ADHS
ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung. Menschen, die davon betroffen sind, können sich schlecht konzentrieren. Sie haben Mühe, ihre Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu richten und lassen sich leicht ablenken. Das können Dinge sein, die in ihrer Nähe geschehen oder von den eigenen Gedanken. Dadurch wirken sie nach außen hin verträumt. ADHS-Menschen vergessen auch viele Dinge oder lassen Dinge liegen, wenn sie mit dem Kopf gerade woanders sind.
Auch sind solche Menschen oft sehr unruhig. Sie können zum Beispiel nur schwer still sitzen, zappeln dauernd mit den Beinen. Das nennt man heute „Hyperaktivität“, also eine übertriebene Aktivität. In der Umgangssprache nennt man dies auch das „Zappelphilipp-Syndrom“. Der Zappelphilipp ist ein Junge aus dem Buch „Der Struwwelpeter“. Ein bekanntes Bild zeigt ihn, wie er am Tisch sitzt und hintenüber kippt. Dabei hält er sich am Tischtuch fest und reißt alles zu Boden.
Früher dachte man ADHS sei einfach ein auffälliges Verhalten. Heute vermutet man, dass es eine Entwicklungsstörung im Gehirn ist. Man geht davon aus, dass weltweit etwa eines von 20 Kindern von ADHS betroffen ist. Bei Erwachsenen sind es weniger. Auch werden die Symptome im Erwachsenenalter meist schwächer. Die Veranlagung kann auch vererbt werden.
ADHS bringt oft viele Probleme mit sich. Durch die Konzentrationsschwäche arbeiten solche Kinder oft schlecht in der Schule, was den Eltern Sorgen bereitet. Im höheren Alter können diese Probleme ins Arbeitsleben übergehen. Durch ihre Andersartigkeit werden ADHS-Kinder in der Schule oft von den anderen ausgegrenzt. Das führt dann meist zu weiteren Problemen. Ausgegrenzte Kinder konzentrieren sich eher auf sich selbst und lernen darum weniger gut mit anderen Menschen klar zu kommen. Menschen mit ADHS neigen oft zu Wutausbrüchen, was sie zusätzlich bei Mitmenschen unbeliebt macht. Sie sind auch stärker gefährdet als andere, eine Sucht zu entwickeln, etwa nach Alkohol, Drogen oder Zigaretten.
ADHS und ADS kann man sich nicht wegtrainieren. Man kann es mit bestimmten Therapien jedoch besser in den Griff bekommen. Auch gibt es Medikamente, die helfen. Diese sind jedoch sehr teuer und man bekommt sie nur mit einem Rezept, das ein Arzt oder Psychologe einem verschreibt. Zudem haben sie Nebenwirkungen, die nicht erwünscht sind.