Anarchie
Das Wort Anarchie ist Altgriechisch und bedeutet so viel wie „Herrschaftslosigkeit“. In einer Anarchie gibt es keine Chefs oder einen Regierung: Die Menschen sind frei und tun, was sie für richtig halten. Es kann trotzdem Regeln geben, an die sich Menschen freiwillig halten. Jemand, der die Anarchie gut findet, ist ein Anarchist.
Die Philosophie, die sich damit befasst, wie so eine herrschaftsfreie Gesellschaft aussehen würde, nennt sich Anarchismus. Anarchisten sagen, dass Herrschaft und gesellschaftliche Ordnung den Menschen ihre Freiheit rauben. Im Anarchismus heißt es auch, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben. Durchsetzen müssen sie sie aber selbst: Denn Anarchisten lehnen jegliche Form von Staat ab. So sind sie beispielsweise gegen die Armee und Polizei, durch die ein Staat handeln und die Menschen schützen soll. Manche Anarchisten meinen auch, es sollte keinen Besitz geben.
Bereits im Altertum gab es Philosophen, die über eine Gesellschaft ohne Herrschaft nachdachten. Die Philosophie des Anarchismus, wie wir sie heute kennen, verbreitete sich in Europa im 19. Jahrhundert, etwa zur selben Zeit wie der Kommunismus. Als einer der wichtigsten Denker dieses modernen Anarchismus gilt Pierre-Joseph Proudhon aus Frankreich.
Viele Menschen denken schlecht über den Anarchismus. Sie sagen, eine Gesellschaft brauche Regeln und eine Führung, da sie sonst im Chaos versinke. Es besteht jedoch auch im Anarchismus eine gewisse Ordnung. Diese entsteht jedoch nicht durch staatliche Organisation, sondern durch die Gesellschaft selbst. Anarchisten schlagen vor, dass sich die Menschen in Gruppen zusammenschließen, um einander zu helfen. Wenn es ein Problem gibt, wird gemeinsam besprochen, wie man zu einer Lösung kommt.
Es gibt keinen Staat auf der Welt, der die Herrschaftsform Anarchie hat. Aber es gab und gibt Gruppen von Menschen, die ihr Zusammenleben anarchistisch organisieren.
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