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Abraham Lincoln

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Abraham Lincoln auf einem Foto. Zwei Jahre später wurde er Präsident – erst dann ließ er sich den Bart wachsen, den man oft auf Fotos und Gemälden sieht. Damals hielt er seine berühmte Rede „Ein geteiltes Haus kann nicht bestehen“. Es könne nicht für immer in den USA Gliedstaaten mit Sklaverei neben Gliedstaaten ohne Sklaverei geben. Entweder würde die Sklaverei überall eingeführt oder überall abgeschafft werden.

Abraham Lincoln war ein Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Er war also Staatsoberhaupt und Chef der Regierung. Er lebte im 19. Jahrhundert. Er ist heute einer der bekanntesten Präsidenten in der Geschichte seines Landes. Im Jahr 1865 hat er die Sklaverei abgeschafft.

Lincoln wurde im Jahr 1809 in einer Blockhütte geboren. Sein Vater war sehr gläubig und hielt nicht viel von Bildung, ganz anders als seine Stiefmutter. Der junge Abraham hatte nicht viel Gelegenheit, die Schule besuchen, aber er lernte aus Büchern. Er hatte unterschiedliche Jobs und wurde schon mit 25 Jahren in das Parlament von Illinois gewählt. Das ist einer der Staaten, aus denen die USA bestehen. Hier bekam er seinen Spitznamen „Honest Abe“, sprich Annest Äjb, der „ehrliche Abraham“.

Damals brachte er sich auch so viel selbst bei, dass er als Rechtsanwalt arbeiten durfte. Er heiratete eine Frau aus einer reichen Familie. Als Politiker und Anwalt setzte er sich dafür ein, dass es mehr Eisenbahnen im Land gab. Zwei Jahre lang war er auch Senator, also Mitglied des Kongresses, des Parlaments für die gesamten USA.

Lincoln wurde im ganzen Land als Gegner der Sklaverei bekannt. Weiße und Schwarze sollten die gleichen Rechte haben. Im Jahr 1860 wählte man ihn zum Präsidenten der USA. Darüber waren die Politiker im Süden der USA so wütend, dass die Staaten des Südens die USA verlassen haben. Darüber kam es zu einem Krieg. In diesem Amerikanischen Bürgerkrieg gewann schließlich der Norden mit Abraham Lincoln.

Als Präsident sorgte Lincoln dafür, dass schneller Eisenbahnen und andere Wege gebaut werden konnten. Das war gut für den Handel und brachte die einzelnen Gegenden der USA mehr zusammen. Er wurde auch wiedergewählt als Präsident. Kurz vor Ende des Krieges, im Jahr 1865, hat jemand Lincoln ermordet.

Wenn man heute Gelehrte aus den USA fragt, wer der wichtigste amerikanische Präsident war, dann nennen sie fast immer Lincoln unter den ersten drei. Viele Straßen und Plätze sind nach ihm benannt, und auch mehrere Filme wurden über Lincoln gedreht.

Warum kam es zum Bürgerkrieg?

Abraham Lincoln als Präsident mit den Männern seiner Regierung

Im Jahr 1860 wurde Lincoln zum Präsidenten des gesamten Landes gewählt. Das war das erste Mal, dass jemand Präsident wurde, obwohl die Politiker im Süden ihn ablehnten. Sie bekamen daher Angst: Offensichtlich hatten sie nicht mehr so viel Macht wie früher. Darum verließen die Südstaaten die USA und gründeten ihren eigenen Gesamtstaat: die Konföderierten Staaten von Amerika. Die USA bestanden plötzlich nur noch aus den Nordstaaten.

Das bedeutete noch nicht, dass es sofort zum Krieg zwischen den Nordstaaten und den Südstaaten kam. Die meisten Leute im Norden waren zwar dagegen, dass der Süden wegging. Sie waren aber auch gegen Krieg und wollten den Süden nicht mit Gewalt zwingen, wieder Teil der USA zu werden.

Die USA besaßen einige Forts im ganzen Land. Das sind Festungen, in denen Soldaten wohnen für den Fall, dass man sie rasch braucht um das Land zu verteidigen. Das Fort Sumter lag im Süden, gehörte aber immer noch den USA. Die Südstaaten verlangten, dass man ihnen das Fort überließ. Als sie es angriffen, wurden die Leute im Norden so verärgert, dass der Bürgerkrieg ausbrach.

Was hat Lincoln gegen die Sklaverei getan?

