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Osmanisches Reich

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Die Eroberung Konstantinopels auf einem Gemälde aus dem 15. Jahrhundert.
Eine Karte des Osmanischen Reiches, als es am größten war.

Das Osmanische Reich war ein Vielvölker-Staat, der vom 13. Jahrhundert bis zum Jahr 1923 bestand. Zu ihm gehörte nicht nur die heutige Türkei – auch Arabien, der Norden von Afrika und der Südosten von Europa waren lange Zeit „osmanisch“. Benannt war das Reich nach einem türkischen Fürsten, Osman, der um 1300 in Anatolien herrschte.

Seit dem 11. Jahrhundert waren die Türken aus der Mitte Asiens in das Gebiet der heutigen Türkei gewandert und hatten dort ein großes Reich gegründet. Die türkischen Herrscher hießen Sultan, deshalb nannte man ihr Reich auch Sultanat. Unter Osman und seinen Nachfolgern eroberten sie immer mehr Länder rund um das östliche Mittelmeer und 1453 Konstantinopel, das heutige Istanbul. Die Stadt war nach dem römischen Kaiser Konstantin benannt und auch einmal Haupstadt des Römischen Reiches gewesen. Im Mittelalter war sie die wichtigste Stadt des orthodoxen Christentums, ihre Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453 wurde deshalb in Europa damals als schlimmer Verlust empfunden.

Im 16. und 17. Jahrhundert wurden weitere Teile Südosteuropas erobert, darunter Griechenland, die Balkanländer sowie große Teile Rumäniens und Ungarns. Weil die Osmanen auch den Islam mit nach Europa brachten, leben in diesen Ländern auch heute noch viele Muslime. In Teilen von Griechenland und Bulgarien leben seitdem auch Menschen, die Türkisch sprechen.

Erst im 19. Jahrhundert ging der Einfluss der Osmanen in Europa langsam zurück. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Osmanische Reich aufgeteilt. In der Türkei kam eine Partei an die Macht, die keinen Sultan mehr wollte. Stattdessen rief sie 1923 die Republik aus, und ihr Anführer Mustafa Kemal Atatürk wurde der erste Präsident.

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