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Aktuelle Version vom 28. Januar 2024, 01:53 Uhr
Ein Landkreis ist in Deutschland ein Zusammenschluss von mehreren Gemeinden. Das bedeutet, dass die Gemeinden zusammenarbeiten. Dadurch können sie Aufgaben erledigen, die für eine einzelne Gemeinde zu groß wäre. Ein Landkreis erledigt aber auch Aufgaben für den Staat, damit ist normalerweise das Bundesland gemeint.
Welche Regeln für Landkreise gelten, das hängt vom Bundesland ab. Neben den Landkreisen gibt es kreisfreie Städte, die nicht in einem Landkreis liegen. Die Gemeinden, die kreisfreien Städte und die Landkreise nennt man zusammen die Kommunen.
Viele Landkreise heißen genauso wie die Kreisstadt, das ist in etwa die Hauptstadt des Landkreises. Andere Landkreise haben ihren Namen von einer Landschaft oder Region. Dann gibt es noch Kommunalverbände besonderer Art: Solche Zusammenschlüsse haben eigene Regeln und heißen auch anders, wie die Städteregion Aachen oder die Region Hannover.
Was für Gemeinden gehören zum Landkreis?
In einem Landkreis kann es größere und kleinere Gemeinden geben. Einige dürfen sich Stadt nennen. Das hängt heutzutage vor allem davon ab, wie viele Einwohner dort leben. Für die Arten von Gemeinden kann es verschiedene Ausdrücke geben, die oft von Bundesland zu Bundesland verschieden sind. In vielen Bundesländern gibt es zum Beispiel die großen kreisangehörigen Städte, woanders heißen sie Große Kreisstadt.
Eine besondere Stadt für einen Landkreis ist die Kreisstadt. Dort hat die Kreisverwaltung ihren Sitz. Oft hat ein Landkreis ein eigenes Gebäude dafür, wo die Mitarbeiter des Landkreises ihre Büros haben. In diesem Gebäude oder woanders in der Kreisstadt arbeiten außerdem der Landrat oder der Kreistag. Man nennt das Gebäude Landratsamt, Kreishaus oder anders.
Wie groß sind Landkreise?
In Landkreisen leben in Deutschland mehr Menschen als in kreisfreien Städten und den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. Im Jahr 2020 gab es 294 deutsche Landkreise. Es werden immer weniger: Man fügt oft mehrere Landkreise zu einem größeren zusammen. So spart man Kosten, doch für die Einwohner wird der Weg zur Kreisstadt weiter.
Der größte Landkreis Deutschlands hat den Namen Mecklenburgische Seenplatte. Seine Fläche beträgt 5.470 Quadratkilometer. Das Bundesland Saarland ist nur halb so groß. In diesem Landkreis leben eine Viertelmillion Einwohner.
In einem anderen Landkreis leben deutlich mehr Menschen: In der Region Hannover in Niedersachsen sind es über eine Million. Die Region Hannover ist ein wenig ein besonderer Landkreis, bei dem die Gemeinden auf eine eigene Art zusammenarbeiten. Auf dem zweiten Platz steht der Kreis Recklinghausen in Nordrhein-Westfalen, mit über 614.000 Einwohnern.
Wer hat im Landkreis das Sagen?
Im Landkreis gibt es eine Art Parlament und eine Art Regierung. Das Parlament heißt Kreistag und die Regierung besteht aus einem einzigen Mann oder einer Frau, einem Landrat oder einer Landrätin. Ein Landrat ist der Chef der Kreisverwaltung, das kann man in einer Gemeinde mit dem Bürgermeister vergleichen.
Wenn in einem Bundesland Kommunalwahlen sind, dann stimmen die Bürger über den Gemeinderat, den Bürgermeister, den Kreistag und den Landrat ab. Nur in Baden-Württemberg und in Schleswig-Holstein wird der Landrat vom Kreistag gewählt. In manchen Bundesländern ist der Landrat auch Vorsitzender des Kreistages, woanders gibt es einen Kreistagsvorsitzenden, den sich der Kreistag selbst wählt.
In manchen Bundesländern gab es Kreisausschüsse, denen der Kreistag noch Aufgaben neben dem Landrat gegeben hat. Das wurde aber fast überall wieder abgeschafft. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hatte man früher außer dem Landrat noch einen Kreisdirektor. Das war der Chef der Verwaltung. Solche Kreisdirektoren gibt es heute nicht mehr.
Was macht ein Landkreis?
Ein Landkreis ist für etwas da, was die Gemeinden nicht allein für sich erledigen können. Kleine Gemeinden können sich oft keine weiterführende Schule leisten, oder kein Krankenhaus, kein größeres Museum oder etwas anderes. Das erledigt dann der Landkreis. Dafür müssen die Gemeinden Geld in eine gemeinsame Kasse zahlen. Landkreise bauen zum Beispiel auch Kreisstraßen, auf denen man im Gebiet des Landkreises von einen Ort zum anderen kommt.
Manche Aufgaben sucht sich der Landkreis nicht selbst aus. Diese Aufgaben erhält der Landkreis vom Bundesland oder dessen Behörden. Damit ist der Landrat so eine Art Vertreter des Bundeslandes im Landkreis. Er soll zum Beispiel prüfen, ob in den Gemeinden nach den Regeln regiert wird und hat auch die Aufsicht über Denkmäler. Welche Aufgaben es genau sind, das ist wieder von Bundesland zu Bundesland verschieden.
Welche Gemeinden gehören nicht zu einem Landkreis?
Landkreise oder Kreise gibt es in allen deutschen Bundesländern. Ausnahmen sind die drei Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen. In diesen Bundesländern gibt es dafür Bezirke, die oft ähnliche Aufgaben übernehmen wie anderswo Kommunen.
Außerdem sind nicht alle Gemeinden in einem Bundesland Teil eines Kreies. Größere Städte können eine kreisfreie Stadt sein. In Baden-Württemberg sagt man Stadtkreis. Auch die kreisfreien Städte haben Bezirke. München und Köln sind Beispiele für kreisfreie Städte.
Diese Fahrzeuge gehören zur Kreisfeuerwehr des Kreises Pinneberg in Schleswig-Holstein
Kreiskankenhaus Calw. Dieser Landkreis liegt in Baden-Württemberg.
Viele Landkreise haben ein eigenes Wappen, wie der Kreis Soest in Nordrhein-Westfalen.
An Landstraßen findet man oft noch solche Grenzsteine. Dieser zeigt, dass man nun vom Kreis Segeberg in den Kreis Ostholstein hineinfährt.
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