General

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Generalleutnant der US-amerikanischen Armee wird mit diesen Abzeichen in den Stand der Generäle erhoben.

Der General ist der oberste Befehlshaber einer Armee. In vielen Armeen bezeichnet man die höchsten Offiziere als Generale oder Generäle. Sie kennen sich gut mit Kriegführung aus und wissen, wie man eine Armee organisiert. Sie können die Abteilung der Armee führen, die ihnen unterstellt ist. Generäle erkennt man an ihren Abzeichen. Sie tragen mehr Schmuck auf dem Hut als die niedrigeren Offiziere, meist ist er golden. In vielen Armeen trägt ein General auf den Schultern vier Sterne als Abzeichen.

Das Wort General kommt aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie „allgemein“. So ein Wort verwendete man für jemanden, der sich allgemein um etwas kümmern sollte und nicht nur für bestimmte Aufgaben. Heute denkt man bei einem General nur an einen General der Armee. Außerhalb der Armee gibt es zusammengesetzte Namen: Der oberste Chef der UNO zum Beispiel ist der Generalsekretär. Vor Gericht gibt es oft einen Generalstaatsanwalt. Es gibt noch mehr ähnliche Beispiele.

Wie wird ein Offizier zum General?

Hier gratuliert ein Generalstabschef Offizieren: General Othmar Commenda ist Chef des Generalstabs, der Führung des Bundesheeres in Österreich.

In den meisten Armeen beginnt man ganz unten als einfacher Soldat und arbeitet sich dann empor. In manchen Armeen kann man aber auch gleich mit einer Offiziersschule anfangen. Dann geht es Stufe für Stufe empor. Jede neue Stufe braucht eine weitere Schulung. Jeder neue Rang hat seinen eigenen Namen. Die sind in den verschiedenen Armeen gleich, ähnlich oder ziemlich verschieden. Je höher der Rang ist, desto mehr Offiziere und Soldaten sind einem Chef unterstellt und desto größer ist seine Verantwortung in einem Krieg.

Höhere Offiziere werden nicht nur innerhalb der Armee ausgebildet, sondern sie besuchen eine Militärschule, um noch mehr zu lernen. Sie erfahren immer mehr über die Organisation einer Armee. Sie studieren Kriegsführung und Strategie.

Ob es einer zum General schafft, hängt nicht nur von seinem Willen und seinen Fähigkeiten ab. Es kommt auch darauf an, ob auf der Rangstufe über ihm ein Platz frei wird. Darum bewerben sich vermutlich auch seine Kollegen. Der Aufstieg wird also immer schwieriger.

Was macht ein General?

Früher in Afghanistan: links sieht man den obersten Arzt der Armee von Afghanistan, und rechts einen deutschen General.

Ein General führt seine Armee oder den Teil davon, der ihm unterstellt ist. Seinen Auftrag erhält er von der Politik. Sie legt zum Beispiel fest, ob die Armee nur das eigene Land verteidigen oder auch über die Grenzen vorstoßen soll. Den Einsatz besonders gefährlicher Waffen muss er sich oft bewilligen lassen. So kann zum Beispiel der General der US-Armee nicht selbst bestimmen, ob er eine Atombombe einsetzen soll. Er braucht dazu die Einwilligung des Landespräsidenten.

Schon in Friedenszeiten muss ein General sicherstellen, dass seine Offiziere und Soldaten gut ausgebildet und bereit für den Krieg sind. Er plant auch, wie die Armee kämpfen wird. Das nennt man Strategie. Der General entscheidet, welche Teile der Armee für welche Gebiete zuständig sein sollen. Während des Krieges muss er seine Strategien laufend anpassen, weil sich die Situation ständig verändern kann.

Wie ist es in der Deutschen Bundeswehr?

Auch eine Frau kann in manchen Armeen General werden: Hier hält Brigadegeneral Gesine Krüger einen Vortrag. In der Bundeswehr leitet sie einen Teil des Sanitätsdiensts.

In der Geschichte gab es schon immer verschiedene Generäle. In der deutschen Armee, der Bundeswehr, gibt es heute diese Bezeichnungen:

Der unterste Grad des Generals ist der Brigadegeneral. Danach kann er Generalmajor werden und dann Generalleutnant. Der höchste Grad wird einfach nur General genannt und hat vier Sterne. Alle Generäle zusammen nennt man Generalität.

Nicht in allen Teilen der Streitkräfte heißen die Anführer General: Bei der Marine sagt man Admiral. In der Geschichte kannte man noch weitere Ausdrücke, etwa Feldmarschall.

Gibt es in der Schweiz auch einen General?

Henri Guisan führte die Schweizer Armee im Zweiten Weltkrieg und war ihr bisher letzter General.

In der Schweizer Armee gibt es keine Berufssoldaten. Nur hohe Offiziere haben ihren Beruf in der Armee. Dazu kommen höhere Unteroffiziere, die die Soldaten ausbilden.

Wie in vielen Armeen beginnt auch in der Schweiz alles mit der Rekrutenschule. Die meisten Soldaten kehren nachher wieder nach Hause und in ihren Beruf zurück. Dann rücken sie jedes Jahr für einen Wiederholungskurs ein. Nur wenige Soldaten bringen das ganze Programm an einem Stück hinter sich. Man nennt sie Durchdiener.

Wer höher hinaus will, muss in eine Militärschule einrücken und anschließend das Gelernte in einer Rekrutenschule vertiefen. So kann es hoch gehen, Stufe für Stufe, bis zum Chef der Armee. Das alles gilt für die Friedenszeiten.

Nur wenn in der Nähe ein Krieg herrscht oder droht, wird die Armee aufgeboten. Dann muss ein Teil der Armee einrücken oder sogar alle. Die letzten beiden Male geschah dies in den Weltkriegen. Und nur dann wählt das Parlament einen General. Der untersteht dann dem Bundesrat. Er bekommt von ihm die übergeordneten Befehle und muss ihm Bericht über die Durchführung erstatten.

Den vorletzten General gab es in der Schweiz im Ersten Weltkrieg. Es war Ulrich Wille aus dem Kanton Zürich. Im Zweiten Weltkrieg war es Henri Guisan aus dem Kanton Waadt. Beide Generäle verloren ihr Amt am Ende des Krieges wieder.




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