Balkan
Der Balkan ist eigentlich ein Gebirge in Bulgarien, dessen höchster Berg fast 2400 Meter hoch ist. Das Wort „Balkan“ heißt auf Bulgarisch auch nichts anderes als Gebirge.
Die meisten Menschen, die vom Balkan sprechen, meinen damit aber nicht das Gebirge, sondern eine Halbinsel im Mittelmeer, die nach dem Gebirge benannt ist. Diese Halbinsel ist sehr groß und hat Platz für viele Länder: Bulgarien, Griechenland, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Albanien, Mazedonien und das Kosovo. Manche zählen auch noch Rumänien, Slowenien und den europäischen Teil der Türkei dazu.
Auf dem Balkan leben sehr viele Menschen verschiedener Sprachen, Kulturen und Religionen, unterschiedlicher als in anderen Teilen Europas. Hier gibt es Muslime, katholische und orthodoxe Christen und Juden, slawische Sprachen wie das Bulgarische oder Serbische, romanische Sprachen wie das Rumänische und viele Minderheiten, die wieder andere Sprachen sprechen.
Diese „Buntheit“ hat viel mit der Lage und Geschichte der Region zu tun: Der Balkan liegt genau zwischen Europa und Asien, aber auch zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer. Schon seit dem Altertum sind hier viele Völker ein- und durchgewandert. Große Reiche haben ständig Kriege miteinander geführt, um den Balkan für sich zu gewinnen und wichtige Handelswege zu kontrollieren. In der Neuzeit haben vor allem das russische Zarenreich, Österreich-Ungarn und das Osmanische Reich den Balkan immer wieder erobert, zerstört und unter sich aufgeteilt.
Wegen dieser vielen Kriege bezeichnen manche Menschen den Balkan auch als „Pulverfass“ und denken dabei an etwas, das schnell explodieren kann. Auch der Erste Weltkrieg begann 1914 auf dem Balkan, und in den 1990er Jahren führte der Zerfall des Staates Jugoslawien zu neuen Kriegen. Man nennt sie auch Balkankriege.