Plauen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Blick auf den Altmarkt mit dem Rathaus in der Innenstadt von Plauen

Plauen ist eine deutsche Stadt im Südwesten von Sachsen. Mit ungefähr 65.000 Einwohnern ist es die fünftgrößte Stadt dieses Bundeslandes. Die Gegend um Plauen gehört zum Vogtland, einer Hügellandschaft, die sich bis nach Tschechien hinein ausdehnt. Von der tschechischen Grenze liegt Plauen nur knappe zwanzig Kilometer entfernt.

Die Stadt Plauen ist mehr als 900 Jahre alt. Die Jahreszahl 1122 wird in der Gründungsurkunde der Johanniskirche erwähnt. Damals befand man sich im Hochmittelalter. In der Neuzeit wurde die Textilindustrie besonders wichtig. Aus Baumwolle wurden verschiedene Stoffe, also Textilien, gewoben, gefärbt und weiter verarbeitet. Stets standen in Plauen die modernsten Webstühle.

Im Jahr 1848 wurde eine Eisenbahnstrecke nach Plauen geführt. Für die Verlängerung der Strecke wurde drei Jahre später die Elstertalbrücke aus 12 Millionen Ziegelsteinen erbaut. Sie ist die zweithöchste Ziegelsteinbrücke der Welt.

Das Vogtland ist für Plauener Spitze bekannt.

Auch die Textilindustrie machte weitere Fortschritte: Ein Unternehmen erfand eine Maschine, die Spitze herstellen konnte. Spitze ist eine Art Stoff, bei der das Muster durch die vielen Löcher entsteht. Man braucht sie zum Beispiel für die Ränder von besonders schönen Kleidern um den Hals oder am Ende der Ärmel. Auch als Untersetzer oder Tischdekoration ist Spitze beliebt. Immer mehr Maschinen mussten deshalb hergestellt und bedient werden. Das gab vielen Leuten Arbeit.

Bei den Luftangriffen der Briten und Amerikaner im Zweiten Weltkrieg wurde Plauen stark zerstört, Teile der Stadt konnten allerdings wieder aufgebaut werden. Heute stammen die ältesten Häuser meist aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Zu den wenigen Gebäuden aus früheren Zeiten, die es noch gibt, gehören unter anderem die Johanniskirche, der Nonnenturm und das Rathaus im Renaissance-Stil. Im Oktober 1989 fand in Plauen die erste große Demonstration in der damaligen DDR statt. Sie endete friedlich und wurde in der Wende-Zeit bis zu den ersten freien Wahlen im März 1990 wöchentlich wiederholt.




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