Spanische Grippe

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Während der Spanischen Grippe brauchte man mehr Plätze in Krankenhäusern als sonst. Darum hat man einige andere Räume notdürftig zu Orten für Kranke gemacht. Dieses hier steht in den USA.

Die Spanische Grippe war eine Krankheit. Sie wütete vor 100 Jahren, also kurz nach dem Ersten Weltkrieg. Sie breitete sich sehr schnell aus, deshalb spricht man von einer Pandemie. Man schätzt, dass sich etwa 500 Millionen Menschen damit ansteckten. Zwischen 20 und 50 Millionen starben daran. Das sind bis zu drei Mal mehr als die Toten aus dem Ersten Weltkrieg. Manche Wissenschaftler rechnen sogar mit doppelt so vielen Toten.

In San Francisco im Jahr 1918: Viele tragen schon Maske.

Besonders schlimm war, dass die Spanische Grippe vor allem Menschen zwischen 20 und 40 Jahren befiel. Das waren die Menschen, die als Väter und Mütter um Kinder kümmerten. Außerdem waren sie wichtig als Arbeiter und, im Krieg, auch als Soldaten.

Die Grippe verbreitete sich in drei Wellen. Die erste Welle forderte eher wenige Tote, dann schien die Krankheit fast besiegt. Bei der zweiten Welle starben am meisten Menschen. Nach einer kurzen Pause kam es zu einer dritten, mittelgroßen Welle. Die drei Wellen erstreckten sich über die Jahre 1918 bis 1920.

Beim den Patienten begann die Krankheit sehr plötzlich mit starken Kopfschmerzen und Schmerzen in den Armen und Beinen, aber auch im Rücken. Dazu kamen eine starke Müdigkeit, Schüttelfrost, Husten und hohes Fieber. Das Herz schlug sehr langsam. Oft bildete sich dann eine Lungenentzündung. Der Tod erreichte einen meist am achten oder neunten Tag. Wer diese Tage überlebte, hatte den Kampf in der Regel gewonnen. Medikamente gegen die Krankheit gab es keine.

Kam die Grippe wirklich aus Spanien?

In Sigriswil in der Schweiz: Mittagsessen in einem Erholungszentrum für Menschen, welche die Krankheit gerade hinter sich haben.

Die ersten Nachrichten über die Seuche kamen aus Spanien. Daher kommt der Name dafür. Das hat aber mehr damit zu tun, wie sich im Krieg die Nachrichten verbreiteten. Spanien war ein neutrales Land und nicht im Krieg, darum konnte man einfacher darüber berichten. In den anderen Ländern durften Journalisten nicht über alles schreiben, wegen des Krieges. Es gibt auch andere Namen dafür wie „Drei-Tage-Fieber“ oder „Grippe-Pandemie von 1918“.

Später haben Forscher geglaubt, dass die Grippe eigentlich aus China kommt. Dann gelang sie in die USA. Doch heute denkt man, dass sie wohl eher aus den USA selbst stammt. Denn dort hat man sie zuerst entdeckt. Das war am Anfang des Jahres 1918 im Bundesstaat Kansas auf dem platten Land.

Der Arzt, der Patienten mit der Krankheit behandelte, alarmierte sogleich den Staat. Doch so richtig interessierte sich niemand dafür. Das änderte sich erst, als die Krankheit in den Osten der USA kam, wo viele Menschen wohnten und krank wurden.

Damals wusste man noch nicht einmal, dass die Spanische Grippe durch ein Virus kam. Man dachte noch an Bakterien. Es gab sogar das Gerücht, dass die Deutschen im Krieg für die Krankheit gesorgt hätten. Man weiß heute, dass der Ursprung der Krankheit eine Vogelgrippe ist. Das Virus konnte dann von Vögeln auf den Menschen überspringen.




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