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Erlangen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 8. Dezember 2018, 05:44 Uhr von Beat Rüst (Diskussion | Beiträge) (Vielleicht ein aktuelles Foto zum Start?)
So sah die Hugenottenkirche in Erlangen im Jahr 1790 aus. Der Platz davor ist der Hugenottenplatz. Die Erlanger nennen ihn den „Hugo“.

Erlangen ist eine Stadt in Bayern. Die Großstadt liegt nördlich von Nürnberg und Fürth und bildet zusammen mit diesen beiden Städten eine Metropolregion.

Die Stadt ist geprägt von Hugenotten. Das sind Protestanten, die im 17. Jahrhundert wegen ihres Glaubens fliehen mussten. Sie waren lange eine französisch sprechende Minderheit in der Stadt. Typisch für Hugenottenstädte sind zahlreiche Plätze und breite, gerade Straßen. Die deutschen Städte hatten damals viele dunkle und krumme Gassen. Die Hugenotten brachten neuartiges mechanisches Handwerk mit und verwandelten Erlangen in ein wichtiges Zentrum für die Wirtschaft. Die ursprünglichen Einwohner waren plötzlich eine Minderheit. Die Hugenotten sprachen eine fremde Sprache, hatten andere Sitten und aßen ungewohnte Speisen. Das führte zu Konflikten. Doch im Lauf der Zeit näherte man sich aneinander an. Es gab Heiraten zwischen den Alten und den Neuen. Hundert Jahre später sprach niemand mehr Französisch.

Wichtig für die Entwicklung der Stadt waren auch die Gründung der Universität und die Ansiedlung der Firma Siemens. An der Universität lehrte der Physiker Georg Simon Ohm. Nach ihm ist die Einheit für den elektrischen Widerstand „Ohm“ benannt. Das Symbol ist ein griechisches Omega: Ω. Auch der Chemiker Justus von Liebig lehrte in Erlangen. Er war der Begründer der Organischen Chemie.

Im Jahr 1982 sang eine Berliner Band ein Lied mit dem Titel „Wissenswertes über Erlangen“, das gar nichts mit Erlangen zu tun hatte. Die Band macht sich damit über Fremdenführer lustig. Es heißt dann zum Beispiel: „Hier links steht eine Kirche / Sie wurde erbaut in der Vergangenheit / Jetzt kommen wir zum Marktplatz / Im Volksmund auch das Stadtzentrum genannt“.

In Erlangen wird gern Bier getrunken und früher wurde viel Bier gebraut. Deshalb glaubt in einem von Karl Mays Romanen ein Orientale, dass in der Stadt „Elanka“ selbst Säuglinge Bier trinken. Das größte Volksfest in Erlangen ist die Bergkirchweih. Es endet damit, dass symbolisch das letzte Fass begraben wird.

Alle zwei Jahre findet der Internationale Comic-Salon Erlangen statt. Höhepunkt ist die Max-und-Moritz-Gala im Markgrafentheater. Dort wird der Max-und-Moritz-Preis verliehen. Das ist die wichtigste deutsche Comic-Auszeichnung.



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