Oder
Die Oder ist Deutschlands östlichster Fluss und fast 900 Kilometer lang. Sie entspringt in Tschechien und fließt dann zunächst in nordwestlicher Richtung eine Weile durch Polen. Dort kommt sie unter anderem an der Großstadt Breslau vorbei. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte die Gegend um Breslau noch zu Deutschland.
Nördlich der Kleinstadt Guben mündet die Neiße von Süden her in die Oder. Die fließt von hier weiter nach Norden und bildet auf den nächsten 200 Kilometern die Grenze zwischen dem deutschen Bundesland Brandenburg und Polen. Auf diesem Weg liegen die Städte Eisenhüttenstadt, Frankfurt an der Oder, Küstrin und Schwedt, aber auch das Oderbruch.
Das Oderbruch ist ein rund 60 Kilometer langes und 20 Kilometer breites ehemaliges Sumpfgebiet. Es wurde erst im 18. Jahrhundert zur Zeit des preußischen Königs Friedrich der Große trockengelegt und besiedelt. Hier teilt sich die Oder in mehrere Arme, und ein weiterer Nebenfluss, die Warthe, bringt zusätzliches Wasser heran. Deshalb kommt es hier bei Hochwasser häufiger zu Überschwemmungen.
Hinter Schwedt knickt die Oder leicht nach Nordosten ab. Bald darauf mündet sie hinter der Hafenstadt Stettin in das Oderhaff. Diese Meeresbucht gehört bereits zur Ostsee, wird aber durch die Inseln Usedom und Wolin vom offenen Meer getrennt. Beide Inseln sind für ihre langen Sandstrände bekannt. Schon seit dem 19. Jahrhundert kommen viele Menschen hierher zum Urlaubmachen und Baden. Früher gehörten beide Inseln zu Deutschland, heute nur noch Usedom. Nur ein kleiner Streifen im Osten von Usedom gehört schon zu Polen, so wie auch Wolin.