Dred Scott wurde als Sklave in Virginia geboren, einem der Südstaaten. Von etwa 30 Millionen Menschen, die seinerzeit in den USA lebten, waren fast vier Millionen „Eigentum“ eines anderen Menschen, also Sklave.

In der Zeit von Abraham Lincoln durften die einzelnen Staaten der USA bestimmen, ob sie die Sklaverei erlaubten. Im Norden war sie verboten. Aber in den Südstaaten konnte man Sklaven besitzen. Normalerweise waren das Menschen mit schwarzer Hautfarbe, die aus Afrika entführt worden waren. Die Sklavenhalter ließen die Sklaven hart arbeiten und wurden so reich.

Im Norden waren die meisten Leute gegen die Sklaverei. Dort meinte man, dass der Mensch frei sein soll, damit er einen Grund hat, tüchtig zu sein und etwas aus seinem Leben zu machen. Allerdings wollten viele im Norden sich nicht dafür einsetzen, dass Sklaverei im Süden verboten wurde: Sie hatten Angst, dass dann Schwarze aus dem Süden in den Norden wandern würden.

Lincoln war gegen die Sklaverei, weil er fand, dass Christen so nicht mit Menschen umgehen sollten. Er musste aufpassen, was er sagte, damit er den Politiker im Süden nicht vor den Kopf stieß. Jedenfalls wollte Lincoln unbedingt verhindern, dass die Sklaverei auch im Norden eingeführt wurde.

Im Jahr 1858 fällten die obersten Richter der USA ein wichtiges Urteil. Ein Sklavenhalter aus dem Süden lebte mit seinem Sklaven Dred Scott im Norden. Freunde von Dred Scott sagten schließlich: Dred Scott lebt schon so lange hier, dass er die Rechte eines Bürgers bekommen muss, wie jeder andere Einwanderer. Die Richter meinten aber: Laut unserer Verfassung, dem obersten Gesetz, hat jeder Recht auf sein Eigentum. Und der Sklavenhalter ist nun einmal der Eigentümer des Sklaven. Im Norden bekam man nun Angst, dass die Sklaverei auch in den Norden kommen würde.

Lincoln konnte eigentlich als Präsident gar nichts gegen die Sklaverei tun. Dazu hätte er die Verfassung ändern lassen mussen. Das durfte nur das Parlament. Im Parlament saßen aber viele Mitglieder aus dem Süden, die das verhinderten. Im Bürgerkrieg hatten die Südstaaten aber die USA verlassen. Lincoln und seine Freunde hatten schließlich freie Bahn, um die Verfassung und Gesetze zu ändern. Im Dezember 1865 wurde die Sklaverei abgeschafft. Damals war Lincoln schon über ein halbes Jahr tot.

Warum wurde Lincoln ermordet?

Wie Lincoln im Theater erschossen wurde, zeigt eine Zeichnung aus späteren Zeiten.

Abraham Lincoln wurde von vielen Menschen verehrt, von anderen aber gehasst. Darunter waren diejenigen, die auf der Seite der Sklavenhalter im Süden standen. Manche waren gegen ihn, weil er als Präsident einige Gegner hat einsperren lassen.

John Wilkes Booth war ein Spion für den Süden. Er wollte Lincoln zunächst entführen. Als er aber hörte, dass Lincoln den Schwarzen das Recht zu wählen geben wollte, wurde er noch wütender. Er entschied sich, Lincoln zu töten.

Am 14. April 1865 ging Lincoln mit seiner Frau ins Theater. Sie saßen in einer Loge, einem eigenen Raum mit Sicht auf die Bühne. In einer Pause verließ der Bewacher die beiden, um etwas trinken zu gehen. Da kam Booth in die Loge und schoss mit einer Pistole in den Hinterkopf des Präsidenten. Booth flüchtete. Er kam um, als Polizisten ihn gefangen nehmen wollten.

Lincoln starb am Morgen nach dem Attentat. Das war das erste Mal, dass ein amerikanischer Präsident ermordet worden war. Im ganzen Land trauerte man um ihn. Ein Zug mit seiner Leiche fuhr durch viele Städte der USA. Begraben wurde Lincoln in Illinois, dem Staat, in dem er zuerst Mitglied eines Parlaments war.

Sein Nachfolger wurde Lincolns Stellvertreter, Andrew Jackson. Er sorgte dafür, dass die Südstaaten nach und nach wieder normale Teile der USA werden konnten. Zwar war die Sklaverei abgeschafft, aber die Schwarzen wurden oft daran gehindert, als freie Bürger zu leben und auch zu wählen. Das änderte sich erst etwa 100 Jahre später, in der Zeit nach 1960.




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