Bürgerkrieg in Syrien

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Dieses Bild aus dem Jahr 2016 zeigt die Stadt Aleppo während eines Angriffs.

Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Kampf zwischen verschiedenen Konfliktparteien. Damit meint man eine Gruppe oder Macht, die versucht zu bestimmen, was in Syrien passiert. Am Anfang ging es vor allem um einen Kampf zwischen Soldaten des Diktators Baschar al-Assad gegen Aufständische aus der Bevölkerung, sogenannte Rebellen. Dieser Bürgerkrieg dauert schon seit dem Jahr 2011.

Später nahmen auch noch andere Gruppen am Krieg teil. Dazu gehören die Kurden. Sie wollen im Norden des Landes einen kurdischen Staat errichten. Eine weitere Konfliktpartei ist die Terrororganisation Islamischer Staat. Sie kämpft gegen alle anderen und will aus Syrien einen radikal muslimischen Staat machen. In gewissen Teilen Syriens nehmen auch Angehörige der Terrororganisation Al-Qaida an den Kämpfen teil. Des Weiteren mischen sich verschiedene andere Staaten wie die Türkei, Saudi-Arabien, der Iran und Russland in den Krieg ein, um ihre Interessen durchzusetzen.

Schätzungen zufolge starben bei diesem Krieg schon mehr als eine halbe Million Menschen. Mehrere Millionen Syrer haben ihr Land verlassen und sind auf der Flucht. Die meisten davon versuchen nach Europa zu kommen, insbesondere nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen.

Was passierte vor dem Krieg in Syrien?

Im Oktober 1925 gab es in Syrien einen Aufstand der Bevölkerung. Die Franzosen reagierten darauf mit einem Luftangriff auf Damaskus.

Im Ersten Weltkrieg gehörte das Osmanische Reich zu den Verlierern. Im Vertrag von Sèvres wurden die osmanischen Gebiete im Nahen Osten dem Völkerbund unterstellt. Die Siegermächte Frankreich und Großbritannien teilten sie untereinander auf. Dabei achteten sie vor allem darauf, wer welche Rohstoffe erhält. Wo welche Völker lebten, darauf nahmen sie keine Rücksicht. So entstanden im Nahen Osten zahlreiche Vielvölkerstaaten. So ein Gebiet war auch Syrien, das ein Mandatsgebiet von Frankreich wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Syrien unabhängig. Es kam zu Streit, wie das Land regiert werden soll. Mehrmals versuchten einzelne Volksgruppen mit Gewalt an die Macht zu kommen. Im Jahr 1970 gelang es dem Armeechef Hafiz al-Assad ohne Wahlen oder sonstige Berechtigungen die Macht zu ergreifen. Man nennt das einen Putsch. Al-Assad gehörte den Alawiten an, einer besonderen Glaubensgemeinschaft des Islam. Obwohl die Alawiten in Syrien eine Minderheit sind, durften sie besonders viel mitbestimmen und hatten oft hohe Ämter im Staat inne. Die anderen Bevölkerungsgruppen hatten deutlich weniger Rechte. Wer etwas dagegen hatte, wurde eingesperrt oder sogar getötet.

Weil das Land etwas Erdöl förderte, ging es der syrischen Wirtschaft lange Zeit gut. Doch mit der Zeit konnte das Wirtschaftswachstum mit dem Bevölkerungswachstum nicht mehr mithalten. Außerdem hatte die Regierung hohe Schulden im Ausland gemacht. Viele Menschen fanden keine Arbeit und verarmten. Im Jahr 2000 starb Hafiz und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm die Macht. Er regierte jedoch genauso weiter wie sein Vater.

Wie verläuft der Krieg bisher?

Der Diktator Baschar al-Assad regiert das Land seit dem Jahr 2000.
Hier in Homs zeigen die Menschen ihre Wut gegen Assad.

Im Jahr 2011 fand in vielen Ländern der Arabische Frühling statt. Die Menschen protestierten für mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. So gab es auch in Syrien Proteste gegen die Regierung. Der Diktator Baschar al-Assad ließ die Proteste mit Gewalt bekämpfen. Dabei starben viele Menschen. Später schlossen sich einige von Assads Soldaten zusammen und gründeten die „Freie Syrische Armee“, kurz FSA, die für die protestierende Bevölkerung kämpfte.

Der FSA gelang es, einige Teile Syriens zu erobern. Doch innerhalb der FSA war man sich nicht einig. So spaltete sich im Jahr 2012 eine Gruppe von streng gläubigen Muslimen ab. Die anderen FSA-Soldaten wurden fortan als „gemäßigte Rebellen“ bezeichnet.

Auch die Kurden erkannten, dass die syrische Regierung geschwächt war. Bereits Ende 2012 begannen sie im Norden des Landes damit, eine eigene Armee zu bilden und Gebiete zu erobern, in denen ihre Volksgruppe lebt. Später mischte auch noch der Islamische Staat mit, eine Terrororganisation, die alleine gegen alle anderen kämpfte. Der IS wollte ganz Syrien erobern, um dann dort einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Das bedeutet, dass dort alle nach besonders strengen religiösen Regeln leben müssten und das islamische Recht mehr gälte als jedes Gesetz des Staates. Dabei gingen sie besonders rücksichtslos und brutal vor. Sie zerstörten auch viele Überreste aus dem Altertum. Streckenweise gelang es dem IS, etwa die Hälfte von Syrien und dem Nachbarland Irak zu erobern.

Der Syrienkrieg entwickelte sich mit der Zeit zu einem sogenannten Stellvertreterkrieg: Andere Nationen mischten mit, um ihre Interessen zu vertreten. Russland sowie Iran unterstützten dabei von Anfang an die Regierung von Assad. Nicht nur mit Soldaten, auch bei Abstimmungen im wichtigen Sicherheitsrat der UNO stimmt Russland oft im Sinne von Assad ab.

Die gemäßigten Rebellen werden von den USA und anderen westlichen Ländern unterstützt, während die radikalen Rebellen Geld von Saudi-Arabien erhalten. Bei einer Sache sind sich jedoch alle einig, nämlich, dass der IS bekämpft werden muss. Das hat auch damit zu tun, dass der IS besonders in den Jahren 2015 und 2016 zahlreiche Terroranschläge auf der ganzen Welt verübte. Im Jahr 2019 gelang es den USA, den IS nahezu komplett zu vernichten und seinen Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zu töten.

Seither hat die Türkei Gebiete im Norden von Syrien erobert und hat die Kurden dazu gebracht, sich mehr mit Assad zu verbünden. Dies hängt damit zusammen, dass die Kurden in der Türkei schon lange verfolgt werden. Die Assad-Regierung kontrolliert nun wieder den größten Teil des Landes, aber nicht mehr ganz Syrien wie vor dem Jahr 2011.




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