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Voynich-Manuskript

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 25. April 2021, 19:55 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Spaß“ durch „Spaß“)
So sieht das Voynich-Manuskript aus. Dies hier ist allerdings nur eine Kopie, eine neue Anfertigung. Das richtige Manuskript ist in der Yale-Universität in den USA.

Das Voynich-Manuskript ist ein rätselhaftes Buch aus dem Mittelalter. Man weiß nicht, wer es geschrieben hat, und auch nicht, warum. Die Schrift besteht aus unbekannten Buchstaben. Viele Wissenschaftler haben versucht, das Buch zu lesen, aber ohne Erfolg.

Das Buch heißt Manuskript, weil es mit der Hand geschrieben wurde. Es besteht aus etwa 240 Blättern aus Pergament, also aus Tierhaut. Man hat das Pergament untersucht und herausgefunden: Es stammt aus den Jahren nach 1400, ist also rund 600 Jahre alt.

Die Wissenschaftler haben das Manuskript nach Wilfried Voynich benannt. Das war ein Buchhänder und Sammler aus Polen. Im Jahr 1912 hat er das Manuskript gekauft, und zwar von einer Organisation der Kirche aus Italien. Seit dem Jahr 1969 gehört es einer Universität in den USA.

Was sieht man im Buch?

Sind das Pflanzen, Sterne oder etwas ganz anderes...?

Im Buch gibt es viel Text. Die Buchstaben oder Zeichen sind ordentlich geschrieben ohne Verbesserungen. Die Zeichen sehen so ähnlich wie lateinische Buchstaben aus, sind aber keine.

Man vermutet, dass es 20 bis 30 verschiedene Zeichen sind. Außerdem gibt es viele Zeichen, die nur einmal oder zweimal verwendet worden sind. Geschrieben wurde von links nach rechts.

Auf den Blättern stehen auch Zeichnungen in Farbe. Manchmal muss man ein langes Blatt aufklappen. Man sieht zum Beispiel Pflanzen. An manchen Stellen, so vermutet man, geht es um Pflanzen als Arznei oder auch um Rezepte. Andere Bilder erinnern an Sterne, Sonnen, Monde und Tierkreiszeichen.

Wer könnte das Buch geschrieben haben?

Im Jahr 1639 schrieb Georg Baresch einen Brief an den berühmten Gelehrten Athanasius Kircher. In dem Brief erwähnt Baresch das Manuskript. Baresch war ein Alchemist, also jemand, der Experimente machte. Er konnte das Manuskript nicht lesen und bat Kircher um Rat.

Baresch selbst hat das Manuskript nicht geschrieben. Es ist immer noch unbekannt, von wem es stammt oder wo es geschrieben wurde. Forscher haben seit Wilfrid Voynich gerätselt, ob ein heute bekannter Gelehrter es geschrieben hat. Dabei fallen ihnen berühmte Namen ein wie der von Roger Bacon aus dem Mittelalter. Das sind aber nur Vermutungen.

Manchmal wurde auch behauptet: Wilfrid Voynich habe die Seiten selber gemalt und beschrieben. Voynich habe sich gut mit Manuskripten ausgekannt. Er wollte angeblich mit dem gefälschten Buch viel Geld verdienen. Heute aber weiß man, dass die Seiten tatsächlich alt sind.

Manche Forscher sagen, dass nur ein einziger Mensch die Zeichen geschrieben hat. Sie stammen von derselben Handschrift. Andere glauben, dass sie unterschiedliche Handschriften erkennen.

Was könnte in dem Buch stehen?

Eine der Seiten mit Frauen, die wohl in etwas schwimmen

Viele, viele Wissenschaftler haben sich in den letzten hundert Jahren gefragt, wovon das Buch handelt. Sie wollten auch wissen, warum man es geschrieben hat. Vielleicht hat man geheimes Wissen über Pflanzen und den Himmel aufgeschrieben, so, dass nicht jeder es einfach lesen konnte.

Wegen der Zeichnungen vermutet man, dass es im Buch um Gesundheit, Natur und Astronomie geht. Die Bilder mit den nackten Frauen im Bad könnten mit der Geburt von Kindern zu tun haben. Oder man erklärt, wie man Krankheiten heilt.

Anhand der Pflanzen könnte man herausfinden, in welchen Ländern diese Pflanzen früher wuchsen. Dann wüsste man, wo das Manuskript geschrieben wurde. Allerdings ist es schwierig, die Pflanzen zu erkennen. Jemand meinte, dass er eine Sonnenblume gesehen habe. Die ist allerdings erst später aus Amerika nach Europa gekommen. Vielleicht zeigt die Zeichnung aber eine andere, ähnliche Blume wie das Gänseblümchen.

In welcher Sprache ist der Text?

So sehen einige Buchstaben oder Zeichen im Manuskript aus. Ob es wirklich Buchstaben sind, weiß man nicht sicher.

Es wäre hilfreich, wenn man wüsste, was der Text bedeutet. Dazu müsste man wissen, in welcher Sprache er geschrieben ist. Es handelt sich auf jeden Fall nicht um einen einfachen Code: Dabei vertauscht man Buchstaben miteinander. Das hätte man aber schon längst herausgefunden.

In manchen Sprachen werden manche Laute oder Buchstaben häufig geschrieben. Auf Deutsch zum Beispiel schreibt man das N sehr oft und auch das E. Manche Forscher haben die Zeichen im Voynich-Manuskript gezählt und versucht zu erraten, ob es Sprachen gibt, die ähnlich kurze Wörter kennen oder bei denen die Zeichen ähnlich oft oder selten verwendet werden.

Viele Wissenschaftler haben behauptet, dass sie die Sprache erkannt hätten und manche Seiten sogar lesen könnten. Es sei eine Sprache von außerhalb Europa, wie Chinesisch. Das sei an den kurzen Wörtern erkennbar. Jemand anders meinte, es sei ein Dialekt oder eine Mischung von mehreren Sprachen. Oder aber: Es könnte eine alte Sprache sein, die heute nicht mehr bekannt ist. Oder der Schreiber hat sich die Sprache selbst ausgedacht.

Einige haben gesagt: Wahrscheinlich ist das Manuskript nur ein Witz gewesen und die Zeichen bedeuten überhaupt nichts. Der Macher des Manuskriptes wollte die Leser veralbern. Andere antworten darauf: Für einen Spaß wäre das viel zu teuer gewesen. Pergament kostete sehr viel und das Schreiben hat bestimmt Monate lang gedauert.




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