Burg: Unterschied zwischen den Versionen
Admin2 (Diskussion | Beiträge) |
(prachtvoll vielleicht noch passender als herrlich) Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
(11 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Burg Hohenzollern ak.jpg|mini|Die Burg Hohenzollern in [[Baden-Württemberg]] stammt ursprünglich aus dem [[Mittelalter]]. So, wie sie heute aussieht, gibt es sie erst seit dem 19. [[Jahrhundert]]. Damals hat man sie nach dem Vorbild alter Burgen umgebaut. Hierher kommt die Hohenzollern-Familie, die [[Preußen]] regiert hat.]] | [[Datei:Burg Hohenzollern ak.jpg|mini|Die Burg Hohenzollern in [[Baden-Württemberg]] stammt ursprünglich aus dem [[Mittelalter]]. So, wie sie heute aussieht, gibt es sie erst seit dem 19. [[Jahrhundert]]. Damals hat man sie nach dem Vorbild alter Burgen umgebaut. Hierher kommt die Hohenzollern-Familie, die [[Preußen]] regiert hat.]] | ||
Eine Burg ist ein befestigter Ort. Mit „befestigt“ ist gemeint, dass man den Ort im [[Krieg]] gut verteidigen konnte. Dafür sorgten zum Beispiel hohe Mauern und Gräben davor. Im Laufe der [[Geschichte]] gab es viele Arten von Burgen, so dass man nicht leicht sagen kann, was genau eine Burg ist. Man kennt auch unterschiedliche Ausdrücke, wie Kastell oder Wehranlage. | Eine Burg ist ein befestigter Ort. Mit „befestigt“ ist gemeint, dass man den Ort im [[Krieg]] gut verteidigen konnte. Dafür sorgten zum Beispiel hohe Mauern und Gräben davor. Im Laufe der [[Geschichte]] gab es viele Arten von Burgen, so dass man nicht leicht sagen kann, was genau eine Burg ist. Man kennt auch unterschiedliche Ausdrücke, wie Kastell oder Wehranlage. | ||
[[Datei:Schloss Lembeck, 3.jpg|mini|Schloss Lembeck in [[Nordrhein-Westfalen]]. Es ist eine typische Wasserburg in Westfalen. Weil es in der Gegend kaum Berge gibt, verteidigte man sich mit Wassergräben.]] | |||
Viele Burgen wurden an höher gelegenen Stellen gebaut, also zum Beispiel auf Hügeln. So hatte man einen besseren Überblick über das Land. Auch war es so schwieriger für Gegner die Burg anzugreifen, weil die [[Soldat]]en bergan kämpfen mussten. Manchmal baute man Burgen aber auch auf Inseln in [[See]]n oder [[Flüsse]]n. Man spricht dann von einer Wasserburg. | |||
In der Burg lebte auch der Burgherr mit seiner [[Familie]] und seinen Dienern. Palas nennt man das Wohngebäude des Burgherrn. Besonders bequem war das [[Leben]] dort aber nicht, in der Burg war es meist kalt und dunkel. Auch die [[Hygiene]] war oft schlecht. | |||
Zu einer Burg gehörte meist ein Hof mit [[Tiere]]n und ein Garten. Es gab Werkstätten für [[Handwerk]]er in der Burg. So konnte die Burg sich teilweise selbst versorgen. Das war vor allem bei Belagerungen wichtig. | |||
In der | [[Datei:Wartburg Castle - main gate 2.JPG|mini|In der [[Wartburg]] bei Eisenach in [[Thüringen]]]] | ||
Schon im [[Altertum]] brauchte man Burgen, um eine Gegend oder eine [[Stadt]] zu verteidigen. Die meisten Burgen, die man heute in [[Europa]] sieht, wurden im [[Mittelalter]] gebaut. Etwa in der [[Zeitrechnung|Zeit]] nach dem Jahr 1500 besaßen die [[Armee]]n Kanonen und [[Gewehr]]e. Burgen waren aber nicht zur Verteidigung gegen diese Waffen gebaut. Kanonenkugeln konnten ihre Mauern zerstören. So musste man neue befestigte Orte bauen mit mehr und anderen Mauern. Wohnen konnte man in diesen Anlagen aber nicht mehr. | |||
Die Herrscher ließen sich deshalb oft [[Schloss|Schlösser]] bauen. Dort lebte es sich viel angenehmer als in einer Burg. Allerdings konnte man sich nicht so gut darin verteidigen. | |||
