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Kindergarten

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 20. März 2021, 11:52 Uhr von Simone Himmel (Diskussion | Beiträge) (neuere Zahlen von 2020 (gerundet))
In einem Kindergarten in Ecuador in Südamerika

Ein Kindergarten ist ein Ort, an dem kleine Kinder in Gruppen spielen und lernen. Erwachsene kümmern sich um sie und passen auf sie auf. Hauptsächlich lernen die Kinder das Zusammenleben mit anderen. Sie üben auch ihre Konzentration und Geschicklichkeit des ganzen Körpers, vor allem im Turnen. Besonders wichtig ist das Erlernen der feinen Bewegungen mit den Händen.

Viele Eltern haben tagsüber wenig Zeit für ihre Kinder, zum Beispiel, weil sie arbeiten gehen müssen. Deshalb fängt der Tag im Kindergarten schon morgens an. Einige Kindergärten betreuen die Kinder dann bis zum Mittag, andere bis zum späten Nachmittag.

Im Kindergarten arbeiten Leute, die man Erzieher nennt. Dafür brauchen sie eine Ausbildung. Das dauert zwischen drei und fünf Jahren, je nach Land. In Deutschland gibt es zum Beispiel etwa 420.000 Erzieherinnen und 22.000 Erzieher. Viele arbeiten im Kindergarten, andere kümmern sich um ältere Kinder und Jugendliche, die Probleme haben.

Woher kommt die Idee des Kindergartens?

Friedrich Fröbel gilt als Erfinder des Kindergartens.

Kleine Kinder lebten früher den ganzen Tag bei der Mutter im Haus. Oft mussten sie früh im Haushalt mithelfen oder bei der Arbeit, die die Familie hatte. Wenn die Kinder schon etwas älter waren, mussten sie schon arbeiten wie Erwachsene. Reiche Leute aber bezahlten ein Kindermädchen, das sich um deren Kinder kümmerte.

Vor allem in den Jahren nach 1800 wurden mehr und mehr Schulen gebaut. Doch für kleine Kinder gab es nur selten einen Ort, an dem sie tagsüber bleiben konnten, wenn die Eltern keine Zeit hatten. Oft ging es nur darum, dass jemand auf die Kinder aufpasste.

Friedrich Fröbel in Thüringen war nicht der erste, der darüber nachdachte. Aber im Jahr 1840 dachte er sich das Wort Kindergarten aus. In seiner Einrichtung für kleine Kinder sollten die Kinder wie Pflanzen im Garten umsorgt werden. Dank Fröbels Ideen gab es in Deutschland und anderswo immer mehr „Kindergärten“.

Wie sind die Kindergärten bei uns heute?

Der Waldkindergarten braucht kein Haus. Er ist jedoch selten anzutreffen.

Die Kindergärten haben nicht nur die Aufgabe, die Kinder zu beschäftigen, sondern sie sollen sie auch auf die Schule vorbereiten. Viele Eltern sind überzeugt, dass ihre Kinder mit dem Kindergarten einen besseren Start ins Schullleben erhalten und schicken sie deshalb hin. Manche sind aber auch darauf angewiesen, weil beide Elternteile arbeiten müssen.

In manchen Ländern gibt es eine Vorschule, in anderen Ländern endet der Kindergarten, wenn man in die Schule kommt. Dann ist man meist sechs oder sieben Jahre alt.

Das ist auch in Deutschland so: Kinder in Kindergärten sind meistens zwischen drei und sechs Jahren alt. Dann wechseln Kinder in die Schule. Inzwischen gibt es auch viele Einrichtungen, die Kinder betreuen, die noch keine drei Jahre alt sind. Diese Einrichtungen heißen Kinderkrippen. Heute nennt man Kinderkrippen und Kindergärten zusammen oft Kindertagesstätten. Die Abkürzung dafür ist "Kita".

In Deutschland ist gesetzlich geregelt, dass für alle Kinder ein Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter bereitgestellt wird, sobald die Kinder ein Jahr alt sind. Die Eltern können ihren Tagesablauf einfacher planen, wenn die Kinder in einer Kita sind. Allerdings müssen die Kinder nicht dorthin gehen. Die Eltern können auch entscheiden, die Kinder bis zum Schulanfang zu Hause zu behalten.

In der Schweiz sind die Kantone für die Schule verantwortlich, deshalb sind auch die Kindergärten sehr verschieden. Meist besteht ein Angebot von zwei Jahren. Ein Jahr müssen die Kinder fast überall besuchen, das zweite ist oft freiwillig. Klar ist, dass sie dann alle sechs bis sieben Jahre alt sind, bis die Schule beginnt. In einigen Kantonen schmilzt der Kindergarten mit der ersten Klasse auch schon zur Grundstufe zusammen.




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