Wiedervereinigung

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Am 3. Oktober 1990 in Berlin: Viele Menschen sind wegen der Wiedervereinigung gekommen. Hier wird eine große Deutschland-Flagge hochgezogen.

Mit Wiedervereinigung meint man meist, dass Deutschland seit dem Jahr 1990 ein einziger Staat ist. Damals hörte die DDR, also die Deutsche Demokratische Republik auf zu bestehen. Die Gebiete der DDR wurden der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen, die kurz BRD heißt. Die meisten Deutschen freuten sich sehr über die Wiedervereinigung. Einige waren dagegen, weil sie die Deutsche Demokratische Republik behalten wollten oder weil sie sich einen anderen, neuen deutschen Staat wünschten.

Seitdem spricht man von den alten Bundesländern und den neuen Bundesländern. Die „neuen‟ sind die aus dem Osten, auf dem Gebiet der früheren Deutschen Demokratischen Republik. Obwohl die Wiedervereinigung schon lange her ist, gibt es immer noch Unterschiede zwischen den Deutschen in Ost und West. Das liegt auch daran, dass die Menschen über viele Jahre unterschiedlich gelebt haben. Im Osten gibt es mehr Arbeitslosigkeit und die Löhne sind eher tiefer.

Wie kam es zur Wiedervereinigung?

Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg: Das rote Gebiet besetzte die Sowjetunion. Dort gründete sie 1949 die Deutsche Demokratische Republik.

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war Deutschland geteilt. Der Westen war von den USA, Großbritannien und Frankreich besetzt worden. Dort entstand die Bundesrepublik Deutschland, ein demokratischer Staat mit freien Wahlen. Der Osten war von der kommunistischen Sowjetunion besetzt worden. Sie ließ die „Deutsche Demokratische Republik“ gründen. Genauso geteilt war die alte deutsche Hauptstadt, Berlin. Damals durften die Menschen im Osten nicht in den Westen reisen.

Vierzig Jahre später, 1989, protestierten so viele DDR-Bürger gegen ihre kommunistische Regierung, dass diese schließlich aufgeben musste. Nach dieser sogenannten „friedlichen Revolution“ wurde die Berliner Mauer geöffnet. Die Menschen konnten dort und bei den übrigen Grenzposten in den Westen reisen, wenn sie wollten. Im März 1990 wählten die Einwohner ein neues, demokratisches Parlament.

Niemand wollte, dass möglichst viele Leute in den Westen wegziehen. Darum waren die meisten Deutschen im Osten und im Westen dafür, dass es wieder ein einziges Deutschland gab. Dann hätten die Menschen im Osten genug Vertrauen darauf, dass es auch bei ihnen besser läuft.

Was änderte sich mit der Wiedervereinigung?

Zunächst sollte Deutschland eine gemeinsame Währung haben, die westdeutsche D-Mark. Außerdem war es wichtig, dass man Waren in das gesamte Deutschland verkaufen konnte. Am 1. Juli 1990 schlossen Ost und West deshalb einen Vertrag dazu. Seitdem bezahlten die Ostdeutschen mit der D-Mark.

Bislang hatten die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion noch das Recht, Soldaten in Deutschland zu haben. Das kam daher, dass sie den Zweiten Weltkrieg gewonnen hatten. Die Bundesrepublik und die demokratische ostdeutsche Regierung mussten mit ihnen noch verhandeln, dass Deutschland sich wiedervereinigen durfte. Man nannte das die Zwei-plus-Vier-Gespräche, denn es gab zwei deutsche Regierungen und vier ausländische.

Außerdem sprachen die beiden deutschen Regierungen über einen weiteren Vertrag, den Einigungsvertrag. Das ist ein dickes Buch mit vielen Absprachen und Regeln. Nur so waren beide Seiten zufrieden. Im August wurde darüber entschieden, und am 3. Oktober 1990 wurden die fünf Länder im Osten zu Bundesländern: Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Der 3. Oktober ist seitdem ein Feiertag in Deutschland, er heißt "Tag der deutschen Einheit".




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