Bundesstaat

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Dies ist ein Kennzeichenschild auf einem Auto aus der Schweiz. Man sieht das Wappen des Bundes und eines Kantons. Der Bund erhält Steuergelder für die Nationalstraßen, das sind die Autobahnen. Die Kantone erhalten Steuergelder für die Kantonsstraßen und sind für die Zulassung der Fahrzeuge verantwortlich.

Ein Bundesstaat ist ein Staat, in dem es mehrere Teilstaaten gibt. Ein Teilstaat ist ein Stück Land, das einige Rechte hat, die sonst auch ein eigener Staat hätte. So ein Teilstaat ist also eine Art Staat und hat zum Beispiel eigene Gesetze, die nur in diesem Teilstaat gelten. Er muss sich aber auch noch an die Gesetze des gesamten Bundesstaates halten. Außerdem dürfen Teilstaaten oft mitentscheiden über das, was im gesamten Bundesstaat passiert.

Bundesstaaten in Europa sind beispielsweise Deutschland, Österreich und die Schweiz. Außerhalb von Europa sind die Vereinigten Staaten von Amerika ein bekannter Bundesstaat.

Das Gegenteil eines Bundesstaates ist ein Einheitsstaat. Auch ein Einheitsstaat ist in verschiedene Gebiete aufgeteilt. Solche Gebiete heißen zum Beispiel Provinz oder Bezirk. Sie haben aber nur wenige Rechte. Beispiele dafür sind Frankreich und Italien.

Einen Bundesstaat nennt man auch Föderalen oder Föderativen Staat. Bekannt ist das Wort Föderalismus für die Idee hinter dem Bundesstaat. Wer in einem Bundesstaat Föderalist ist, der findet es gut, wenn die Teilstaaten viele Rechte haben.

Was sind die Vorteile und Nachteile von Bundesstaaten?

Bundesstaaten sind manchmal dadurch entstanden, dass es vorher einzelne, unabhängige Staaten gab. Diese Staaten haben sich zu einen Bundesstaat zusammengeschlossen, damit sie gemeinsam stärker wurden. Sie wollten aber noch zum Teil selbstständig bleiben. Darum bildeten sie einen Bundesstaat und nicht einen Einheitsstaat.

Im Bundesstaat hat die Bundesregierung keinen Einfluss auf bestimmte Bereiche. Meistens ist dies beispielsweise die Schule. Die Bundesländer oder die Kantone können ihre Schulen dann dem Gebiet anpassen, in dem sie leben. Das ist beispielsweise in der Schweiz besonders wichtig, weil nicht in allen Kantonen dieselbe Sprache gesprochen wird.

Eine solche Aufteilung hat aber auch seine Nachteile. In den Teilstaaten gibt es oft verschiedene Regeln zu Schulen. Wer von einem Teilstaat in einen anderen Teilstaat umzieht, hat dadurch vielleicht Probleme. Das ist auch teuer, weil man viele verschiedene Schulbücher braucht.

Welche Staaten sind Bundesstaaten?

In der Paulskirche in Frankfurt am Main. Hier traf sich das erste deutsche Parlament. Zur Erinnerung hängen hier die Fahnen der deutschen Bundesländer.

Auf der Welt gibt es gar nicht so viele Bundesstaaten. Der erste große bekannte Bundesstaat waren die Vereinigten Staaten von Amerika, also die USA. Sie waren vorher nur ein Staatenbund, ein Verein von Staaten. Damit konnten sie sich aber nicht so gut gegen andere Länder verteidigen. Nach etwa 10 Jahren veränderten die Politiker also den Staatenbund in den Bundesstaat, wie man ihn heute kennt. Die USA wurden das Vorbild für viele andere Bundesstaaten.

Die drei großen deutschsprachigen Länder sind alle Bundesstaaten. Den Anfang hat die Schweiz gemacht: Im Jahr 1848 wurde aus dem Staatenbund, der Eidgenossenschaft, der Bundesstaat von heute. In Deutschland folgte man im Jahr 1867 und im Jahr 1871: Aus dem Deutschen Bund wurde das Deutsche Kaiserreich. Und in Österreich hatte man viele Gebiete, für die es irgendwie einen Platz im Staat geben musste. Auch das heutige Österreich ist ein Bundesstaat.

Manche Staaten nennen sich zwar Bundesstaat, man kann aber zweifeln, ob sie es auch wirklich sind. In diesen Ländern haben die Teilstaaten nämlich nicht so viel zu sagen. Vor allem können sie es nicht verhindern, dass sie verändert oder sogar abgeschafft werden. Zum Beispiel nannte die Sowjetunion sich einen Bundesstaat von Teilstaaten. Doch die Teilstaaten mussten alles machen, was ihnen die Kommunistische Partei aus Moskau befohlen hat.

Wie nennt man die Teilstaaten sonst noch?

Für die Teilstaaten eines Bundesstaates gibt es viele verschiedene Ausdrücke. In Deutschland und Österreich zum Beispiel sagt man Bundesland. In der Schweiz sind es die Kantone. Wenn Wissenschaftler davon sprechen, sagen sie oft Gliedstaat.

In manchen Ländern heißen die Teilstaaten selbst Bundesstaaten, das ist dann besonders verwirrend. So war es zum Beispiel im Deutschen Kaiserreich: Das bestand aus 25 Bundesstaaten. Zu einem Teilstaat in den USA wie zum Beispiel Texas oder Kalifornien sagt man auch heute noch Bundesstaat. Die 50 Bundesstaaten der USA setzen sich wiederum aus Counties zusammen, auf Deutsch Grafschaften. In den USA gab es aber nie einen Grafen. Die Bezeichnung stammt noch aus der Zeit als die USA eine britische Kolonie waren.




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