa leichtere Medikamente aus der Apotheke selber bezahlen. Die großen Beträge wie etwa Spitalaufenthalte bezahlt die Krankenversicherung. Man nennt sie auch Krankenkasse. Auch eine Versicherung gegen Unfälle muss man in vielen Ländern haben. Oft geht das mit der Krankenkasse zusammen, denn beides betrifft Schäden am eigenen Körper.

Gegen Schäden, die ein Mensch einem anderen Menschen zufügt, gibt es Haftpflichtversicherungen. Die braucht man zum Beispiel für jedes Auto, Motorrad oder Fahrrad. Hier muss man nämlich damit rechnen, dass einer einen Unfall herbeiführt. Dabei sind dann nicht nur die Schäden an Menschen, sondern auch an den Sachen versichert, zum Beispiel an den Fahrzeugen. Für andere Risiken braucht man eine Privathaftpflichtversicherung. Die bezahlt zum Beispiel, wenn ein Kind mit dem Dreirad eine fremde Autotür zerkratzt.

Seine Wohnungseinrichtung kann man gegen Feuer- oder Wasserschäden versichern. Eine Kerze oder eine Herdplatte kann unter Umständen einen Brand auslösen. Durch einen verstopften Abfluss oder ein defektes Aquarium kann es eine Überschwemmung geben. Wer ein eigenes Haus oder eine eigene Wohnung besitzt, kann auch das Gebäude gegen solche Schäden versichern.

Wie geht das mit der Altersvorsorge?

Etwas anders ist es bei der Altersvorsorge, denn alt zu werden ist ja auch kein Schaden. Die meisten Menschen erreichen einmal ein Alter, in dem sie nicht mehr arbeiten. Früher sorgten jeweils die Kinder für ihre Eltern, heute ist das eine Ausnahme. In die Altersversicherung muss man recht viel einzahlen. Was man im Alter bekommt, nennt man „Pension“, „Rente“ oder „Ruhegehalt“.

Wer viel einbezahlt hat, bekommt hier auch viel ausbezahlt. Wer früh stirbt, hat Pech gehabt und verliert sein Geld. Wer lange lebt, bekommt jedoch weiterhin eine Rente. In der Schweiz liegt die Grenze bei etwa 87 Jahren. Die Rente für die ganz alten Menschen bezahlt die Rentenkasse aus den Beiträgen der Menschen, die früher gestorben sind.

In vielen Ländern muss man heute eine Altersvorsorge haben, damit nicht die Gemeinde für alte, arme Menschen bezahlen muss. Meist wird die Prämie gleich am Lohn abgezogen. Man kann aber auch noch eine zusätzliche, private Versicherung abschließen.

Die Betreiber einer Altersvorsorge müssen das Geld der jungen Menschen behalten, bis sie alt sind und die Rente ausbezahlt wird. In dieser Zeit sollte das Geld auf der Bank einen Ertrag abwerfen. Das ist jeweils schwierig, wenn es der Wirtschaft schlecht geht.

In der Schweiz gibt es deshalb noch ein zusätzliches System, die Alters- und Hinterlassenenversicherung, abgekürzt AHV. Das Geld, das hier die Jungen einzahlen, wird sofort an die Alten verteilt. Eine Reserve gibt es nur für einige Monate. Das funktioniert allerdings nur, wenn immer genügend Kinder zur Welt kommen. Das ist heute nicht mehr so. Deshalb müssen immer weniger Junge für immer mehr Alte bezahlen. Wie man das Problem in einigen Jahren löst, weiß noch niemand so genau.



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