Osmanisches Reich: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Osmanische Reich war ein [[Staat]] mit vielen Völkern. Er bestand vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1923. Zu ihm gehörte nicht nur die heutige [[Türkei]] – auch [[Arabien]], der Norden von [[Afrika]] und der Südosten von [[Europa]] waren lange Zeit „osmanisch“. Benannt war das Reich nach einem türkischen Fürsten, Osman, der um 1300 in Anatolien herrschte. | Das Osmanische Reich war ein [[Staat]] mit vielen Völkern. Er bestand vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1923. Zu ihm gehörte nicht nur die heutige [[Türkei]] – auch [[Arabien]], der Norden von [[Afrika]] und der Südosten von [[Europa]] waren lange Zeit „osmanisch“. Benannt war das Reich nach einem türkischen Fürsten, Osman, der um 1300 in Anatolien herrschte. | ||
Seit dem 11. Jahrhundert waren die Türken aus der Mitte [[Asien]]s in das Gebiet der heutigen Türkei gewandert und hatten dort ein großes Reich gegründet. Die türkischen Herrscher hießen Sultan, deshalb nannte man ihr Reich auch Sultanat. Unter Osman und seinen Nachfolgern eroberten sie immer mehr Länder rund um das östliche [[Mittelmeer]] und 1453 Konstantinopel, das heutige [[Istanbul]]. Die Stadt war nach dem römischen [[Kaiser]] Konstantin benannt und auch einmal Haupstadt des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] gewesen. Im Mittelalter war sie die wichtigste Stadt des orthodoxen [[Christentum]]s, ihre Eroberung durch die Osmanen wurde deshalb in Europa damals als schlimmer Verlust empfunden. | Seit dem 11. Jahrhundert waren die Türken aus der Mitte [[Asien]]s in das Gebiet der heutigen Türkei gewandert und hatten dort ein großes Reich gegründet. Die türkischen Herrscher hießen Sultan, deshalb nannte man ihr Reich auch Sultanat. Unter Osman und seinen Nachfolgern eroberten sie immer mehr Länder rund um das östliche [[Mittelmeer]] und 1453 [[Konstantinopel]], das heutige [[Istanbul]]. Die Stadt war nach dem römischen [[Kaiser]] Konstantin benannt und auch einmal Haupstadt des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] gewesen. Im Mittelalter war sie die wichtigste Stadt des orthodoxen [[Christentum]]s, ihre Eroberung durch die Osmanen wurde deshalb in Europa damals als schlimmer Verlust empfunden. | ||
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden weitere Teile Südosteuropas erobert. Dazu gehörten [[Griechenland]], die Balkanländer sowie große Teile von [[Rumänien]] und [[Ungarn]]. Weil die Osmanen auch den [[Islam]] mit nach Europa brachten, leben in diesen Ländern auch heute noch viele Muslime. In Teilen von Griechenland und Bulgarien leben seitdem auch Menschen, die Türkisch sprechen. | Im 16. und 17. Jahrhundert wurden weitere Teile Südosteuropas erobert. Dazu gehörten [[Griechenland]], die Balkanländer sowie große Teile von [[Rumänien]] und [[Ungarn]]. Weil die Osmanen auch den [[Islam]] mit nach Europa brachten, leben in diesen Ländern auch heute noch viele Muslime. In Teilen von Griechenland und Bulgarien leben seitdem auch Menschen, die Türkisch sprechen. |
Version vom 25. Juni 2015, 12:46 Uhr
Das Osmanische Reich war ein Staat mit vielen Völkern. Er bestand vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1923. Zu ihm gehörte nicht nur die heutige Türkei – auch Arabien, der Norden von Afrika und der Südosten von Europa waren lange Zeit „osmanisch“. Benannt war das Reich nach einem türkischen Fürsten, Osman, der um 1300 in Anatolien herrschte.
Seit dem 11. Jahrhundert waren die Türken aus der Mitte Asiens in das Gebiet der heutigen Türkei gewandert und hatten dort ein großes Reich gegründet. Die türkischen Herrscher hießen Sultan, deshalb nannte man ihr Reich auch Sultanat. Unter Osman und seinen Nachfolgern eroberten sie immer mehr Länder rund um das östliche Mittelmeer und 1453 Konstantinopel, das heutige Istanbul. Die Stadt war nach dem römischen Kaiser Konstantin benannt und auch einmal Haupstadt des Römischen Reiches gewesen. Im Mittelalter war sie die wichtigste Stadt des orthodoxen Christentums, ihre Eroberung durch die Osmanen wurde deshalb in Europa damals als schlimmer Verlust empfunden.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurden weitere Teile Südosteuropas erobert. Dazu gehörten Griechenland, die Balkanländer sowie große Teile von Rumänien und Ungarn. Weil die Osmanen auch den Islam mit nach Europa brachten, leben in diesen Ländern auch heute noch viele Muslime. In Teilen von Griechenland und Bulgarien leben seitdem auch Menschen, die Türkisch sprechen.
Erst im 19. Jahrhundert ging der Einfluss der Osmanen in Europa langsam zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Osmanische Reich aufgeteilt. In der Türkei kam eine Partei an die Macht, die keinen Sultan mehr wollte. Stattdessen rief sie 1923 die Republik aus. Ihr Anführer Mustafa Kemal Atatürk wurde der erste Präsident.