Michail Gorbatschow
Michail Gorbatschow ist ein Politiker aus Russland. Im Jahr 1985 wurde er der Chef der Kommunisten in der Sowjetunion. Das war ein kommunistischer Staat, der viele Länder erobert hatte. Gorbatschow wollte die Sowjetunion verbessern. Das hat aber zum Ende der Sowjetunion geführt. Er hat geholfen, den Kalten Krieg zu beenden.
Geboren wurde er im Jahr 1931. Er studierte Recht und wurde damals auch schon Mitglied in der kommunistischen Partei. Mit 48 Jahren wurde er Mitglied im Politbüro. Das war das wichtigste Organ der Kommunisten, wo man die großen Entscheidungen traf.
Damals starben einige Führer der kommunistischen Partei rasch hintereinander: Es waren alte Männer, die im Land überhaupt nichts verändern wollten. Die Sowjetunion hatte aber große Probleme: Der Staat hatte wenig Geld, die Menschen waren arm, die Umwelt war verschmutzt, und trotzdem gab der Staat viel aus für Waffen.
Schließlich wählte das Politbüro Gorbatschow zum Chef. Er war zwar schon 54 Jahre alt, aber trotzdem der Jüngste im Politbüro. In den kommenden Jahren sorgte er dafür, dass die Menschen in der Sowjetunion freier leben konnten. Er arbeitete viel mehr mit den Ländern aus dem Westen zusammen, wie den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland. Dadurch sollte die Sowjetunion gerettet werden.
Tatsächlich aber waren viele Menschen in der Sowjetunion immer noch unzufrieden mit Gorbatschow und den Kommunisten. In den Ländern, die von der Sowjetunion besetzt oder unterdrückt waren, wollten viele Menschen ebenfalls mehr Freiheit. Die Länder wurden frei.
Im Jahr 1991 endete die Sowjetunion. Gorbatschow war mittlerweile Staatsoberhaupt geworden. Dieses Amt verlor er. In den folgenden Jahren versuchte er noch, wieder Erfolg als Politiker zu haben. Aber in Russland mögen ihn die meisten Menschen nicht. Beliebter ist Gorbatschow in Ländern wie Deutschland. Dort hält man ihm zugute, dass er die Sowjetunion verändert und die Wiedervereinigung möglich gemacht hat.
Was wollte Gorbatschow erreichen?
Gorbatschow als Chef der Kommunisten wollte zwei Dinge durchsetzen: „Glasnost“ und „Pjerestroika“. Glasnost ist Russisch und bedeutet Offenheit: Die Leute sollten eher sagen dürfen, was sie wirklich von der Sowjetunion halten. Wenn man über Fehler sprechen darf, kann man auch eher etwas verbessern.
Pjerestroika bedeutet Umbau. Damals bestimmte der Staat fast über alles, was in der Wirtschaft geschah. Die Leute hatten daher keinen Grund, selber darüber nachzudenken, was man herstellen soll oder was die Menschen brauchen. Der Umbau sollte dafür sorgen, dass die Leute zum Beispiel eher ein eigenes Geschäft gründen konnten.
Gorbatschow fand auch, dass viele kommunistische Politiker faul und unehrlich waren. Darum wollte er sie auswechseln. Er ließ daher Wahlen zu: Die Menschen durften aber nur Politiker der Kommunisten wählen und keine neue Partei gründen. Damit sollten nur die tüchtigen kommunistischen Politiker Macht erhalten.
So passierte aber etwas, das er nicht vorausgesehen hatte. Das Volk wählte oft Politiker, die noch mehr verändern wollten. Ein Beispiel war Boris Jelzin, der später Präsident von Russland wurde: Jelzin war zwar Mitglied der kommunistischen Partei. Er half aber, die Demokratie einzuführen, so dass man auch andere Parteien gründen und wählen durfte. Damit endete schließlich die Alleinherrschaft der Kommunisten.