Adel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. September 2016, 19:33 Uhr
Der Adel ist eine bestimmte Gruppe von Menschen. Adlig sind normalerweise die Kinder von Adligen. Ein Adliger hat Vorrechte schon von seiner Geburt an, er darf etwas, was andere nicht dürfen. Früher besaß ein Adliger nicht einfach nur Häuser oder Land, sondern war auch der Landesherr und durfte Vieles bestimmen.
Im Mittelalter war man Adliger, wenn man viel Land besaß und darüber herrschen konnte. Wenn man Hilfe brauchte, um sich zu verteidigen, bekam man sie vom König. Dafür musste man selbst mit Rat und Tat dem König zur Seite stehen. Wenn er zum Krieg rief, musste man ihm Soldaten schicken. Ein adliger Soldat zu Pferd war ein Ritter.
Adlige haben nur andere Adlige geheiratet: Auf diese Weise blieb der Adel eine Gruppe für sich. Wer jemanden heiratete, der nicht ebenbürtig war, also nicht adlig genug, der konnte seine Rechte verlieren. Es gab viele Regeln, wer Adliger war und was ein Adliger durfte.
Man konnte Adliger werden, wenn man etwas Großes geleistet hat. Manchmal hat ein Kaiser oder König einen tapferen Soldaten, einen reichen Unternehmer oder einen klugen Wissenschaftler geadelt. Meistens waren dann aber nur diese Leute selber adlig, nicht ihre Kinder. Die alten Adligen haben auf diese Leute herabgeschaut. Für sie war das nur ein „neuer Adel“ oder „Geldadel“.
Gibt es heute noch den Adel?
In manchen Ländern in Europa gibt es immer noch einen Adel. Diese Länder haben sogar ein adliges Staatsoberhaupt: in Belgien zum Beispiel ist es ein König, in Liechtenstein ein Fürst. Die übrigen Adligen in diesen Ländern haben aber normalerweise kaum noch Vorrrechte.
In Deutschland und Österreich wurde der Adel abgeschafft, und zwar im Jahr 1919. Seitdem sind diese Länder Republiken. Sie haben keine Kaiser mehr. Die Adligen haben ihre besonderen Rechte verloren.
Wenn also heute jemand zum Beispiel Alexander Graf Lambsdorff heißt, dann ist er kein Graf. Das Wort Graf ist nur ein Teil des Namens.
Davon abgesehen gibt es noch Menschen, die sich selbst als Adel ansehen. Von ihnen wird man nur als Adliger anerkannt, wenn man sich an die alten Regeln hält. Sie heiraten gern andere Adlige und legen großen Wert auf gutes Benehmen.
Manche Adlige adoptieren jemanden, der ihnen Geld dafür bezahlt. Diese Adoptivkinder sind meist gar keine Kinder, sondern längst erwachsen. Sie lassen sich adoptieren, um den gut klingenden Namen zu bekommen. Viele andere Adlige finden das schlimm. Sie erkennen solche Leute nicht als richtigen Adel an.