Angst
Angst ist ein sehr starkes Gefühl, das alle Menschen und viele Tierarten kennen. Man empfindet Angst, wenn man sich bedroht fühlt. Das kann ein gefährliches Tier sein, ein starkes Gewitter, ein Auto, das auf einen zurast und viele andere Dinge. Man sagt dann auch: Man fürchtet sich vor diesen Dingen.
Man kann aber auch Angst haben, wenn man einfach nur in einer Situation ist, in der etwas Schlimmes passieren könnte. Wenn man einen dunklen Tunnel durchqueren muss, ist vielleicht noch nichts Bedrohliches da. Aber man ahnt: Es könnte etwas passieren.
Meistens ist es sehr unangenehm, Angst zu haben. Wenn man Angst hat, spürt man starke Veränderungen im Körper: Man fängt an zu schwitzen, der Blutdruck steigt, die Atmung und der Herzschlag werden schneller und die Pupillen weiten sich. Außerdem spannen sich die Muskeln an. Manchmal wird einem auch übel oder man macht sich sogar in die Hose.
Die Reaktionen des Körpers auf Angst haben eine wichtige Funktion: Weil sie unangenehm sind, vermeidet man gefährliche Situationen. Das schützt einen vor Gefahr. Wenn man der Gefahr aber schon gegenüber steht, ist der Körper in Alarm: Man kann dann entweder schnell fliehen, oder man muss vielleicht sogar um sein Leben kämpfen. Der Körper ist dann mit seiner Anspannung auf beides gut vorbereitet. Dies hat sich bei Menschen und Tieren im Laufe der Evolution so entwickelt.
Wie empfinden Menschen die Angst?
Angst ist nicht immer nur unangenehm. Manchmal macht man etwas, das einem ein bisschen Angst macht, weil man das als aufregenden „Kick“ oder „Nervenkitzel“ empfindet. Dieses Gefühl können schon Kinder auf der Achterbahn erleben. Extremsportler machen sehr gefährliche Sachen, weil sie das Gefühl schön aufregend finden.
Manchmal haben Menschen aber auch dann schlimme Angst, wenn es dafür eigentlich keinen Grund gibt. Manche Menschen zum Beispiel halten es in großer Höhe nicht aus. Wenn sie von einem Aussichtsturm heruntersehen, haben sie schreckliche Angst, dass sie herunterfallen könnten. Andere Menschen haben so große Angst vor Menschenmengen, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verlassen können.
Wer solche Ängste als zu groß empfindet, gilt als krank. Man spricht dann von einer Angststörung. Die kann man von einem Psychotherapeuten behandeln lassen. Das ist ein Arzt für seelische Erkrankungen. Der Psychotherapeut spricht über die Angst und versucht herauszufinden, woher sie eigentlich kommt. Dann sucht er zusammen mit dem Patienten nach Lösungen, dass der Patient die Angst nicht mehr hat. Wenigstens soll der Patient trotz Angst besser leben können.
Viele Menschen reißen die Augen auf, wenn sie Angst haben.
Der norwegische Künstler Edvard Munch malte 1893 dieses Bild. Es heißt „Der Schrei“.
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