Zeuge
Ein Zeuge hat ein bestimmtes Ereignis miterlebt und kann davon berichten. Von Zeugen spricht man meist, wenn es um Straftaten geht. Hat jemand die Tat nämlich gesehen, kann der Zeuge später vor Gericht gegen den Straftäter aussagen. Die Aussage des Zeugen ist dann etwas ähnliches wie ein Beweis. Damit kommt der Angeklagte eher ins Gefängnis. Der Zeuge darf dabei nicht lügen, sonst muss er selbst mit einer Strafe rechnen.
Manche Zeugen einer Straftat leben gefährlich. Um einen Zeugen vor der Rache des Verurteilten oder seiner Helfer zu schützen gibt es den sogenannten Zeugenschutz. Dabei wird der Zeuge von der Polizei rund um die Uhr bewacht. Manchmal erhält er einen neuen Namen und Reisepass, damit er weniger gut aufgespürt werden kann.
Es gibt jedoch auch Zeitzeugen. Das sind Menschen, die ein bestimmtes Ereignis in der Geschichte miterlebt haben. Das ist zum Beispiel ein Großvater, der seinen Enkelkindern erzählt, was er erlebt hat, als er noch jung war.
Zeugen brauchte es ebenfalls bei verschiedenen Zeremonien wie zum Beispiel einer Hochzeit. Wenn sich die beiden Menschen das Ja-Wort geben, muss ein Trauzeuge anwesend sein. Der kann später die Eheschließung bestätigen, falls dies notwendig sein sollte. Meist nimmt man dafür einen guten Freund oder einen Verwandten. Aber auch beim Abschluss eines Vertrages braucht es Zeugen, damit der Vertrag gültig ist.
Manchmal fasst man den Ausdruck „Zeuge“ oder „Zeitzeuge“ noch weiter: Ein altes Haus kann als Zeitzeuge oder als „Zeuge aus alter Zeit“ bezeichnet werden. Man sieht nämlich daran, wie die Menschen früher gewohnt haben. Auch alte Maschinen oder Fabriken nennt man manchmal Zeitzeugen. Sie erzählen eine Geschichte, indem sie stumm dastehen. Manchmal erkennt man daran sogar mehr, als wenn ein Mensch etwas erzählt.