Stolpersteine

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Ein Stolperstein vor einem Hauseingang in Spanien
Der Künstler Gunter Demnig beim Verlegen eines Stolpersteins
In Köln wurden über zweitausend Stolpersteine verlegt. Diese drei erinnern an die Familie Eckstein. Die Tochter Lieselotte Eckstein war 5 Jahre alt, als sie ermordet wurde.
Dies sind Stolpersteine für das berühmte jüdische Mädchen Anne Frank, ihre Schwester und ihre Mutter. Sie liegen in Aachen.

„Stolpersteine“ ist der Name eines Kunstprojektes. Dieses Kunstprojekt ist die Idee eines Künstlers, die laufend umgesetzt wird. Allgemein ist ein Stolperstein ein schlecht eingefügter Stein in einem Gehweg, an dem man mit dem Fuß hängenbleibt, so dass man ins Stolpern kommt. Dadurch wird man aufmerksam. Das wollen auch die Stolpersteine des Künstlers: die Menschen auf etwas Wichtiges aufmerksam machen, was früher passiert ist.

Diese Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln aus Messing. Sie liegen im Gehweg vor einem Haus, in dem ein Mensch gewohnt hat, bevor er von den Nationalsozialisten während des Holocaust in ein Lager verschleppt wurde. Die meisten dieser Menschen wurden umgebracht, viele starben in den Lagern an schlimmen Krankheiten. Wieder andere sind verschollen, das heißt, niemand weiß, was mit ihnen geschehen ist. Darunter sind berühmte Menschen wie das jüdische Mädchen Anne Frank, aber auch viele unbekannte. Alle diese Menschen sind Opfer des Holocaust. Die Stolpersteine sollen dafür sorgen, dass sie nicht vergessen werden.

Die Stolpersteine sind immer auf Gehwegen zu finden. Ein Mensch, der auf dem Gehweg unterwegs ist, stolpert nicht mit den Füßen über einen solchen Stein, sondern nur mit den Augen. Daher kommt der Name „Stolperstein“.

Wie sehen Stolpersteine aus?

Ein Stolperstein ist ein kleiner Würfel aus Beton, die Kanten sind ungefähr 10 Zentimeter lang. Obendrauf ist eine Platte aus Messing, in die ein Text eingeprägt ist. So erfährt man, für wen der Stolperstein gedacht ist, und welches Schicksal der Mensch erlitten hat. Wenn ein Stolperstein ganz neu ist, glänzt diese Platte wie Gold. Wenn der Stolperstein schon viele Jahre im Gehweg liegt, wird er mit der Zeit ganz grau.

Wenn ein neuer Stolperstein in den Gehweg eingebaut wird, wird ein passendes Loch gegraben und der Stolperstein dort hineingesteckt. Man sagt, der Stolperstein wird „verlegt“.

Woher kommen die Stolpersteine?

Die Idee zu den Stolpersteinen hatte der Künstler Gunter Demnig. Im Jahr 1992 hat er den ersten Stolperstein verlegt. Inzwischen gibt es mehr als 61.000 Stolpersteine in 22 europäischen Ländern. In all diesen Ländern wurden Menschen Opfer der Nationalsozialisten.

Meist wird ein neuer Stolperstein verlegt, weil sich Menschen aus der Umgebung dafür einsetzen. Diese Menschen haben erfahren, dass in ihrer Nachbarschaft ein Opfer des Holocaust wohnte. Sie bitten dann den Künstler Gunter Demnig, vor dessen Haus einen Stolperstein zu verlegen. Oft bezahlen sie den Stolperstein auch von ihrem Geld. Sie sind dann bei der Verlegung dabei und manchmal gibt es auch eine kleine Gedenkfeier für den Menschen, an den der Stolperstein erinnern soll. Nach der Verlegung legen sie dann Blumen neben den Stolperstein.

Finden alle Menschen die Stolpersteine gut?

Viele Menschen finden die Stolpersteine gut. Sie finden es wichtig, dass man die Opfer des Nationalsozialismus niemals vergisst. Oft gehen Schülergruppen in ihrem Stadtteil von einem Stolperstein zum nächsten, um sie zu reinigen.

Es gibt aber auch Menschen, die alles richtig finden, was die Nationalsozialisten gemacht haben, sogar das Morden während des Holocaust. Solche Menschen nennt man Neonazis. Sie wollen nicht, dass man an die Opfer des Holocaust erinnert. Deshalb zerstören sie manchmal Stolpersteine oder beschmutzen sie.

Obwohl die meisten Opfer des Holocaust Juden waren, gibt es sogar jüdische Menschen, die die Stolpersteine ablehnen. Sie finden es nicht gut, dass die Gedenktafeln im Boden liegen, denn so werden sie mit Füßen getreten. Wenn diese jüdischen Menschen in einer Stadt gegen die Stolpersteine protestieren, kann es sein, dass dort keine Stolpersteine verlegt werden dürfen. So ist es zum Beispiel in München.

Es gibt auch Hausbesitzer, die nicht gerne einen Stolperstein vor ihrer Haustür haben. Sie denken, dass sie ihr Haus nicht mehr so gut verkaufen können, weil die Stolpersteine an etwas sehr Schlimmes erinnern, und weil manche Menschen die nicht mögen.

Die Bilder unten zeigen die Verlegung von acht Stolpersteinen in Köln.




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