Klavier

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein schwarzer Flügel und ein braunes Klavier. Bei beiden sieht man gut die Klaviatur mit den schwarzen und weißen Tasten sowie die Fusspedale.

Das Klavier ist ein Musikinstrument mit Saiten und Tasten. Das macht es zu einem Saiteninstrument und Tasteninstrument. Es wird auch Piano genannt und hat meistens 88 Tasten. Davon sind 52 weiß und 36 schwarz. Die weißen Tasten erzeugen die Tonleiter in C-Dur. Die schwarzen Tasten erzeugen weitere Halbtonschritte. Alle Tasten zusammen bilden die Klaviatur.

Ein Flügel ist dem Klavier ähnlich, aber anders gebaut. Das Klavier sieht aus wie ein niedriger Schrank. Die Saiten stehen aufrecht oder leicht schräg. Der Flügel ist größer und klingt dadurch viel kräftiger. Die Saiten darin sind liegend angeordnet. Flügel braucht man eher für große Räume und für Konzerte.

Heutzutage gibt es auch elektrische Klaviere. Diese werden Digitalpiano oder auch E-Piano genannt. Der Klang wird dann nicht mit Hämmerchen und Saiten erzeugt: Wenn man eine Taste drückt, errechnet ein Computer im E-Piano den Ton.

Wie funktioniert ein Klavier?

Hier sieht man hinter die Klaviatur. Die Tasten sind mit den kleinen Hämmerchen verbunden. Hinter den Hämmerchen sind Saiten gespannt. Die sind an einem starken Metallrahmen befestigt. Deshalb sind Klaviere so schwer.

Die schwarzen und weißen Tasten sind mit kleinen Hämmerchen im Innenraum des Instruments verbunden. Hinter diesen Hämmerchen sind Saiten gespannt, so ähnlich wie man das von der Gitarre kennt. Wenn man die Tasten des Klaviers drückt, werden die kleinen Hämmerchen ruckartig gegen die Saiten geschlagen. Die Saiten beginnen dann zu schwingen und es entstehen Töne. Je nachdem wie stark man die Taste anschlägt, desto lauter erklingt der Ton und je länger man eine Taste gedrückt hält, desto länger klingt der Ton.

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Ein Klavierstück von Mozart, KV 333:
„Für Elise“, ein Klavierstück von Beethoven:
Das wohltemperierte Klavier von Bach, gespielt auf einem Cembalo:
Ein Flügel wird gestimmt:

Die meisten Hämmerchen schlagen mehrere Saiten gleichzeitig an. Das hängt mit der Bauart des Klaviers zusammen. Man kann so den volleren Ton erzeugen. Klaviere muss man regelmäßig von einem Klavierstimmer nachstimmen lassen. Wenn ein Ton gleichzeitig durch drei Saiten erzeugt wird, kann er grässlich klingen, obwohl es nur ein einzelner Ton ist. Auch die Tonfolgen insgesamt müssen richtig aufeinander abgestimmt werden.

Auf der linken Seite der Klaviatur befinden sich diejenigen Tasten, welche die dunklen und tiefen Töne erzeugen und je weiter man nach rechts spielt, desto heller und höher werden die Töne. Mithilfe der Pedale, die unten am Klavier sind, kann man die Töne insgesamt leiser machen, die Töne fortklingen lassen oder sie schneller abklingen lassen.

Welche Instrumente sind ähnlich wie ein Klavier?

Ein Pianist am Flügel

Tasten wie das Klavier haben auch die Orgeln, die man zum Beispiel aus der Kirche her kennt. Dort gibt es aber keine Saiten, sondern Pfeifen, die den Ton erzeugen. Das Keyboard oder die Elektronische Orgel hingegen erzeugen den Ton mit Elektrizität.

Zwei Musikinstrumente sind aber noch näher beim Klavier: das Spinett und das Cembalo. Dieser Name ist Italienisch und man sagt „Tschembalo“. In beiden sind Saiten gespannt wie beim Klavier. Nur werden sie nicht mit einem Hämmerchen angeschlagen, sondern mit einem Federkiel gezupft. Das ergibt einen anderen Klang als beim Klavier, und es klingt auch nicht so kräftig. Das Cembalo ist ähnlich groß und geformt wie ein Flügel. Mit dem Cembalo kann man Konzerte spielen.

Das Spinett benutzt dieselbe Technik. Es ist aber so klein, dass man es auf einen Tisch stellen kann. Es klingt nicht sehr laut und eignet sich deshalb nicht für Konzerte. Die Musiker gebrauchten es früher eher dafür, um bei sich zu Hause zu üben.

Wie wurde das Klavier erfunden?

Klaviaturen gibt es schon mindestens seit dem 12. Jahrhundert. Nur spielte man damit nicht ein Klavier, sondern eine Orgel mit Pfeifen. Diese Klaviaturen waren noch einfacher als die heutigen. Sie hatten beispielsweise bei den tiefsten Tönen keine schwarzen Tasten.

Schon seit dem 15. Jahrhundert gibt es das Cembalo. Etwa gleich alt ist das Spinett, benannt nach dem italienischen Erfinder Giovanni Spinetti.

Das Klavier, wie wir es heute kennen, hat der Italiener Bartolomeo Cristofori erfunden. Er lebte im 17. Jahrhundert am Hof in Florenz. Er erfand die Hammermechanik, deshalb nennen das die Fachleute auch Hammerklavier. Dadurch konnte man durch schwaches Anschlagen leise Töne spielen, durch starkes Anschlagen laute Töne. Da viele Töne durch mehrere Saiten erzeugt werden, kann man durch die Fußpedalen noch auf unterschiedliche Weisen spielen.

Die Eigenschaften leise und laut nennt man in der Musikwelt auch „piano“ für leise und „forte“ für laut. Daher kommt auch die Bezeichnung Piano oder Pianoforte für das Klavier: Es kann leise oder laut spielen.




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