Merkur
Der Merkur ist ein Planet in unserem Sonnensystem. Von allen Planeten ist er der Sonne am nächsten. Auch darum ist es auf ihm sehr heiß. Für einen Umlauf um die Sonne braucht er nur 88 Tage.
Zum Vergleich: Bei der Erde sind es dagegen 365 Tage. Dabei sind natürlich unsere „Erdentage“ gemeint. Auf dem Merkur dauert ein Tag, also die Zeit von Sonnenaufgang bis zum nächsten Sonnenaufgang, viel länger: Ein „Merkurtag“ ist fast 59 „Erdentage“ lang. Der Merkur ist nur etwas größer als der Mond der Erde. Er selbst hat aber keinen Mond.
Damit man eine Vorstellung von den Größen im Sonnensystem bekommt: Wäre die Sonne ein großer Gymnastikball, dann wäre der Merkur nur eine kleine Erbse, die Erde etwa eine Kirsche. Die „Merkur-Erbse“ würde etwa mit 50 Metern Abstand um die „Gymnastikball-Sonne“ kreisen, die Erde mit fast dreimal so viel Abstand.
Wie sieht es auf dem Merkur aus?
Der Merkur ist ziemlich klein. Darum reicht seine Schwerkraft nicht aus, um eine richtige Atmosphäre zu haben. So gibt es keinen Wind und keine Wolken. Der Himmel ist auf dem Merkur immer dunkel.
Trotzdem haben Forscher Gase um den Planeten entdeckt. Es gibt dort Wasserstoff, Helium, Sauerstoff, Wasserstoff und einige weitere Stoffe. Der Druck ist sehr niedrig. Die Gase stammen entweder vom Sonnenwind, oder aber sie kommen aus der Kruste, der Oberfläche des Merkur.
Weil der Merkur kaum Atmosphäre um sich hat, hat er lauter Krater auf der Oberfläche. Einige Krater sind 100 Meter im Durchmesser groß, andere mehre 100 Kilometer. Das Caloris-Becken ist von einem Ende zum anderen 1300 Kilometer weit. Deutschland würde etwa viermal hineinpassen. Vor fast vier Milliarden Jahren muss dort ein gewaltiger Meteorit eingeschlagen sein.
Außerdem gibt es glatte Flächen auf dem Merkur. Wie beim Mond stammen sie von Vulkanismus: Heißes Magma ist an die Oberfläche gekommen. Man sieht auch längere Gräben. Sie sind wohl entstanden, als der Planet entstanden und dann abgekühlt ist.
Was denken und wissen die Menschen über den Planeten?
Die Menschen kennen den Planeten Merkur schon seit dem Altertum, weil man ihn von der Erde aus mit bloßen Augen sehen kann. Das geht allerdings nur für etwa eine Stunde am Morgen oder am Abend, weil er der Sonne so nah ist.
Der Name „Merkur“ kommt von einem römischen Gott. Dieser Gott war der schnelle Götterbote. Der Name passte: An unserem Himmel sieht es so aus, dass Merkur sich schneller als andere Planeten bewegt.
Im Jahr 1974 flog die Raumsonde Mariner 10 am Merkur vorbei. Dank dieser Sonde haben die Forscher sehr viel Neues über den Planeten gelernt. Erst 2008 wurde der Merkur wieder von einer Raumsonde besucht.
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