Anarchie
Das Wort Anarchie ist Altgriechisch und bedeutet so viel wie „Herrschaftslosigkeit“. In einer Anarchie gibt es keinen Herrscher, der das Sagen über andere hat. Die Menschen sind frei und tun, was sie wollen. Es gibt keine Regeln. Jeder entscheidet selbst, was er für richtig hält und ist für sein Handeln alleine verantwortlich.
Die Philosophie, die sich mit der Anarchie befasst nennt sich Anarchismus. Anarchisten sagen, dass Herrschaft und gesellschaftliche Ordnung den Menschen ihre Freiheit rauben. Im Anarchismus heißt es auch, das alle Menschen die gleichen Rechte haben. Sie lehnen jegliche Form von staatlicher Gewalt ab. So sind sie beispielsweise gegen die Armee und Polizei.
Bereits in der Antike gab es Philosophen, die über eine Gesellschaft ohne Herrschaft nachdachten. Die Philosophie des Anarchismus, wie wir sie heute kennen verbreitete sich in Europa im neunzehnten Jahrhundert, etwa zur selben Zeit wie der Kommunismus.
Viele Menschen denken schlecht über die Anarchie. Sie sagen, eine Gesellschaft brauche Regeln und eine Führung, das sie sonst im Chaos versinke. Ohne Regeln könnte sich das Gesetz des Stärkeren durchsetzen. Dann hätten die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft keinen Schutz mehr.
Manche Anarchisten sagen jedoch, dass es auch im Anarchismus eine Ordnung gebe. So würden die Menschen in einer Anarchie enger zusammenarbeiten und einander helfen. Wenn es ein Problem gibt, wird gemeinsam besprochen, wie man zu einer Lösung kommt.
Es gibt keinen Staat auf der Welt, der die Herrschaftsform Anarchie hat. Von Anarchie redet man jedoch auch, wenn in einem Staat der Herrscher gestürzt wurde. Das kann zum Beispiel in einem Bürgerkrieg passieren. Bis ein neuer Herrscher gewählt wurde, herrscht in diesem Staat dann Anarchie. Auf der ganzen Welt gibt es anarchistische Gruppen. Die bekannteste ist die Internationale der Anarchistischen Föderation.