Pessach
Pessach ist eines der wichtigsten Feste im Judentum. Es wird auch Pascha-Fest oder Passa-Fest, Fest der Freiheit oder Fest der ungesäuerten Brote genannt. Gefeiert wird es jedes Jahr sieben Tage lang im März oder April. Der Name des Festes kommt von dem hebräischen Wort für „verschonen“ oder „vorübergehen“.
Im Frühjahr wird in Israel die erste Gerste geerntet. Das feiert man am Pessachfest, ähnlich wie bei einem Erntedankfest. Gleichzeitig erinnert das Fest auch an den Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Dort hatten die Juden als Sklaven dienen müssen. Sie wurden dann aber befreit und konnten fliehen. Deswegen ist Pessach auch ein Freiheitsfest. Der Name erinnert daran, dass Gott die Ägypter bestrafte, die Juden aber verschonte. Auch für das Christentum ist das Fest wichtig. Es fällt mit Ostern zusammen. Jesus war zum Pessachfest in Jerusalem, als er dort gekreuzigt wurde.
Welchen biblischen Ursprung hat das Fest?
Die Ursprünge des Pessach-Festes beruhen auf einer Geschichte aus dem zweiten Buch Mose im Alten Testament. Dieses Buch nennt man auch Exodus. Das ist Lateinisch für „Auszug“. Gemeint ist der Auszug der israelischen Sklaven aus Ägypten.
Gott sendete den Ägyptern zehn Plagen, damit diese sein Volk, die Israeliten, frei lassen sollten. Von den ersten neun Plagen ließ sich der Pharao von Ägypten nicht einschüchtern. Erst die zehnte, grausame Plage sollte seine Meinung ändern: Alle erstgeborenen Menschen und Tiere sollten sterben.
Lediglich die Israeliten sollten davon verschont bleiben. Dafür mussten sie jedoch eine Ziege oder ein Schaf schlachten und komplett verspeisen. Mit dem Blut des Tieres sollten sie dann ihre Haustür markieren. So wüsste der „Engel des Todes“, welche Haushalte er verschonen sollte.
Nachdem die Juden befreit worden waren, traten sie ihre Heimreise nach Israel an. Weil sie aber so viel gesündigt hatten, sorgte Gott dafür, dass die Reise 40 Jahre dauerte. Auch wurden sie anfangs von den Ägyptern gejagt, die es bereuten, die Israeliten freigelassen zu haben.
Wie wird Pessach gefeiert?
Bei der Pessachfeier halten sich jüdische Familien an viele strenge Regeln. Bevor Pessach beginnt, muss das ganze Haus gründlich sauber gemacht werden. Vor allem Reste von gesäuertem Essen wie z.B. normales Brot werden an Nicht-Juden verschenkt oder weggeworfen. Manchmal wird mit einem Umzug durch das ganze Haus überprüft, ob auch wirklich alles richtig sauber gemacht wurde. Hierbei bekommen Kinder, die noch Reste finden, ein kleines Geschenk.
Während des ganzen Pessachfestes dürfen nur ungesäuerte Sachen gegessen werden. Besonders bekannt sind die Mazzen. Das sind ungesäuerte Brote. Sie sollen daran erinnern, dass die Juden bei ihrer Flucht keine Zeit hatten, normales Brot zu backen.
Am Abend vor dem eigentlichen Fest wird das Sedermahl gefeiert. Hierbei wird besonders den Kindern der Familie erklärt, warum Pessach gefeiert wird. Das Essen wird oft zusammen mit einem Glas Salzwasser auf einem speziellen Teller auf den Tisch gestellt. Jede Essenssorte auf diesem Teller hat eine besondere Bedeutung und steht symbolisch für etwas aus der Pessach-Geschichte. Das Salzwasser steht zum Beispiel für die Tränen, die die Juden als Sklaven geweint haben.
Am Ende der sieben Tage betet man für gestorbene Angehörige. Man erinnert sich so an sie und bittet Gott, freundlich zu ihnen zu sein.