Nationalismus
Der Nationalismus ist eine Idee in der Politik und Philosophie. Sie geht davon aus, dass Menschen, die eine gemeinsame Kultur und Sprache haben, zu einer Gemeinschaft gehören, die man als Nation bezeichnet. Außerdem gehört zum nationalistischen Gedanken, dass jede Nation das Recht auf einen eigenen Staat hat.
Dieser ursprüngliche Nationalismus-Gedanke verbreitete sich vor allem im 19. Jahrhundert. Man findet ihn beispielsweise in der Märzrevolution von 1848, die erstmals einen vereinten Staat Deutschland forderte. Ein anderes Beispiel ist das „Risorgimento“, das aus den kleinen Fürstentümern Italiens einen gemeinsamen Staat formte. Auch heute gibt es solche nationalistischen Bewegungen. Bekannte Beispiele aus Europa sind die Unabhängigkeitsbemühungen der Basken und Katalanen in Spanien oder der Schotten in Großbritannien. Auch im asiatischen Korea gibt es Bemühungen, Norden und Süden wieder zu vereinigen.
Spätere Denker erweiterten die Nationalismus-Idee: Demnach gäbe es nicht nur unterschiedliche Nationen. Die eigene Nation sei auch besser und mehr wert als andere. Außerdem dürfe es in einem Nationalstaat nur Menschen des eigenen Volkes geben. Diese extreme Form des Nationalismus bezeichnet man heute auch als völkischen Nationalismus oder Chauvinismus. Zum völkischen Nationalismus gehören unter anderem der Faschismus und der Nationalsozialismus. Wegen dieser Nationalisten hat das Wort Nationalismus bei uns heute einen eher schlechten Klang. Man verbindet es mit Dingen wie Rassismus, Krieg und Ungleichheit.
Welche Völker zu einer Nation gehören, ist manchmal schwierig zu sagen. Manche Nationen finden vielleicht, dass auch Völker zu ihnen gehören, die eine verwandte Sprache und Kultur oder dieselbe Religion haben. Solche Gedanken bezeichnet man als Pan-Nationalismus. Die griechische Vorsilbe pan lässt sich in etwa mit ganz oder umfassend übersetzen.
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