Holzkohle

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Ein Kohlenmeiler in Westfalen: Schon in der Bronzezeit haben Menschen ganz ähnlich Holzkohle hergestellt.

Holzkohle besteht aus Holz, meistens aus Buche. Sie wird mit einem Kohlenmeiler hergestellt. Der Meiler besteht aus aufgeschichteten Holzscheiten. Er wird zuerst mit Tannenästen, dann mit Erde eingedeckt. Anschließend wird der Meiler unten an mehreren Stellen angezündet. Eine Person beaufsichtigt den Brand. Sein Beruf heißt Köhler. Der ganze Betrieb ist eine Köhlerei. Diese Technik ist seit der Bronzezeit bekannt.

So wird ein Kohlenmeiler aufgebaut, mit Erde eingedeckt und dann in einen kontrollierten Brand gesteckt.

Wegen der Decke aus Erde kann das Holz nicht verbrennen, sondern es verkohlt nur. Die Feuchtigkeit im Holz verdampft und entweicht durch Löcher. Die Aufgabe des Köhlers ist es, den Brand zu regeln, indem er die Luftlöcher vergrößert oder verschließt. Der Brand darf nicht erlöschen, aber es darf aber auch kein Vollbrand ausbrechen. Sonst wäre die Arbeit des Köhlers vergeblich gewesen.

Je nach Größe des Kohlenmeilers dauert es mehrere Tage oder Wochen, bis aus dem Holz Holzkohle geworden ist. Wegen der Verdampfung des Wassers hat das Holz dann zwei Drittel seines Gewichts verloren. Zum Schluss wird der Meiler abgedeckt und mit Wasser gelöscht.

Wozu braucht man Holzkohle?

Glühende Holzkohle in einem Grill

Heute kennt man die Holzkohle vor allem vom Grillen. Sie brennt nicht, sondern sie verglüht. Es entsteht auch fast kein Rauch. Diesen Vorteil nutzten schon die reichen Leute im Mittelalter: In den Räumen ohne Kamin stellten sie im Winter ein eisernes Holzkohle-Becken auf, um sich daran zu wärmen.

Der größte Vorteil der Holzkohle liegt darin, dass sie mehr Hitze liefert als Holz. Bereits für die Herstellung von Bronze brauchte man deshalb Holzkohle und es wurden dafür viele Bäume gefällt. Die Eisenindustrie verschlimmerte die Lage so weit, dass es beispielsweise in England im 18. Jahrhundert fast keine Wälder mehr gab.

Die Menschen entwickelten dann eine Technik, wie man das Gestein mit dem Namen Kohle in Koks umwandeln konnte. Damit beheizten sie nun die Hochöfen zur Herstellung von Stahl. Somit brauchte man weniger Holzkohle und die Wälder erholten sich wieder. Die Kunstschmiede arbeiten heute noch oft mit Holzkohle, um Kerzenständer, verzierte Tore und andere Kunstgegenstände herzustellen.

Am Ende des Mittelalters benutzte man Holzkohlepulver, um zusammen mit anderen Materialien Schwarzpulver herzustellen. Das brauchte man als Schießpulver in Pistolen, Gewehren und Kanonen. Auch als Sprengmittel wurde es eingesetzt. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden noch stärkere Sprengmittel entwickelt, etwa Nitroglycerin und Dynamit.

In einzelnen Ländern wird heute noch so viel Holzkohle verwendet, dass der Wald darunter leidet. In Haiti liefert Holzkohle mehr als die Hälfte der gesamten Energie. Auch in Madagaskar verschwinden immer mehr Wälder wegen der Köhlerei.




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