Straßenbahn
Die Straßenbahn ist ein Verkehrsmittel. Wie ein Zug fährt die Straßenbahn auf Schienen. Die Schienen sind aber in eine Straße eingebunden. Fast alle Straßenbahnen fahren innerhalb einer Stadt, meist dort, wo viele Leute mitfahren wollen.
Manche Leute, vor allem in der Schweiz und in Österreich, nennen die Straßenbahn Tram oder Trambahn. Das kommt vom englischen Wort „tramway“. Tram nannte man eine Schiene, auf der man zum Beispiel in einem Bergwerk Waggons mit Kohle bewegte.
Straßenbahnen können viel mehr Menschen transportieren als zum Beispiel Busse. Sie fahren ruhiger, weil es in den Schienen keine Schlaglöcher gibt wie in manchen Straßen. Manche Straßenbahnen, gerade die alten, ziehen auch Touristen an. Berühmt ist zum Beispiel die Straßenbahn von San Francisco in den USA, das „Cable Car“.
Womit werden Straßenbahnen angetrieben?
Die Idee zur Straßenbahn kam von Schienenwagen, aber auch von Kutschen, die man von Pferden ziehen ließ. Vor etwa 200 Jahren erfand man in Wales die Pferdekutsche auf Schienen. Dank der Schienen war die Fahrt nicht mehr so ruckelig. Bei schlechtem Wetter versank die Kutsche nicht im Matsch.
Später trieb man die Wagen durch Dampfkraft oder Gas an. Um das Jahr 1900 fuhren immer mehr Wagen dank Elektrizität. Das ist auch heute noch das Normale. Darum verschmutzt die Straßenbahn die Luft nicht so wie Autobusse. Manche Straßenbahnen erhalten den Strom über Kabel oberhalb der Spur, andere über die Schienen.
Man hat auch Batterien ausprobiert. Die sind allerdings schwer, so dass die Straßenbahn mehr Strom verbraucht. Zudem halten sie auch nicht lange genug und es dauert, bis eine Batterie wieder aufgeladen ist. In dieser Zeit kann die Bahn nicht fahren. Einige moderne Straßenbahnen besitzen Batterien, die sie während der Fahrt aufladen, solange sie dort fahren, wo Stromkabel hängen. Dadurch können sie zwischendurch kurze Strecken ohne Stromleitung befahren.
Warum gibt es nicht so viele Straßenbahnen?
Früher gab es mehr Straßenbahnen als heute. Etwa um das Jahr 1970 richteten die Städte stattdessen Buslinien ein. Ein Grund dafür war, dass Straßenbahnen recht viel Platz brauchen. In engen Straßen konnten Autos nicht gut links oder rechts daran vorbeifahren.
Allerdings kann eine einzige Straßenbahn so viele Menschen mitnehmen, wie in 40 Autos oder drei Busse passen. So gesehen nutzt man den Platz sehr gut, wenn eine Straßenbahn fährt. Auch steckt die Straßenbahn nur selten im Stau fest, da sie meist ihre eigene Spur hat. Auf Strecken, die viele Menschen befahren wollen, sind Straßenbahnen also ein sehr geeignetes Verkehrsmittel.
Eine Straßenbahn hält viel länger als ein Bus: Auch nach 50 Jahren funktioniert sie meist noch gut. Sie verbraucht auch nicht so viel Energie. Im Vergleich zur Eisenbahn oder zur U-Bahn ist sie nicht so teuer, weder beim Bau noch beim Betrieb. Die Reisenden müssen auch nicht zum Beispiel erst mit einem Aufzug unter die Erde fahren, anders als bei der U-Bahn.
Die Schienen von Straßenbahnen können für Radfahrer gefährlich sein. Bei Regen werden sie glatt, so dass die Radfahrer ausrutschen können. Einige Menschen stören die Stromkabel, die über den Schienen hängen.
Diesel-Busse haben wiederum den Vorteil, dass sie keiner Schiene folgen müssen. So kann man leichter die Strecke ändern. Außerdem: Häufig wollen gar nicht so viele Menschen mitfahren, wie in die Straßenbahn passen würden. Es ist dann günstiger, wenn ein Bus fährt. Das ist auch ein Grund, warum kaum noch Straßenbahnen von einer Stadt zur anderen fahren.
Fahren alle Straßenbahnen über der Erde?
Eine Straßenbahn kann ab und zu durch einen Tunnel fahren. Manche Straßenbahnen fahren aber teilweise länger unter der Erde. Auf manchen Teilen der Strecke sind sie also eine Straßenbahn, auf anderen eine U-Bahn. Man nennt sie U-Straßenbahn.
In der Innenstadt gibt es viel Verkehr und wenig Platz. Dort möchte man eine U-Bahn haben, die unter der Erde fährt. U-Bahnen sind aber sehr teuer zu bauen. Auf den übrigen Strecken reicht es hingegen, dass die Bahn überirdisch fährt.
In Köln zum Beispiel steigt man am Rande der Stadt in eine Straßenbahn ein, die Richtung Innenstadt fährt. Zwischen zwei bestimmten Haltestellen fährt sie in einen unterirdischen Tunnel und ist ab da eine U-Bahn. Die Reisenden müssen daher nicht umsteigen.
In Australien gab es vor 150 Jahren noch „convict tramways“: Sie wurden von Strafgefangenen gezogen.
Von Köln nach Brühl fuhr früher diese Straßenbahn mit Dampfkraft.
Neue und ältere Fahrzeuge der Wiener Straßenbahnen.
In einer Straßenbahn in Spanien.
Diesem Tram in Zürich hat man in der Mitte ein tief liegendes Teilstück eingebaut, damit man ohne Treppe einsteigen kann.
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