Viele Burgen wurden deshalb nach dem Mittelalter abgebaut, indem man die Steine anderswie verwendete. Oder sie wurden so umgebaut, dass man darin besser wohnen und arbeiten konnte. Aus einigen wurden so richtige Schlösser, mit denen der Besitzer seinen Reichtum zeigen konnte. Um viele Burgen kümmerte sich aber niemand mehr und sie wurden zu [[Ruine]]n. Oft nutzten die [[Mensch]]en der Umgegend sie als Steinbruch. Das heißt sie bauten sich Häuser und andere Gebäude mit den Steinen der Burgruine. | == Was wurde aus den Burgen des Mittelalters? == | ||
Viele Burgen wurden deshalb nach dem Mittelalter abgebaut, indem man die Steine anderswie verwendete. Oder sie wurden so umgebaut, dass man darin besser wohnen und arbeiten konnte. Aus einigen wurden so richtige Schlösser, mit denen der Besitzer seinen Reichtum zeigen konnte. Um viele Burgen kümmerte sich aber niemand mehr und sie wurden zu [[Ruine]]n. Oft nutzten die [[Mensch]]en der Umgegend sie als Steinbruch. Das heißt, sie bauten sich Häuser und andere Gebäude mit den Steinen der Burgruine. | |||
Ab dem 19. [[Jahrhundert]] hat man damit begonnen einige alte Burgen neu aufzubauen und zu renovieren. So sehen diese Burgen wieder fast so aus wie früher oder zumindest so, wie man sich das vorgestellt hat. Nun dienen sie aber nicht mehr der Verteidigung. Die Hohkönigsburg im [[Elsass]] beim [[Rhein]] zum Beispiel sollte eher zeigen, wie | Ab dem 19. [[Jahrhundert]] hat man damit begonnen einige alte Burgen neu aufzubauen und zu renovieren. So sehen diese Burgen wieder fast so aus wie früher oder zumindest so, wie man sich das vorgestellt hat. Nun dienen sie aber nicht mehr der Verteidigung. Die Hohkönigsburg im [[Elsass]] beim [[Rhein]] zum Beispiel sollte eher zeigen, wie prachtvoll das [[Deutsches Kaiserreich|Deutsche Reich]] war. Solche Burgen ziehen heute auch für [[Tourist]]en. Manche reiche Leute haben sich in [[Amerika]] oder woanders Burgen gebaut, wo es sie in der Geschichte gar nicht gegeben hat. | ||
<gallery> | <gallery> | ||
File:Les Très Riches Heures du duc de Berry juin.jpg|Aus dem [[Mittelalter]] in [[Frankreich]]: In ein Buch hat man diese Burg gemalt. | |||
File:Castel del Monte BW 2016-10-14 12-26-11 r.jpg|Das Castel del Monte in [[Italien]] ist achteckig. | |||
Datei:Himeji Castle 01s2048.jpg|Die Burg Himeji in [[Japan]] ist über 600 Jahre alt. | Datei:Himeji Castle 01s2048.jpg|Die Burg Himeji in [[Japan]] ist über 600 Jahre alt. | ||
File:Burg Pfalzgrafenstein 2017.jpg|Die Burg Pfalzgrafenstein liegt nicht auf einem Berg, sondern auf einer [[Insel]] im [[Rhein]]. | |||
File:Castillo de Hohenwerfen, Werfen, Austria, 2019-05-17, DD 115.jpg|Der Eingang der Burg Hohenwerfen in der Nähe von [[Salzburg]] in [[Österreich]] | |||
File:Château Frontenac, Quebec city, Canada.jpg|In [[Kanada]] steht das Château Frontenac. Das teure Hotel wurde im Jahr 1893 gebaut. | |||
</gallery> | </gallery> | ||
{{Artikel|mini=ja}} | {{Artikel|mini=ja}} | ||
[[Kategorie:Geschichte]] | [[Kategorie:Geschichte]] |
Aktuelle Version vom 8. März 2024, 22:26 Uhr
Eine Burg ist ein befestigter Ort. Mit „befestigt“ ist gemeint, dass man den Ort im Krieg gut verteidigen konnte. Dafür sorgten zum Beispiel hohe Mauern und Gräben davor. Im Laufe der Geschichte gab es viele Arten von Burgen, so dass man nicht leicht sagen kann, was genau eine Burg ist. Man kennt auch unterschiedliche Ausdrücke, wie Kastell oder Wehranlage.
