Pilze
Pilze sind Lebewesen. Sie bestehen aus einzelnen Zellen mit einem Zellkern. Sie bilden in der Biologie ein eigenes Reich neben den Tieren und den Pflanzen.
Sie sind den Pflanzen ähnlicher, da sie sich nicht selber fortbewegen können. Im Gegensatz zu Pflanzen brauchen aber Pilze das Licht der Sonne nicht zum Leben. Auch die Art und Weise, wie Pilze Nahrung aufnehmen und wie sie Energie speichern, liegt näher bei den Pflanzen als bei den Tieren.
Was wir meistens Pilz nennen, ist nur ein Teil des gesamten Lebewesens. Bei Großpilzen sehen wir nämlich oft nur den Fruchtkörper, der für die Vermehrung da ist. Der eigentliche Pilz ist ein feines, meist fast unsichtbares Geflecht im Boden oder im Holz.
Pilze sind sehr wichtig im Kreislauf der Natur: Sie zerkleinern Abfälle, tote Tiere und tote Pflanzen. Die werden dadurch wieder zu Erde. Diese Arbeit erledigt beispielsweise der Schimmelpilz. Wenn der jedoch Nahrungsmittel oder Wohnräume befällt, können Menschen davon krank werden.
In den USA gibt es einen Pilz, der über eine Fläche von fast neun Quadratkilometern gewachsen ist. Wahrscheinlich ist er 2400 Jahre alt. Dieser Pilz ist eines der ältesten und größten Lebewesen unserer Erde.
Wie ernähren und vermehren sich Pilze?
Pilze nehmen ihre Nährstoffe durch die Oberfläche auf, nicht durch einen Mund. Meist stoßen sie eine Art Speichel durch die Oberfläche aus. Damit wird die Nahrung so zerkleinert, dass sie durch die Oberfläche in den Pilz hineingelangen kann.
Die Fortpflanzung erfolgt bei den meisten Pilzen ungeschlechtlich. Die Pilze spalten einfach winzige Teilchen von sich ab, die nennt man Sporen. Die fallen dann ab, oft werden sie durch den Wind weggetragen. Fallen sie an einen günstigen Ort, können sie dort weiterwachsen.
Wie nutzen die Menschen die Pilze?
Einige Pilze können gegessen werden. Das hat der Mensch seit jeher gewusst. Es gibt gesunde, schmackhafte Pilze. Andere sind zwar nicht schmackhaft, sie schaden aber auch nicht. Eine dritte Gruppe verursacht Bauchschmerzen, ist aber nicht weiter gefährlich. Eine vierte Gruppe von Pilzen ist so giftig, dass Menschen sterben, wenn sie davon essen. Man sollte deshalb nur Pilze aus der Natur essen, wenn man sich wirklich gut auskennt.
Sehr wichtig ist ein besonderer Pilz beim Brot-Backen: die Hefe. Dieser Pilz besteht aus einzelnen Zellen. Wenn es feucht und warm ist, verarbeiten sie Zucker, den sie auch im Mehl finden. Dabei entsteht ein unschädliches Gas, das Kohlendioxid. Das macht die Löcher im Teig. Zudem entsteht eine Säure, die gibt dem Brot seinen typischen Geschmack.
Zur Herstellung von Käse braucht man manchmal bestimmte Schimmelpilze. Der Weißschimmel-Käse ist innen weich und hat außen eine weiße Schicht, die Schimmelpilze gemacht haben. Der Blauschimmel-Käse enthält blaue Einschlüsse, die ebenfalls ein Schimmelpilz gemacht hat. Auch in vielen verschiedenen Joghurts und ähnlichen Produkten waren Pilze am Werk. Sie geben den Produkten einen besonderen Geschmack.
Eine besondere medizinische Bedeutung hat ein Schimmelpilz, aus dem man das Antibiotikum Penicillin herstellt. Es hilft gegen verschiedene Erkrankungen durch Bakterien-Infektionen. Vor der Entdeckung des Penicillins gab es dagegen keine Hilfe.
Alte Schüpplinge an einem Baum in Kanada
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