Vanuatu
Vanuatu ist ein tropischer Insel-Staat im Pazifik. Zum Staat gehören 83 Inseln. Nur 67 davon sind bewohnt. Die größte Insel ist Espiritu Santo. Sie hat eine Fläche von 3956 Quadratkilometer. Das ist das Vierfache der deutschen Insel Rügen. Der gesamte Staat hat gerade 12000 Quadratkilometer. Der höchste Berg ist 1879 Meter hoch. Viele Berge sind Vulkane. Außerdem gibt es oft Erdbeben und Wirbelstürme.
Der frühere Name der Inseln war Neue Hebriden, weil sie den Entdecker James Cook an die schottischen Hebriden-Inseln erinnerten. Der heutige Name kommt aus der einheimischen Sprache Bislama und bedeutet „auf ewig unser Land“.
Vanuatu hat etwa 267.000 Einwohner. Das ist gerade doppelt so viel wie die Stadt Bern. Die Menschen sprechen eine von 110 einheimischen Sprachen. Nirgends auf der Erde gibt es mehr Sprachen pro Einwohner. Amtssprachen sind Englisch, Französisch und Bislama. Bislama ist eine junge Sprache. Sie entstand in der Zeit als die Briten und die Franzosen gemeinsam über die Inselgruppe herrschten. Die beiden Sprachen haben ihre Spuren hinterlassen. Wenn sich jemand bedanken will, kann er sagen: „Tank yu tumas.“ Das kommt vom englischen „Thank you too much“ und bedeutet „Vielen Dank!“ Eine Neujahrsfeier nennt man „bonane“. Das kommt vom französischen „bonne année“ und bedeutet „gutes Jahr“.
Auf einer Insel wird immer noch Tauschhandel betrieben. Dort hat zum Beispiel eine Muschel, ein Wildschwein oder der Stoßzahn eines Wildschweins einen Wert, der in die Währung Vatu umgerechnet wird. Selbst ein guter Rat oder eine alte Geschichte können in Geld umgerechnet werden. So besitzt jeder etwas, das er eintauschen kann. Ein Vatu ist ungefähr so viel wert wie ein Schweinestoßzahn. Der Stoßzahn eines Wildschweins ist auch auf der Flagge Vanuatus zu sehen.
Im Jahr 2015 zerstörte ein Wirbelsturm weite Teile des Inselstaates. Er hatte eine Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Stundenkilometer. Kaum ein Sturm war je stärker. In der Hauptstadt Port Vila wurden 90 Prozent aller Gebäude zerstört oder schwer beschädigt. Der Präsident machte den Klimawandel dafür verantwortlich.
Aus Vanuatu stammt das Bungeespringen. Einer Legende nach wurde eine junge Frau von ihrem eifersüchtigen Mann verfolgt. Sie kletterte auf einen Baum, doch er kletterte auch hinauf. Da sprang sie in die Tiefe. Als ihr Mann das sah, sprang er hinterher, da er ohne sie nicht mehr leben wollte. Die Frau hatte jedoch rasch Lianen um ihre Knöchel gebunden und überlebte den Sprung. Ihr Mann aber starb. Heute wollen viele Touristen dieses Schauspiel sehen. Sie müssen etwa 100 Euro zahlen. Von Filmteams werden bis zu 10.000 Euro verlangt. Im Jahr 1974 nahm die britische Königin Elisabeth die Zweite an dieser Zeremonie teil. Dabei verunglückte ein Springer tödlich. Mitglieder eines Oxforder Clubs für gefährliche Sportarten waren dennoch davon begeistert und wollten es selbst ausprobieren. Mit Gummibändern machten sie das Springen ungefährlicher. Vier Klubmitglieder sprangen dann von einer 76 Meter hohen Brücke in der englischen Stadt Bristol. Das war der Anfang des Bungeespringens.
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