Krematorium: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Krematorium ist ein Gebäude, in dem man Leichen verbrennt. Mit dem Krematorium meint man entweder das ganze Haus oder nur den genauen Ort, wo das Verbrennen passiert. In [[Österreich]] nennt man | Ein Krematorium ist ein Gebäude, in dem man Leichen verbrennt. Mit dem Krematorium meint man entweder das ganze Haus oder nur den genauen Ort, wo das Verbrennen passiert. In [[Österreich]] nennt man das Haus auch Feuerhalle. | ||
Das [[Wort]] Krematorium hat man sich um das [[Jahr]] 1870 ausgedacht. Das [[Lateinisch|lateinische]] Wort „cremere“ bedeutet verbrennen. Für das Verbrennen im Krematorium sagt man auch Kremation oder Kremierung. Viele Menschen in Deutschland kennen das Wort Krematorium vor allem aus der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]: Die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] haben die Leichen | Das [[Wort]] Krematorium hat man sich um das [[Jahr]] 1870 ausgedacht. Das [[Lateinisch|lateinische]] Wort „cremere“ bedeutet verbrennen. Für das Verbrennen im Krematorium sagt man auch Kremation oder Kremierung. Viele Menschen in Deutschland kennen das Wort Krematorium vor allem aus der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]]: Die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] haben viele Menschen ermordet und danach die Leichen oft verbrannt. Die Idee eines Krematoriums ist aber viel älter. | ||
Lange Zeit durfte man in [[Europa]] die Toten nur beerdigen, in einem [[Grab]] auf einem [[Friedhof]]. So war die [[Christentum|christliche]] [[Kultur]]. Aber etwa in den Jahren um 1870 fanden mehr und mehr Menschen, dass das Verbrennen besser sei. Man befürchtete nämlich, dass Leichen den [[Erdboden]] schädigen, dass das [[Grundwasser]] [[Gift|vergiftet]] werden könnte und so weiter. | Lange Zeit durfte man in [[Europa]] die Toten nur beerdigen, in einem [[Grab]] auf einem [[Friedhof]]. So war die [[Christentum|christliche]] [[Kultur]]. Aber etwa in den Jahren um 1870 fanden mehr und mehr Menschen, dass das Verbrennen besser sei. Man befürchtete nämlich, dass Leichen den [[Erdboden]] schädigen, dass das [[Grundwasser]] [[Gift|vergiftet]] werden könnte und so weiter. | ||
Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem [[Himmel]] verbrennen, vor allem nicht in großen [[Städte]]n. Darum baute man eigens Gebäude dafür. | Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem [[Himmel]] verbrennen, vor allem nicht in großen [[Städte]]n. Darum baute man eigens Gebäude dafür. In den Öfen darin wird es so heiß, dass die Leichen richtig verbrennen. Die [[Asche]] bewahrt man oft in einer Urne, einem kleinen Gefäß. | ||
Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem [[Grab]]. Das gilt vor allem in Ländern, in denen die [[katholische Kirche]] und der [[Islam]] weit verbreitet sind. In anderen Ländern wie [[Japan]] hingegen werden fast alle Toten kremiert. | Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem [[Grab]]. Das gilt vor allem in Ländern, in denen die [[katholische Kirche]] und der [[Islam]] weit verbreitet sind. In anderen Ländern wie [[Japan]] hingegen werden fast alle Toten kremiert. | ||
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Datei:Die Gartenlaube (1874) b 311.jpg|Eine Zeichnung aus dem Jahr 1874: wie der Sarg in den Ofen gelangt. | Datei:Die Gartenlaube (1874) b 311.jpg|Eine Zeichnung aus dem Jahr 1874: wie der Sarg in den Ofen gelangt. | ||
File:Besichtigung der Fritz Schumacher Halle Ohlsdorf.JPG|Das Krematorium in [[Hamburg]]-Ohlsdorf ist [[Denkmal|denkmalgeschützt]]. | |||
File:Verabschiedung von Friedrich Zawrel in der Feuerhalle Simmering.jpg|In der Feuerhalle Simmering, in [[Wien]] | |||
Datei:Krematorium Nordheim Zürich Halle II Empore.JPG|Eine Abdankungshalle, für das Abschiedstreffen, in einem Krematorium in der [[Schweiz]]. | Datei:Krematorium Nordheim Zürich Halle II Empore.JPG|Eine Abdankungshalle, für das Abschiedstreffen, in einem Krematorium in der [[Schweiz]]. | ||
Datei:Urnenwand.JPG|Eine Urnenwand auf einem [[Friedhof]] in [[Hessen]]. Hier werden Urnen mit Asche aufbewahrt. In Deutschland darf man sie nicht einfach mit nach Hause nehmen. | Datei:Urnenwand.JPG|Eine Urnenwand auf einem [[Friedhof]] in [[Hessen]]. Hier werden Urnen mit Asche aufbewahrt. In Deutschland darf man sie nicht einfach mit nach Hause nehmen. |
Version vom 23. November 2024, 22:05 Uhr
Ein Krematorium ist ein Gebäude, in dem man Leichen verbrennt. Mit dem Krematorium meint man entweder das ganze Haus oder nur den genauen Ort, wo das Verbrennen passiert. In Österreich nennt man das Haus auch Feuerhalle.
Das Wort Krematorium hat man sich um das Jahr 1870 ausgedacht. Das lateinische Wort „cremere“ bedeutet verbrennen. Für das Verbrennen im Krematorium sagt man auch Kremation oder Kremierung. Viele Menschen in Deutschland kennen das Wort Krematorium vor allem aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges: Die Nationalsozialisten haben viele Menschen ermordet und danach die Leichen oft verbrannt. Die Idee eines Krematoriums ist aber viel älter.
Lange Zeit durfte man in Europa die Toten nur beerdigen, in einem Grab auf einem Friedhof. So war die christliche Kultur. Aber etwa in den Jahren um 1870 fanden mehr und mehr Menschen, dass das Verbrennen besser sei. Man befürchtete nämlich, dass Leichen den Erdboden schädigen, dass das Grundwasser vergiftet werden könnte und so weiter.
Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem Himmel verbrennen, vor allem nicht in großen Städten. Darum baute man eigens Gebäude dafür. In den Öfen darin wird es so heiß, dass die Leichen richtig verbrennen. Die Asche bewahrt man oft in einer Urne, einem kleinen Gefäß.
Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem Grab. Das gilt vor allem in Ländern, in denen die katholische Kirche und der Islam weit verbreitet sind. In anderen Ländern wie Japan hingegen werden fast alle Toten kremiert.
In vielen Krematorien gibt es eine Halle, in der viele Besucher Platz haben. Dort kommen die Angehörigen des Toten zusammen für eine Art Abschiedstreffen. Jemand vom Krematorium hält dann eine Rede. Das macht man nicht zuletzt, wenn der Tote keiner Religion angehörte. Bei anderen Toten hält man eher einen Trauergottesdienst. Dieser kann ebenfalls in der Halle des Krematoriums oder in einer nahen Kirche stattfinden.
Das Krematorium in Hamburg-Ohlsdorf ist denkmalgeschützt.
In der Feuerhalle Simmering, in Wien
Eine Abdankungshalle, für das Abschiedstreffen, in einem Krematorium in der Schweiz.
In einem sächsischen Krematorium: Schüler lernen im Ethikunterricht, wie man dort mit dem Tod umgeht.
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