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Ein Sprichwort ist ein bestimmter [[Satz]], der kurz und knapp eine wichtige Aussage enthält. Viele Sprichwörter, die wir heute brauchen, gab es bereits im [[Mittelalter]]. Solche klugen Sprüche klingen deshalb oft altertümlich, zum Beispiel „Übung macht den Meister“. Damals wussten die Leute, dass man als [[Handwerk]]er zuerst ein Lehrling und dann ein Geselle war. Nur die Besten brachten es später zum Meister. Man sagt auch: Lebensweisheit. | |||
Anders als eine [[Redewendung]] besteht ein Sprichwort aus einem ganzen Satz. Zudem sind Sprichwörter oft gereimt, damit man sie sich leichter merken kann. Ein Beispiel dafür ist das Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ So ein Sprichwort wird schon lange unverändert verwendet. | |||
Andere Ausdrücke sind Geflügelte Worte oder Sentenz. Das sagt man eher, wenn man weiß, von wem der Spruch kommt. Das kann ein berühmter [[Schriftsteller]] sein. So ein Spruch ist vielleicht auch nicht gerade eine Lebensweisheit, sondern mehr eine geistreiche Beobachtung oder einfach nur ein lustiger Spruch. | |||
== Woher kommen Sprichwörter? == | |||
[[File:Heimatmuseum Unterföhring 11.jpg|thumb|]Eine alte [[Küche]] in einem [[Museum]]. Früher hatten die Leute gern Sprüche an der Wand. Hier steht: „Morgenstund hat Gold im Mund.“ Gemeint ist: Wer morgens früh aufsteht, erreicht mehr.] | |||
[[Kategorie: | Bei den allermeisten Sprichwörtern weiß man nicht, wer sie sich ausgedacht hat. Nur bei wenigen kennt man den Menschen, dem das Sprichwort eingefallen ist. Ein Beispiel ist von [[Paulus]] aus der [[Bibel]]: „Geben ist seliger als nehmen.“ Damit ist gemeint, dass wir großzügig sein sollen. Wir sollen uns auf das Schenken konzentrieren und weniger daran denken, was wir selbst bekommen könnten. | ||
Bibelsprüche werden manchmal zu Sprichwörtern verkürzt. Im Buch Sprüche zum Beispiel steht: „Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt.“ Daraus wurde dann: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“. Der Schriftsteller Bertolt Brecht hat daraus gemacht: „Der Mensch denkt: Gott lenkt. Doch nichts davon.“ Wenn man so ein bekanntes Sprichwort ändert, dass es etwas anderes bedeutet, nennt man das ein Antisprichwort. | |||
[[Bei uns – was bedeutet das im Klexikon?|Bei uns]] in Europa war nicht nur die Bibel wichtig, sondern auch, was die alten Griechen und Römer aufgeschrieben haben. Ein bekanntes Beispiel ist ein [[Lateinische Sprache|lateinisches]] Zitat von [[Julius Cäsar]]: „Alea iacta est“. Ins Deutsche übersetzt sagen wir auch gerne: „Der [[Würfel]] ist gefallen“. | |||
In der deutschen Sprache waren es Schriftsteller wie [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]], die uns viele Sprichwörter hinterlassen haben. Sie lebten vor über 200 Jahren. Wenn man so einen Spruch in ihren Werken findet, heißt das aber nicht immer, dass sie sich das selber ausgedacht haben. Manchmal war das bereits ein bekannter Ausdruck in ihrer Zeit. | |||
Auch später haben Schriftsteller oder Liedschreiber oder Werbetexter sich Sprüche ausgedacht, die sich weit verbreitet haben. [[Erich Kästner]] hat mal in einer Art Gedicht geschrieben: „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“ | |||
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[[Kategorie:Sprache und Kultur]] |
Aktuelle Version vom 29. Oktober 2024, 12:39 Uhr
Ein Sprichwort ist ein bestimmter Satz, der kurz und knapp eine wichtige Aussage enthält. Viele Sprichwörter, die wir heute brauchen, gab es bereits im Mittelalter. Solche klugen Sprüche klingen deshalb oft altertümlich, zum Beispiel „Übung macht den Meister“. Damals wussten die Leute, dass man als Handwerker zuerst ein Lehrling und dann ein Geselle war. Nur die Besten brachten es später zum Meister. Man sagt auch: Lebensweisheit.
Anders als eine Redewendung besteht ein Sprichwort aus einem ganzen Satz. Zudem sind Sprichwörter oft gereimt, damit man sie sich leichter merken kann. Ein Beispiel dafür ist das Sprichwort „Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“ So ein Sprichwort wird schon lange unverändert verwendet.
Andere Ausdrücke sind Geflügelte Worte oder Sentenz. Das sagt man eher, wenn man weiß, von wem der Spruch kommt. Das kann ein berühmter Schriftsteller sein. So ein Spruch ist vielleicht auch nicht gerade eine Lebensweisheit, sondern mehr eine geistreiche Beobachtung oder einfach nur ein lustiger Spruch.
Woher kommen Sprichwörter?
[[File:Heimatmuseum Unterföhring 11.jpg|thumb|]Eine alte Küche in einem Museum. Früher hatten die Leute gern Sprüche an der Wand. Hier steht: „Morgenstund hat Gold im Mund.“ Gemeint ist: Wer morgens früh aufsteht, erreicht mehr.] Bei den allermeisten Sprichwörtern weiß man nicht, wer sie sich ausgedacht hat. Nur bei wenigen kennt man den Menschen, dem das Sprichwort eingefallen ist. Ein Beispiel ist von Paulus aus der Bibel: „Geben ist seliger als nehmen.“ Damit ist gemeint, dass wir großzügig sein sollen. Wir sollen uns auf das Schenken konzentrieren und weniger daran denken, was wir selbst bekommen könnten.
Bibelsprüche werden manchmal zu Sprichwörtern verkürzt. Im Buch Sprüche zum Beispiel steht: „Des Menschen Herz plant seinen Weg, doch der Herr lenkt seinen Schritt.“ Daraus wurde dann: „Der Mensch denkt und Gott lenkt“. Der Schriftsteller Bertolt Brecht hat daraus gemacht: „Der Mensch denkt: Gott lenkt. Doch nichts davon.“ Wenn man so ein bekanntes Sprichwort ändert, dass es etwas anderes bedeutet, nennt man das ein Antisprichwort.
Bei uns in Europa war nicht nur die Bibel wichtig, sondern auch, was die alten Griechen und Römer aufgeschrieben haben. Ein bekanntes Beispiel ist ein lateinisches Zitat von Julius Cäsar: „Alea iacta est“. Ins Deutsche übersetzt sagen wir auch gerne: „Der Würfel ist gefallen“.
In der deutschen Sprache waren es Schriftsteller wie Goethe und Schiller, die uns viele Sprichwörter hinterlassen haben. Sie lebten vor über 200 Jahren. Wenn man so einen Spruch in ihren Werken findet, heißt das aber nicht immer, dass sie sich das selber ausgedacht haben. Manchmal war das bereits ein bekannter Ausdruck in ihrer Zeit.
Auch später haben Schriftsteller oder Liedschreiber oder Werbetexter sich Sprüche ausgedacht, die sich weit verbreitet haben. Erich Kästner hat mal in einer Art Gedicht geschrieben: „Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es.“
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