Viele Burgen wurden an höher gelegenen Stellen gebaut, also zum Beispiel auf Hügeln. So hatte man einen besseren Überblick über das Land. Auch war es so schwieriger für Gegner die Burg anzugreifen, weil die Soldaten bergan kämpfen mussten. Manchmal baute man Burgen aber auch auf Inseln in Seen oder Flüssen. Man spricht dann von einer Wasserburg.
In der Burg lebte auch der Burgherr mit seiner Familie und seinen Dienern. Palas nennt man das Wohngebäude des Burgherrn. Besonders bequem war das Leben dort aber nicht, in der Burg war es meist kalt und dunkel. Auch die Hygiene war oft schlecht.
Zu einer Burg gehörte meist ein Hof mit Tieren und ein Garten. Es gab Werkstätten für Handwerker in der Burg. So konnte die Burg sich teilweise selbst versorgen. Das war vor allem bei Belagerungen wichtig.
Schon im Altertum brauchte man Burgen, um eine Gegend oder eine Stadt zu verteidigen. Die meisten Burgen, die man heute in Europa sieht, wurden im Mittelalter gebaut. Etwa in der Zeit nach dem Jahr 1500 besaßen die Armeen Kanonen und Gewehre. Burgen waren aber nicht zur Verteidigung gegen diese Waffen gebaut. Kanonenkugeln konnten ihre Mauern zerstören. So musste man neue befestigte Orte bauen mit mehr und anderen Mauern. Wohnen konnte man in diesen Anlagen aber nicht mehr.
Die Herrscher ließen sich deshalb oft Schlösser bauen. Dort lebte es sich viel angenehmer als in einer Burg. Allerdings konnte man sich nicht so gut darin verteidigen.
Was wurde aus den Burgen des Mittelalters?
Viele Burgen wurden deshalb nach dem Mittelalter abgebaut, indem man die Steine anderswie verwendete. Oder sie wurden so umgebaut, dass man darin besser wohnen und arbeiten konnte. Aus einigen wurden so richtige Schlösser, mit denen der Besitzer seinen Reichtum zeigen konnte. Um viele Burgen kümmerte sich aber niemand mehr und sie wurden zu Ruinen. Oft nutzten die Menschen der Umgegend sie als Steinbruch. Das heißt, sie bauten sich Häuser und andere Gebäude mit den Steinen der Burgruine.
Ab dem 19. Jahrhundert hat man damit begonnen einige alte Burgen neu aufzubauen und zu renovieren. So sehen diese Burgen wieder fast so aus wie früher oder zumindest so, wie man sich das vorgestellt hat. Nun dienen sie aber nicht mehr der Verteidigung. Die Hohkönigsburg im Elsass beim Rhein zum Beispiel sollte eher zeigen, wie prachtvoll das Deutsche Reich war. Solche Burgen ziehen heute auch für Touristen. Manche reiche Leute haben sich in Amerika oder woanders Burgen gebaut, wo es sie in der Geschichte gar nicht gegeben hat.
Aus dem Mittelalter in Frankreich: In ein Buch hat man diese Burg gemalt.
Das Castel del Monte in Italien ist achteckig.
Die Burg Himeji in Japan ist über 600 Jahre alt.
Der Eingang der Burg Hohenwerfen in der Nähe von Salzburg in Österreich
In Kanada steht das Château Frontenac. Das teure Hotel wurde im Jahr 1893 gebaut.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Burg findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.